Ahab – The Boats Of The Glen Carrig

“Haben mit kurz und knapp nichts am Hut!“

Artist: Ahab

Herkunft: Deutschland

Album: The Boats Of The Glen Carrig

Spiellänge: 56:28 Minuten

Genre: Nautik Doom Metal

Release: 28.08.2015

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/AhabDoom/?fref=ts

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Daniel Droste
Gitarre – Christian Hector
Bassgitarre – Stephan Wandernoth
Schlagzeug – Cornelius Althammer

Tracklist:

1. The Isle
2. The Thing That Made Search
3. Red Foam (The Great Storm)
4. The Weedmen
5. To Mourn Job

Ahab - The Boats Of Flen Carrig

Seit genau elf Jahren treiben die Nautik Doom Metal Gestalten um Ahab ihr Unwesen in den heimischen Gefilden und stecken ihre feuchten Tentakel immer weiter in internationale Territorien aus. Mit The Boats Of The Glen Carring tauchen die Deutschen bereits das fünfte Mal in den pechschwarzen See hinab, um in den leichten Strömungen am Grund wie ein Fisch in eine Schockstare zu verfallen. Gerade einmal magere fünf Tracks kommen auf gigantische 56 Minuten Spielzeit. Im Umkehrschluss heißt dieses, dass Ahab einmal mehr auf lange Kompositionen setzen, die ihre Emotionen deutlich unterstreichen sollen.

Das Cover von The Boats Of The Glen Carrig sticht direkt beim ersten Blick ins Auge. Wer auf dunkle Farben und verschwommene Muster gesetzt hätte, wird durch ein farbenfrohes Design überrascht. Bestandteile aus den tiefsten Punkten der Meere werden mit farbenfrohen Elementen detailverliebt kombiniert. Damit schlagen wir die Brücke in die Liedkunst der vier Musiker, die im Opener The Isle bereits zeigen, wie fein ihre Strukturen gestrickt werden. Immer darauf bedacht, die kleinsten Aufhänger groß aufzufahren, zermürbt der Sound nicht nur zwingend, sondern bietet auch Stafetten, um einfach in das weiche Bett der feuchten Herbstblätter zu gleiten. Kaum zu glauben, dass Ahab für die Veröffentlichung den Spätherbst gewählt haben. Viel mehr passt der Silberling in die schmuddeligen kalten Tage des trostlosen Dezembers.

Aggressive, harte Vocals findet man nur selten, dafür gibt es aber epische Atmosphären – als wolle Sänger und Gitarrist Daniel Droste den Hörer bei der Hand packen und in eine niemals endende hoffnungslose Schlacht führen. Ersteinmal Blut geleckt, geht The Boats Of The Glen Carrig ganz gut die Kehle herunter.

Kleinigkeiten machen die fünf Werke zu einem spannenden Doom-Album, das nicht leichtfertig unterschätzt werden darf. Ein dickes Fell brauchen Liebhaber dennoch, da gleich vier Stücke die magische Grenze von zehn Minuten überschreiten. Schmale Rohkost kann man daher bei Red Foam (The Grat Storm) oder dem Rausschmeißer To Mourn Job nicht erwarten. Wer warm mit den Jungs von Ahab wird, kann die Platte jedoch des Öfteren ohne Bedenken in den heimischen vier Wänden zum Rotieren bringen.

Fazit: Für mich eine persönliche Premiere - nach zwei Festivalsshows von Ahab, die in Erinnerung geblieben sind, nun also das erste Review des fünften Studioalbums The Boats Of The Glen Carrig. Zwar benötigt man bei den fünf neuen Tracks etwas Zeit, um die Seele baumeln zu lassen und in die gewünschten Tiefen hinabzugleiten, aber hat man das erst einmal geschafft, warten spannende Minuten auf den Käufer, der mit der Platte alles andere als einen Fehlgriff zu erwarten hat.

Anspieltipps: The Isle und The Weedmen
Rene W.
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