Ayreon: „Transitus“ erscheint am 25.09.2020

Konzeptalben gelten Progressive-Rock-Liebhabern als Königsklasse der Veröffentlichungen aus ihrem Leib- und Magengenre. So ziemlich jeder kennt und liebt einschlägige Meilensteine wie Jethro Tulls Thick As A Brick (1972), The Lamb Lies Down On Broadway von Genesis (1974) und Pink Floyds The Wall (1979), Marillions Misplaced Childhood (1985), oder auch das noch vergleichsweise junge Subterranea von IQ (1997).

Aus den zahlreichen Künstlern, die an solche und ähnliche Großtaten anschließen oder dies zumindest versuchen, ragt Multiinstrumentalist Arjen Anthony Lucassen schier uneinholbar heraus. Mit seinem Prog-Projekt Ayreon stellt der Niederländer seit beinahe einem Vierteljahrhundert immer wieder packende Mammut-Musikepen wie Into The Electric Castle (1998), The Human Equation (2004), 01011001 (2008), The Theory Of Everything (2013) und zuletzt The Source (2017) auf die Beine, die mit Blick auf Produktion, Ausstattung, die Vielzahl und das Können der Beteiligten, sowie vor allem hinsichtlich der Strahlkraft der jeweiligen Kompositionen Maßstäbe setzen.

Bald ist es wieder soweit: Nach drei Jahren Vorbereitung und quasi nach dem Motto „Ein bisschen mehr geht immer” lässt Lucassen im Frühherbst sein neues Ayreon-Opus Transitus auf die Welt los. Transitus erscheint am 25. September 2020 bei der Mascot Label Group in drei Formaten: als CD, auf Doppel-LP in farbigem Vinyl mit Gatefold-Cover, sowie als Earbook mit vier CDs und einer DVD, das neben vielen weiteren Specials einen 5.1-Mix des Albums beinhaltet. Beigegeben ist Transitus ein 25-seitiges Comic-Buch aus der Feder des chilenischen Zeichners Felix Vega.

In der Vergangenheit zog Arjen Lucassen seine Inspiration häufig aus Wissenschaft und Science-Fiction, doch hier ist es anders. Das Transitus-Konzept basiert auf einer mit Gothic- und Horror-Elementen angereichten, im Jahr 1884 spielenden Geschichte um Leben, Tod und allerlei übernatürliche Phänomene. Als prominenter Storyteller fungiert der britische Schauspieler Tom Baker, der in den 1970er-Jahren als Star der von der BBC produzierten Kult-Fernsehserie Dr. Who Berühmtheit erlangte. Die Transitus-Storyline weist Reminizenzen an Mystery- und Psychothriller wie The Others, Das Grauen und Ghost – Nachricht von Sam auf. In der Musik spiegeln sich neben Einflüssen großartiger Komponisten wie John Carpenter (Halloween), Ennio Morricone (Spiel mir das Lied vom Tod) und Jerry Goldsmith (Das Omen) auch solche aus Lucassens liebsten Rockopern wie Jesus Christ Superstar, Tommy und Krieg der Welten wider.

Mit von der Partie sind diesmal Tommy Karevik (Kamelot) als Hauptdarsteller „Daniel” und Cammie Gilbert (Oceans Of Slumber) as Hauptdarstellerin „Abby”. Außerdem unter anderen Simone Simons (Epica), Dee Snider (Twisted Sister), Joe Satriani, Marty Friedman, Johanne James (Threshold), Noa Gruman (Scardust), Marcela Bovio (MaYan), Caroline Westendorp (The Charm The Fury), Paul Manzi (Arena), Michael Mills (Toehider) sowie Amanda Somerville (Avantasia, Trilium).

Arjen Lucassen beschreibt Transitus als sein bislang filmischstes und im postiven Sinne ungeheuerlichstes Oeuvre. Er erklärt: „Der Spirit von Progressive Rock besteht darin, zu experimentieren und immer wieder Neuland zu betreten. Genau das hatte ich mit Transitus im Sinn. Deshalb ist es anders geworden, als man es von Ayreon bisher kennt – theatralischer und ein bisschen wie ein Musical.” Dass das Album bei alldem wieder die von Ayreon-Fans so geliebte bombastische Wucht aufweist und über weite Strecken wonnevoll heftig rockt, versteht sich wohl fast von selbst.