“In Krasnodar wird nicht nur Fußball gespielt“
Artist: Overwind
Herkunft: Krasnodar, Russland
Album: Level Complete
Spiellänge: 49:15 Minuten
Genre: Heavy Metal, Progressive Power Metal
Release: 11.12.2015
Label: Power Prog Records
Link: https://www.facebook.com/Overwind und http://overwind.ru/
Produktion: Overwind Studio und King Size Productions, Krasnodar von Anton Emelyanov
Bandmitglieder:
Gesang, Violine und Keyboards – Alexander Chumakov
Gitarre – Anton Emelyanov
Bassgitarre – Misha Gigava
Schlagzeug – Sergey Krasnozhen
Gastmusiker:
Peavy Wagner
Tim „Ripper“ Owens
Victor Smolski
Marco Sfogli
Tracklist:
- Overture
- Insider
- Stop The Time (feat. Tim „Ripper“ Owens und Victor Smolski)
- The War Between Us
- Level Complete
- Million Miles Away (feat. Peavy Wagner)
- Victoria
- Aqualand (feat. Marco Sfogli)
- Comfort Me
- Affliction
- Never Say Goodbye
Gegründet wurde die Band Overwind im Jahr 2013. Alle vier Bandmitglieder waren bereits erfahrene Musiker, und sie beschlossen, gemeinsam ein Album aufzunehmen, das sich stilistisch irgendwo zwischen Heavy Metal, Power Metal und Progressive Metal bewegen sollte. Dieses Debütalbum erschien im Jahr 2014 und erhielt durchweg gute Kritiken. Aber die vier Männer aus Krasnodar ruhten sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern gingen gleich daran, das nächste Album nachzulegen. Nachdem nun mit Power Prog Records ein Vertrag unterzeichnet wurde, erscheint dieses zweite Album mit dem Titel Level Complete am 11.12.2015. Für dieses Album konnten Overwind auch hervorragende Gastmusiker gewinnen, die den Sound von Overwind noch bereichern.
Nach dem Intro Overture, das auch durchaus auf einem Science-Fiction-Soundtrack seinen Platz finden könnte, fällt mir beim folgenden Insider eins sofort auf: Ich dachte ja bislang immer, Jorn Lande hätte die raueste Stimme im Metal-Universum, aber da kann Alexander Chumakov mal locker mithalten. Ein richtig toller Gesang, aber das ist nicht das Einzige. Mit diesem Uptempo-Kracher hätten die Männer von Overwind keinen besseren Einstieg wählen können. So geht es auf dem Album zu und nicht anders! Und wenn bei den Bandmitgliedern steht, dass Alexander Chumakov neben dem Gesang auch noch Violine und Keyboards spielt, kann ich beruhigen. Die Keyboards haben hier ungefähr den gleichen Stellenwert, wie bei Symphony X, mit denen man Overwind auch durchaus vergleichen kann.
Zu The War Between Us gibt es auch ein Video, das sich mir zugegebenermaßen noch immer nicht erschlossen hat, mit dem ich aber sofort auf die Spur „gelockt“ wurde. Wie man mit vier Mann einen dermaßen voluminösen Klang hinbekommt, ist mir unbegreiflich. Wie auch bei allen anderen Songs gibt es hier feine Tempowechsel, die aber definitiv nicht ins Verfrickelte ausarten, und auch ein schönes Gitarrensolo. Der teilweise sehr lässig klingende Gesang von Alexander Chumakov, der von jetzt auf gleich in das Jorn Lande unwahrscheinlich nahe kommende kraftvolle Organ umschlägt, verursacht mir einen Wohlfühl-Gänsehautschauer nach dem anderen. Ja, ich gebe es zu, Jorn Lande ist der meiner Meinung nach beste Sänger im Metal! 😀
Nachdem bei Stop The Time niemand geringeres als Tim „Ripper“ Owens mit am Mikrofon stand und Victor Smolski sein schönes Gitarrenspiel beigesteuert hat, ist bei dem Midtempo-Stampfer Million Miles dann Peavy Wagner an der Reihe. Und auch sein Gesang passt zu dem von Alexander Chumakov wie dafür gemacht, der Kontrast ist sehr geil.
Sehr viel ruhiger geht es dann bei Victoria zu, hier gibt es auch zum ersten Mal sehr kurz die Violine auf die Ohren. Auch Overwind kommen halt nicht ohne Ballade aus. Na ja, soll so sein 🙂 Da bei Aqualand der nächste Gastmusiker auf der Matte steht, nämlich Marco Sfogli, ist dieser Song definitiv etwas gitarrenlastiger, wobei mich hier wieder einmal der so extrem variable Gesang von Alexander Chumakov unglaublich beeindruckt. Wenn er denn mal in einer relativ „normalen“ Tonlage singt, muss ich des Öfteren an Martin Steene von Iron Fire denken.
Mit Never Say Goodbye überraschen mit Overwind dann zum Ende doch noch. Das Lied, mit starker Schlagseite zum Pop-Rock ist so radiotauglich und dabei so unbeschreiblich gut. Allein der Kontrast zwischen dem rockig-poppigen Gewand und dem so kraftvollen und rauen Gesang im Refrain macht den Song zu hörenswert. Ein sehr schönes Ende, und bei mir geht es dann nahtlos wieder mit Overture los. 😀