Soul Remnants – Raising The Sacrificial Dagger

Den Opferdolch mit Death Metal beschmiert

Artist: Soul Remnants

Herkunft: USA

Album: Raising The Sacrificial Dagger

Spiellänge: 49:41 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 10.12.2021

Label: Bottlehead Records

Link: https://soulremnants.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Mitchell Fletcher
Gitarre – Chad Fisher
Gitarre – Tom Preziosi
Bassgitarre – Ryan Murphy
Schlagzeug – Colin Conway

Tracklist:

  1. Infernal Obsession
  2. Malignant Lunacy
  3. Architect Of Entropy
  4. Decades In Decay
  5. Deconstructing Existence
  6. Raising The Sacrificial Dagger
  7. Dark Matter Halos
  8. Cult Destroyer
  9. Evolution Infection
  10. Corrupt Horizon
  11. Cascading Inertia

Die Amerikaner von Soul Remnants sind auch keine Jungspunde mehr und unterwandern den Underground bereits seit dem Jahre 2003. Wie bei den meisten Bands, zocken die Mitglieder noch in anderen lustigen Kapellen. Zu nennen wären da z.B. Armory, Legions Descend, Sentinel oder Burial. Nach drei Alben haben sie letztes Jahr ein Cover aufgenommen für eine Split mit Sun In Shadows. Die Band Sepultura wurde geehrt und Dead Embryonic Cells wurde dafür ausgewählt. Wie das heutzutage so üblich ist, folgten zwei Singles. Diese dienten als Vorgeschmack für das vierte Album, welches nun vorliegt.

Mit einem kleinen Intro, wie üblich, beginnt das Geschehen. Infernal Obsession bohrt sich dann so langsam in den Kopf. Im Midtempo schleppt man sich durch die Gegend, die Doublebass knallt und man hat das Gefühl, es kommt ein Gewitter auf einen zu und das Gefühl trügt nicht. Nach einer kurzen Zeit holt man zur Attacke aus und der Blastbeat folgt. Wir reden hier natürlich vom Death Metal, was sonst. Das Riffing klingt nicht neu, aber geil und man wechselt zwischen Blastbeat und schneller Uftata hin und her. Sehr gut, da auch kleine Tempobremsen mit eingebaut werden. Nach zwei Minuten hat man sich erst einmal ausgetobt, man groovt im Midtempo, holt ein geiles Riff aus und wird im Midtempo schneller, um dann den Blast wieder agieren zu lassen. Die Vocals werden gescreamt, aber tief. Nach einem Break groovt man wieder, spielt ein melodisches Solo, welches weiter im Song verwendet wird. Mein Kopf geht automatisch mit, da vom Drumming her ein geiler Rhythmus besteht. Am Ende kommt eine kurze technische Einlage, um dann noch einmal die Kombination aus Blastbeat und Uftata präsentieren zu können. Hm, ja, das schockt und der Einstieg ist gelungen. Das Interesse ist geweckt.

Malignant Lunacy legt auch gleich los wie die Feuerwehr. Man wechselt innerhalb eines Parts das Tempo und zaubert dann ein melodisches Lead aus dem Hut. Sehr fett und ab geht die Post. Klingt wie aggressiver melodischer Death Metal. Macht total Laune, weil man die Aggressionen hochhält und trotzdem mit einem melodischen und ruhigen Part aufwarten kann. Man klingt hier ganz anders als beim Opener. Finde ich gut. Die schnelle Uftata mag ich unheimlich gerne. Dazu bietet man echt gutes Riffing. Sehr ausgetüftelt, an einigen Stellen vielleicht zu verspielt. Das Solo in Zusammenhang mit der schleppenden Doublebass kommt aber sehr geil herüber. Vom melodischen Faktor kommen da einen Edge Of Sanity in den Sinn, von der Härte her Sinister. Gute Kombination, wie ich finde.

Bei Architect Of Entropy zeigen sie ihr technisches Können, ohne dass es wirklich hakt. Auch hier kommt ein fettes melodisches Lead zum Vorschein. Dieses wird dann ordentlich niedergeballert, um dann im Midtempo weiter zu drücken. Sehr pulverisierend. Das groovt an allen Ecken und Kanten und dann folgt wieder dieses melodische Lead mit Blastattacke. Technisches Gitarrenspiel folgt und dann holt man zum Hypocrisy-Gedächtnisriff aus, aber nur kurz, da man unbedingt noch die schnelle Uftata mit einbauen muss. Diese läuft erst einmal durch und darüber präsentieren sie uns ein melodisches Solo. Weiter geht es im groovenden Midtempo. Und so lässt man es dann mit quietschenden Gitarren so langsam ausklingen.

Diese lang gezogenen und melodischen Leads, wie man es von Bands wie Monstrosity kennt, haben sie auch drauf. Bei Decades In Decay gibt es diese z.B. zu hören. Ansonsten ist es einfach ein geiler, straighter Death Metal Song. Tempowechsel stehen an der Tagesordnung, der Gesang geht ins Mark, der Songaufbau ist sehr geil und man hat das Gefühl, dass man einfach nur überrannt wird. Alte amerikanische Schule, so wie ich es mag. Eine gute Mischung aus Brutalität und Technik. Das spiegelt sich auf dem ganzen Album wider und dieses haben sie echt drauf, kann man nicht anders sagen.

Raising The Sacrificial Dagger ist der Namensgeber und wie so oft einer der besten Songs auf dem Album. Mit einem fetten Riffing geht es los im schnellen Midtempo, um dann noch ein geileres Riff wegzublasten. Man wechselt wieder in melodische Gefilde und drückt die Doublebass durch. Der ganze Part ist groovig, bis er wieder durchgeknüppelt wird. Der Song ist voll mit geilen Riffs. Sehr dynamisch, mit einem geilen Rhythmus versehen. Das melodische Solo ist zwar nicht außergewöhnlich, hat aber etwas Klassisches und klingt fett. Einmal durchdrehen bitte. Mit dem Midtempopart mit drückender Doublebass geht es weiter und dann wird es wieder groovig und melodisch. So macht man sich Freunde, definitiv. Die vielen Tempowechsel stören zu keinem Zeitpunkt, sondern passen ohne Ende. Am Ende wird noch einmal ordentlich die Keule geschwungen und fertig ist dann auch schon die Vernichtung. Ja, sehr geiles Stück, kann man echt nicht anders sagen.

Und wieder ein starkes Death Metal Album aus den Staaten. Was ist denn 2021 los?

Soul Remnants – Raising The Sacrificial Dagger
Fazit
Den Amerikanern von Soul Remnants ist ein wirklicher gutes Death Metal Album geglückt, teilweise melodisch, welches von geilen Riffs und Tempowechseln lebt. Ein druckvoller Gesang, technisches Vermögen, Spielfreude und eine fetzige Produktion erledigen dann den Rest.

Anspieltipps: Decades In Decay und Raising The Sacrificial Dagger
Michael E.
8.3
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