„Die spinnen, die Finnen!“
Artist: Wintersun
Herkunft: Helsinki, Finnland
Album: The Forest Seasons
Spiellänge: 54:01 Minuten
Genre: Symphonic Black Metal
Release: 21.07.2016
Label: Nuclear Blast Records
Link: http://www.wintersun.fi/
Bandmitglieder:
Gesang – Jari Mäenpää
Gitarre– Jari Mäenpää
Gitarre – Teemu Mäntysaari
Bassgitarre – Jukka Koskinen
Schlagzeug – Kai Hahto
Tracklist:
- Awaken Form The Dark Slumber (Spring)
- The Forest That Weeps (Summer)
- Eternal Darkness (Autumn)
- Lonliness (Winter)
Überraschend hart und düster knallen Wintersun ihr drittes Album namens The Forest Seasons dem Hörer einleitend um die Ohren. Nuclear Blast scheinen offenbar sehr viel Geduld mit Jari Mäenpäa zu haben, denn schließlich ist es fünf Jahre her, dass Time I erschienen ist, Time II aber auch bereits, zumindest theoretisch, am Reißbrett existiert und auf Halde bereitliegt. Wintersun wären nicht Wintersun, wenn auch für dieses Problem nicht eine (fadenscheinige) Begründung gegeben werden könnte, denn Jari Mäenpäa fehlen angeblich die produktionstechnischen Möglichkeiten um Time II umzusetzen. Riecht schwer nach verwöhntem Bubi, dessen Genius nicht von der Plattenfirma erkannt und gehuldigt wird und deshalb auch kein Geld bekommt, da er nichts Brauchbares abliefert und auch nicht auf Tour gehen will.
Nun ja, fix die Fans um Kohle via Facebook angehauen und das nötige Equipment besorgt, zack, Produktion auf den Weg gebracht und als Dankeschön an die Fans kommt nun The Forest Seasons raus. Wenn das mal nicht nach einem wunderbaren Zwist mit dem Brötchengeber riecht.
Nun, The Forest Seasons ist mitnichten Time II, hingegen ein anderes, aber in sich geschlossenes, Konzept, das sich, der Name sagt es bereits, an Vivaldis Vier Jahreszeiten (engl. The Four Seasons) orientieren soll. Vielleicht sagt dies mehr über den Geisteszustand von Herrn Mäenpäa aus als ihm lieb ist – ich stelle das einfach mal so in den Raum und stelle mir Verhandlungen der Plattenfirma mit Mäenpäa vor. Das Album besteht eigentlich nur aus vier Songs, die die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter widerspiegeln und auch endlich wieder bretternde Gitarren im Vordergrund haben, anstatt die doch arg keyboardlastigen Gebirge von Time I, die sicherlich auch ihren Charme hatten. Mich erinnert das Album stark an Dimmu Borgir zu Enthrone Darkness Triumphant-Zeiten, denn coole Double Bass, wütende Gitarren und tolle Gitarrenmelodien ergeben eine nicht unbestechliche Mixtur, man höre einfach nur Eternal Darkness. Zwar verliert man sich viel zu oft in zig Seitenwegen, kleinstem Rumgejockel und viel Unnötigem, das die Songs zu 14 Minuten–Monstern aufpumpt, trotzdem dürfte das Album sicherlich seine Berechtigung haben und vielleicht auf Time II hoffen lassen.