“Da ist nicht bloß Holz vor der Hütte – da sind auch ordentliche Trommeln drin!“
Artist: Tuxedo
Herkunft: Mattighofen, Österreich
Album: Flowerfield Melodies
Spiellänge: 46:53 Minuten
Genre: Original Austrian Alpencore / Metalcore
Release: 25.10.2013
Label: Massacre Records
Link: http://www.tuxedo.at
Klingt wie: Seventribe, Sepultura und Artas
Bandmitglieder:
Gesang und Samples – Christoph Kiebe
Percussions und Gesang – Johannes Frauenhuber
Gitarre und Gesang – Michael Tiefenthaler
Gitarre – Jakob Scheinmoser
Bassgitarre – Reinhard Seifriedsberger
Schlagzeug – Christopher Till
Tracklist:
- Intro
- Anger
- Ignorance
- Booom
- World Of Deadhearted
- Rethink Your Choice
- Fight
- Social Scum
- I´m Always Here
- Deambula
- Self Absorbed Folk
- Dying Sheep
- Self Polka
Was hat zwei Arme, eine Latzhose an, keine Haare an den Armen, eine karrierte Bluse, eine Kette mit Edelweiß-Anhänger und – naja ich sage es mal so wie es ist – ordentlich Holz vor der Alpenhütte? Ja, das ist entweder ein echt krass umoperierter Mann oder das, was die sechs Österreicher ”Alpencore”-Jünger auf das Cover ihres Debütalbums haben drucken lassen. Frei nach dem Motto ”Sex sells” fällt die eigentlich sehr schöne Alpenwiese im Hintergrund quasi garnicht mehr auf.
Dann wollen wir mal schauen, ob das Holz nicht nur vor der Hütte ist, sondern ob man darin auch oderntlich feiern kann. Da mich in der Regel so ein Cover eher abschreckt, als einzuladen, bin ich mal gespannt, ob Tuxedo zumindest nicht versuchen, auf biegen und brechen ernst genommen zu werden, denn dann wären sie jetzt genau so inkonsequent wie unten durch.
Musikalisch bietet man im Hause Tuxedo jedoch mehr als bloß Berge, denn neben den häufig eingebauten relativ tiefen Breakdowns, sind vor allem die Percussion-Passagen sehr herausstechend. Eine Parallele zu Seventribe oder Sepultura ist da keinesfalls zu leugnen. Gesangstechnisch wechselt man zwischen Death Metal-Shouts á la Artas und den im Hardcore typischen Männerchor-Passagen, die zum Glück eher selten eingesetzt werden. Dass man lieber auf Englisch singt, als die eben erwähnten Landeskollegen von Artas, ist alles andere, als verwerflich, so öffnet man sich auf jeden Fall einem etwas größeren Publikum.
Hightlights sind für mich zum einen das Jimi Jamison-Cover I m Always Here, was den meisten wohl auch als Titelsong der Serie Baywatch bekannt sein sollte und zum anderen die immer wieder fast schon perfekt verarbeiteten Wechsel zwischen Death Metal-Parts und den Percussions.
Den Abschluss machen zwei sehr mutige und doch sehr gelungene Songs. Warum mutig? Ganz einfach, mit Dying Sheep bringen die sechs Mattighofer einen instrumentalen Percussion-Song und Self Polka ist ein Polka-Song, der selbstironischer nicht sein könnte.