Wolfsnächte-Tour 2015 am 03.10.2015 in der Grosse Freiheit in Hamburg

“Wolfsnächte-Tour 2015 am 03.10.2015 in der Grosse Freiheit in Hamburg!“

Eventname: Wolfsnächte-Tour 2015

Headliner: Powerwolf

Vorbands: Orden Ogan, Xandria

Ort: Grosse Freiheit, Hamburg

Datum: 03.10.2015

Kosten: 27,00 € VVK

Genre: Power Metal, Symphonic Metal

Besucher: ca. 1.800 Besucher (ausverkauft)

Link: http://grossefreiheit36.de/

hhsoldout2015

Die Wolfsnächte-Tour 2015 macht am Tag der Deutschen Einheit am 03.10.2015 Halt in der Hansestadt Hamburg und darf die berühmt berüchtigte Grosse Freiheit nach allen Regeln der Kunst zerlegen. Wer einmal in der Location ein Event erlebt hat, weiß, was auf einem in dem Musiktempel zukommt, wenn es bereits im Vorfeld „ausverkauft“ heißt. Bis auf die letzte Karte wurden für heute Abend alle Tickets bereits im Vorverkauf an die interessierten Metalheads abgetreten, die sich auf die Chartstürmer Powerwolf, Orden Organ und Xandria freuen.

Bereits am frühen Abend startet die Show von Xandria, die in der Vergangenheit durch Besetzungswechsel und spannende Studioalben Aufsehen erregt haben. Trotz des noch jungen Herbstabends ist die Location bereits beachtlich gefüllt, was direkt verdeutlicht, dass es keine wirklichen Vorbands gibt. Mit symponischen Power-Momenten gespickt, machen die Bielefelder das, was sie am besten können: Eine energiegeladene Show auf die Bühne zaubern, die durch den guten Sound weiter gepuscht wird. Das Publikum ist schon jetzt aus dem Häuschen und feiert die Kombo, in dem sie die einzelnen Tracks mit inszenieren. Zum Abschluss werden Xandria durch gerechtfertigten Applaus von der Bühne begleitet. Ein guter Einstieg in einen langen Abend, der trotz der noch kurzen Spielzeit von etwas mehr als dreißig Minuten erfolgreich genutzt wird.

Nach einer kurzen Pause geht es in die zweite, nicht weniger interessante, Runde mit Orden Ogan, die uns leider im Gengensatz zu Xandria in der Vergangenheit live auch mal nicht ganz so glamouröse Abende gezeigt haben. Mal sehen, was bei den Jungs heute alles in der fast komplett gefüllten Grossen Freiheit geht. Als Opener fungiert F.E.V.E.R., der mit Deaf Among The Blind den Startschuss bildet. Ein guter Beginn, der dennoch hörbar der Akustik der Vorgänger nicht den Schneid abkaufen kann. Das wiederum darf man sicherlich nicht nur Orden Ogan in die Schuhe schieben, die mit ihrer lockeren Art und Weise bei den entspannten Norddeutschen ordentlich punkten. Mit We Are Pirates und To the End stellen sie die Weichen schnell auf Erfolg. Die Bewegungen vor der Stage haben noch Luft nach oben, aber schließlich brauchen die Besucher auch noch für die Powerwolf-Show Kraftreserven zum Nachlegen. Eine runde Sache in Form von Orden Ogan wird weiter geformt bis der vorletzte Track Sorrow Is Your Tale deutlich in die berühmte Hose geht. Text vergessen, Gitarristen kaum hörbar, aber wenigstens lassen die Männer ihre Köpfe nicht hängen und zeigen Eier. Als der abschließende The Things We Believe In verstummt, gehen Orden Ogan ganz bestimmt nicht zufrieden von den Brettern – heute wäre deutlich mehr drin gewesen.

Schon um kurz nach 20 Uhr sollen Powerwolf ihre Headlinershow starten. Ein strammer Stiefel für die Stage Crew, da die deutschen Power Metal-Überflieger bereits um 22 Uhr für die nächste Veranstaltung wieder verschwunden sein sollen. In Windeseile wird die Bühne umdekoriert und es ist nicht weniger spektakulär als in der Vergangenheit. Blessed & Possessed ebnet den Weg eines weiteren erfolgreichen Feldzuges. Die in Deutschland in die Charts katapultierten Alben Blood Of The Saints, Preachers Of The Dead und das aktuelle Langeisen Blessed & Possessed elektrisieren heute die Grosse Freiheit. Still stehen kann keiner mehr während Amen & Attack, Cardinal Sin oder Army of the Night durch die Halle dröhnen. Frontmann Attila Dorn ist gewohnt gut drauf, kann charismatisch wie auch gesanglich überzeugen und durch sein aufgesetztes Rumänisch wirkt er exotisch und hat doch immer wieder auflockernde Sprüche im Ärmel. Resurrection By Erection und Dead Boys Don’t Cry gehen immer – das kann auf das gesamte Set der Tour gemünzt werden. Ausgelassen feiert die Meute jeden einzelnen Hit und lässt keinen aus. Deutlich verschwitzt, mit verknoteten Haaren und nach kaltem Bier lechzend, werden lauthals We Drink Your Blood und Lupus Dei angestimmt. Das soll nicht alles sein, drei weitere Hymnen als Zugabe hämmern durch den aufgeheizten Schuppen. Mit All We Need Is Blood ist dann wirklich Schluss und die immer noch hungrigen Headbanger werden in den verhältnismäßig frühen Abend, der noch weiter genutzt werden kann, entlassen.

Das Preisleistungsgefüge der Wolfsnächte-Tour 2015 liegt im angenehm grünen Rahmen. Für nicht einmal dreißig Euro im Vorverkauf ist ein Ticket für die drei Acts definitiv gerechtfertigt. Mit guten Leistungen und schweißtreibenden Auftritten kommen alle Besucher auf ihre Kosten und machen die Grosse Freiheit wieder zum Party-Bollwerk.