Heaven Shall Burn – Heimat

Lassen sich nicht verbiegen und blicken erhobenen Hauptes in die Zukunft

Artist: Heaven Shall Burn

Herkunft: Saalfeld/Saale, Deutschland

Album: Heimat

Spiellänge: 51:04 Minuten

Genre: Metalcore, Melodic Death Metal

Release: 27.06.2025

Label: Century Media Records

Link: https://www.heavenshallburn.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Marcus Bischoff
Gitarre – Maik Weichert
Gitarre – Alexander Dietz
Bassgitarre – Eric Bischoff
Schlagzeug – Christian Bass

Tracklist:

  1. Ad Arma
  2. War Is The Father Of All
  3. My Revocation Of Compliance
  4. Confounder
  5. Empowerment
  6. A Whisper From Above
  7. Imminence
  8. Those Left Behind
  9. Ten Days In May
  10. Numbered Days (feat. Jesse Leach, Killswitch Engage)
  11. Dora
  12. A Silent Guard
  13. Inter Arma

Die Veröffentlichung der zehnten Heaven Shall Burn Platte wird von den gesundheitlichen Problemen von Marcus Bischoff überschattet. Zum zweiten Mal muss der Sänger am Mikrofon kürzertreten und seine Stimmbänder schonen. In dem ganzen Trubel darf die neue Scheibe Heimat natürlich nicht untergehen. Mit dem Silberling legen die Thüringer aus Saalfeld/Saale erneut bewusst den Finger in die Wunde und lassen sich in ihrer Haltung nicht unterkriegen. Veröffentlicht wurde Heimat am 27.06.2025 über Century Media Records und verbindet geschickt Metalcore-Riffs mit Melodic-Death-Metal-Hooks. Trotz der modernen Haltung hört man als alter Edge Of Sanity Fan die Verbundenheit der Musiker zur Kunst von Dan Swanö. Das Artwork ist bereits Kunst und erinnert an Hunters Will Be Hunted. Mit der Liebe zur Natur, zur Heimat und zu allen Menschen zementieren Heaven Shall Burn ein fettes Jubiläumsalbum. 

Mit dem Intro Ad Arma zaubert das Quintett sofort Gänsehaut auf die Arme. Der eigentliche Startschuss fällt mit War Is The Father Of All, dem ersten Höhepunkt. In über sechs Minuten schlagen die Musiker einen epischen Weg ein, um den Thüringer Wald zu stürmen. Zwischen den dicht gewachsenen Bäumen ziehen Rauschschwaden empor und kündigen einen richtigen Kracher an. Markus läuft sofort warm und zieht den Hörer förmlich ins Album. Maik Weichert und Alexander Dietz an den beiden Gitarren schmieden einen Death-Metal-Sound, der sofort wachrüttelt. Unter dem Motto „aufmerksam durchs Leben zu gehen“, folgen My Revocation Of Compliance und Confounder. Am Deckmantel ändern Heaven Shall Burn nichts und können sich dennoch weiterentwickeln. Die Unzufriedenheit über die aktuelle Lage ist spürbar, der messerscharfe Sound besticht auf Heimat, das in seiner ganzen Vielseitigkeit auch nach mehreren Durchläufen wie die Faust auf dem berühmten Auge sitzt. Dabei stechen ein paar Hits wie der bereits genannte War Is The Father Of All oder auch A Whisper From Above heraus, ohne jedoch das Kollektiv zu schwächen. Denn Heimat ist durch die Bank weg bockstark. Neben dem eigentlichen Longplayer machen auch die vier Coversongs richtig Spaß. Schweineherbst (im Original von Slime) glüht wie ein Feuerball im Herzen und kann nicht oft genug laut aufgedreht werden. 

Heaven Shall Burn – Heimat
Fazit
Unsere Heimat wird von Heaven Shall Burn performt. Ihr zehntes Album knüpft an die letzten an und kann noch eine Schippe drauflegen. Die Atmosphären sind feurig wie ein Wärmegewitter im Sommer. Die Balance aus Härte und melodischer Raffinesse ist perfekt abgestimmt und der Ohrwurmgehalt bei über 100 Prozent. Geschickte Zwischensequenzen halten wie schon beim fulminanten Einstieg die Spannung enorm hoch. Wenn ich vorab hätte aussuchen dürfen, hätte ich mir von Heaven Shall Burn genau dieses Album gewünscht. Somit steht Heimat direkt ein Platz an der Sonne zu und muss zwingend konsumiert werden.

Anspieltipps: War Is The Father Of All und A Whisper From Above
René W.
9.5
Leserbewertung4 Bewertungen
9.7
9.5
Punkte