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Dysentery – Dejection Chrysalis

07.11.2025 - Brutal Slam Death Metal - Comatose Music - 28:56 Minuten

Immer wenn ich den Namen des Labels Comatose Music lese, weiß ich, es handelt sich um eine Band, die wahrscheinlich noch nicht so bekannt ist und vielleicht auch nicht die Masse der Metalheads begeistern wird, aber irgendwie im brutalen Death Metal unterwegs ist und somit mir wohl zusagen wird, da Comatose Music in diesem Bereich immer wieder gute Bands am Start hat. Dysentery stammen aus Massachusetts, USA, und sind seit dem Jahre 2002 dabei. Auch schon über zwanzig Jahre auf dem Buckel. Das Debütalbum namens From Past Suffering Comes New Flesh ist mir bekannt und sogar noch ein wenig in den Ohren. Zu diesem Zeitraum habe ich quasi nur Death Metal und Brutal Death Metal gehört. Und natürlich kann man diese Vorliebe nicht abschütteln. Sei es drum. Das amerikanische Quartett brachte noch zwei Alben in den Jahren 2011 und 2015 heraus, und dann war erst mal Schluss. Natürlich sind alle Member noch in anderen Bands unterwegs und wohl zeitlich ein wenig eingeschränkt, aber nach zehn Jahren haben sich Scott Savaria (Gesang), Peter Spinazola (Gitarre), John Cook (Bass) und Eric Taranto (Schlagzeug) jetzt überlegt, ein neues Album aufzunehmen. Und dieses, namens Dejection Chrysalis, liegt mir nun vor.

Mal hören, was die Burschen nach zehnjähriger Veröffentlichungspause so auf dem Kasten haben.

Los geht es mit Transference. Das Eröffnungsriff, langsam und tonnenschwer, drückt schon einmal ordentlich. Die Drums begleiten sinnig das Geschehen, aber man hört jetzt schon, dass im Grunde viel Druck erzeugt werden soll. Kleine Gitarrenquietscher unterstützen dieses Vorhaben und zwischendurch wird auch einmal Gas gegeben und geballert, aber überwiegend bleibt man im groovigen Vernichtungssektor und ohne Gesang beendet man den Spaß nach knappen zwei Minuten, und so kann man sagen, dass der Opener mehr als Intro dient.

Richtig los geht es dann mit dem Song Enslavement For The Obidient, Agony For The Wayward. Im groovigen Midtempo startet man. Cooles Riff, dann sofort das Tempo runter und ab in slammige Gefilde. Die Vocals sind natürlich tief ohne Ende. Kurzer Quietscher und ab ins Geholze, aber nur kurz. Die Quietscher werden durchgezogen, aber ansonsten bedient man jetzt das Midtempo. Was richtig geil ist, ist die Produktion, Die drückt ohne Ende und schockt. Wie eine Faust in die Magengegend. Die Burschen werden dann so richtig langsam und bewegen sich im Kellergewölbe hin und her. Das ist sicherlich nicht neu, aber sicherlich auch nicht schlecht, zumal kleine Gimmicks wie Doublebass etc. verwendet werden. Dann wechselt man noch einmal ins Midtempo, lässt die Doubelbass durchdrehen, erzeugt somit sehr viel Druck, und dann ist Ende im Gelände. Der Song würde auf dem Death Feast sicherlich einige zum Rundenlaufen einladen, da bin ich mir ganz sicher.

Indignation Unravels knallt ebenfalls sehr brutal aus den Boxen. In 150 Sekunden werden coole Riffs slammig vorgetragen, aber immer wieder mit Geschwindigkeitsattacken gefüttert bzw. mit drückenden Midtempoparts bombardiert. Aber natürlich geht man auch hier in den Keller, um dann knietief herumzukriechen. So ist eben der Slam. Und dann ist ruckzuck auch Feierabend. Wie gesagt, recht kurz, aber recht intensiv.

Bei Exhausted Bliss Of Self Loathing ist man am Gesang nicht alleine unterwegs und hat sich zur Verstärkung Josh Welshman ins Boot geholt. Hier ballert man zu Beginn ordentlich, fügt einen kurzen Slam ein, blastet wieder und der Song wird immer brutaler und brutaler. Ja, gefällt mir bis dato am besten. So mag ich den brutalen Slam Death Metal, zumal das Riffing auch ziemlich geil ist. Dann spielt die Gitarre vor und wieder ab in den Ballerpart. Lecker und Josh und Scott zusammen an den Vocals sind echt ein Hörgenuss. Der Bass brummt und erzeugt echt eine aggressive Grundstimmung, die durch die Produktion noch einmal verstärkt wird. Aber auch der Song ist recht kurz. Noch nicht einmal drei Minuten. Vom Prinzip her bin ich ja auch ein Fan davon, wenn die Songs kürzer gehalten werden, gerade im brutalen Death Metal, aber irgendwie hat man das Gefühl bzw. habe ich das Gefühl, dass die Songs unvollendet sind. Ist natürlich eine subjektive Ansichtssache, das ist klar. Die lassen den Song dann am Ende ausfäden bzw. ausklingen, und ich habe zum ersten Mal bei diesem Album das Gefühl, ich müsste die Repeattaste drücken.

Und so macht man eben das, was man machen möchte, und das eben ganz gut, auch wenn man diesen Stil schon sehr oft so gehört hat. Abgesehen davon, schockt es eben. Früher gab es eben Alben, die gut waren, aber schlecht aufgenommen oder produziert. Das ist hier ganz anders und die Gesangsleistung von Scott ist echt geil, wie zum Beispiel bei dem Song A Bestial Omen. Der Song geht auch wieder nur knapp zwei Minuten und klingt natürlich recht ähnlich, auch wenn man eine kleine technische Variante mit einbaut und Scott eben auch dunkle Screams mit einbaut, welche echt interessant klingen.

Shackled By Idolatry ist dann wieder so ein Song, der mich musikalisch umhaut, aber besonders gesangstechnisch fasziniert. Jared Weed (Burial, Concrete und Futility) ist hier als Gastsänger unterwegs und zusammen mit Scott liefert er eine erstklassige Performance ab. Aber wie gesagt, auch der Song ist sehr gelungen, weil er eben eine gesunde Mischung zwischen schnellen Elementen, technischen Ansätzen und natürlich slammigen Tanzeinlagen anbietet.

Wer auf slammigen Death Metal steht, macht mit diesem Album definitiv nichts verkehrt. Ich habe mich in diesem Bereich ein wenig überhört und finde, dass man sich an einigen Stellen eben selbst limitiert. Aber das ist in diesem Bereich natürlich normal.

Hier geht es für weitere Informationen zu Dysentery – Dejection Chrysalis in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Dysentery – Dejection Chrysalis
Fazit zu Dejection Chrysalis
Die Amerikaner von Dysentery sind nach zehn Jahren zurück und machen eigentlich da weiter, wo sie aufgehört haben. Die Burschen sind nicht erst seit gestern im Geschäft, und das hört man. Der Bass brummt und drückt ohne Ende, die Drums bollern und bremsen zugleich und die Riffs sind tonnenschwer. Die tiefen Vocals sind natürlich eh stark und hinzu kommt eine echt verhauende Produktion. Auf ihrer Fahne steht der brutal slammende Death Metal geschrieben, und diesen setzten sie auch hervorragend um, auch wenn nicht alle Songs mich komplett umhauen. Einige technische Spielereien hinzu und fertig ist der Spaß. Betrachtet man, dass man sich durch die Musikrichtung selber limitiert, muss man sagen, dass es ein gutes Album ohne große Überraschung ist. Freunde, die am liebsten jeden Morgen auf dem Death-Feast-Ground aufwachen, können bedenkenlos zuschlagen.

Anspieltipps: Exhausted Bliss Of Self Loathing und Shackled By Idolatry
Michael E.
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