Betontod – Vamos!

“Kuss wie ein Molotow“

Artist: Betontod

Herkunft: Rheinberg, Deutschland

Album: Vamos!

Spiellänge: 35:37 Minuten

Genre: Punk Rock

Release: 31.08.2018

Label: Arising Empire

Link: https://www.betontod.de/index.php

Bandmitglieder:

Gesang – Oliver Meister (Meister)
Gitarre  – Frank Vohwinkel (Eule)
Gitarre – Mario Schmelz
Bassgitarre – Adam Dera (Ado)
Schlagzeug –  Maik Feldmann

Tracklist:

  1. Para Toda La Vida
  2. Zusammen
  3. Vamos!
  4. Boxer
  5. La Familia
  6. Es Ist Vorbei
  7. Niemals Untergehen
  8. Nie Mehr Alkohol
  9. Bengalo
  10. Stück Für Stück
  11. Diese Zeit

Betontod also heißt die Band, die in letzter Zeit mächtig mit Vamos! in den Medien vertreten ist. Bei Arising Empire, dem kleinen Ableger von Nuclear Blast unterkommen, erscheint das pinke Cover so gar nicht passend zum recht staubigen Namen der Band, die poppig orientierten Punkrock im Fahrwasser der Broilers und den Toten Hosen macht.

Damit muss man sich absolut nicht schamhaft vor der Punk Konkurrenz verstecken, viel eher kann man durchaus stolz sein auf die zahlreichen Hymnen und Ohrwürmer, die gerne mit den fast schon obligatorischen „Ohoho – Chören“ unterlegt werden, beispielsweise in Zusammen, Bengalo, Stück Für Stück oder La Familia. Die Songthemen bewegen sich dabei relativ übersichtlich zwischen anfänglichem Gestänkere gegen das Establishment (Zusammen) über Lebenserfahrung sammeln (Boxer) hin zu dem klassischen Revenge Song (Es Ist Vorbei). Dabei wird auch ein Schlenker zur Schunkelballade (Niemals Untergehen) und dem cheesigen Schlager Nie Mehr Alkohol genommen, auf den sogar Wolfgang Petri stolz gewesen wäre. Vielleicht ist dies aber genau das Vermögen der Band, einen schmalen Grad zwischen kommerzieller Anbiederung und ausreichend Street Credibility zu verfolgen, denn textlich interessant wird das Album erst mit dem hymnischen Bengalo und dem systemkritischen Stück Für Stück. Eigentlich schade; wo vielleicht die alten Betontod hinter all dem Tand hervorschimmern, ist das Album auch schon wieder fast zu Ende, da hilft auch die Heraufbeschwörung der guten alten Zeit im abschließenden Diese Zeit nicht so richtig.

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Fazit: So gut die letzten drei Songs des Albums auch sind, so kommerziell zeigt sich alles vorangegangene Material. Ein Ticken mehr Härte steht der Band super, Stück Für Stück ist dafür ein gutes Beispiel. Aber, und das dürfte für die Band fast wichtiger sein, mit etwas kommerzielleren Songs verkauft man einfach mehr Musik, so bitter dies auch ist. Textlich fährt man eher im seichteren Wasser, musikalisch brutzelt man ein phänomenales Hitfeuerwerk ab, musikalisch "hui", textlich oft "pfui", was man auch auf der digitalen Bonusedition sehen kann, auf der die Band sich nicht für Schlager der übelsten Sorte zu schade ist.

Anspieltipps: Bengalo, Stück Für Stück
Dominik B.
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