“Das Ende guten Geschmacks“
Artist: Varg
Herkunft: Deutschland
Album: Das Ende aller Lügen
Spiellänge: 39:07
Genre: Metalcore, Melodic Death Metal
Release: 15.01.2016
Label: Napalm Records
Link: http://www.facebook.com/VargOfficial
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Freki
Gitarre – Hati
Bassgitarre, Gitarre – Managarm
Schlagzeug – Fenrier
Tracklist:
- Der große Diktator
- Das Ende aller Lügen
- Revolution
- Streyfzug
- Achtung
- Dunkelheit
- Totentanz
- Einherjer
- Wintersturm
- Ascheregen
Varg ist wie ein Autounfall. Bevor der zum Kopf der Band gewordene Frontmann Freki damals unvorteilhaft fotografiert wurde, war Varg der neue Stern am Himmel des Pagan/Black Metals. Damals setzte man schon mit der Demo Donareiche ein dickes Ausrufezeichen und lieferte mit Schildfront nach dem ersten Album Wolfszeit nach. Doch nach dem peinlichen Foto erfolgten ebenso peinliche Neubesetzungen, da zwei der neuen Mitglieder von der Band Sintech kamen, deren letzte Veröffentlichung den niveauvollen Namen Schlampenfeuer trug und auch Vargs neue Richtung definierten.
Seitdem man sich dem plakativen Kampf gegen Rechts verschrieben hat und auch betonen muss, dass man selber auf gar keinen Fall ein Nazi oder so ist, wäre eine Umbenennung in Böhse.Freivargs notwendig gewesen. Es ist einfach immer dieselbe Leier: nicht ganz lupenreine Vergangenheit und irgendein Trigger, unfassbar stumpfe Musik ohne eigene Ideen (Frei.Wild klauten von Stahlgewitter, Varg diesmal von Nirvana) und möglichst stumpfe Texte, damit auch jeder betrunkene 13-Jährige mitsingen kann.
Dabei stechen vor allem die Refrains hervor:
Und wenn der Mond uns sieht / Dann singen wir / unser einsames Lied (Streyfzug)
oder
Komm tanz mit mir/ Den Totentanz / Komm tanz mit mir den Totentanz
oder
Einherjer/ Dies ist unser Lied/ Heut‘ ist unser Tag/ Weil es kein morgen gibt.
Wie man sieht, nicht allzu anspruchsvoll. Das gilt aber insgesamt für die verbalen Ergüsse, die nach dem Motto „wir brauchen irgendwas Böses und irgendwas Nordisches, damit wir nicht nur die Opferrolle einnehmen“ geschrieben wurden. Gleiches gilt für die Musik, die so plump ist, dass selbst die hervorragende Produktion das offensichtliche Fehlen von kreativen Ideen oder spielerischem Können kaschieren kann.