Elegy Remains – Chapter II

“Die kommen nicht aus den USA?“

Artist: Elegy Remains

Herkunft: Emden, Deutschland

Album: Chapter 2 (EP)

Spiellänge: 18:45 Minuten

Genre: Metalcore

Release: 04.04.2014

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.elegyremains.com

Bandmitglieder:

Gesang – Julian
Gitarre und Gesang – Kristian
Gitarre – Simon
Bassgitarre – John
Schlagzeug – Marc

Tracklist:

  1. Deliverance
  2. Thorns Of Doubt
  3. Chapter 2
  4. Nebula
  5. Replica
  6. Parting Way

Elegy Remains - Chapter II
Wer auf seinem Beipackzettel Bands wie Neaera, Kataklysm, Suidakra oder Drone stehen hat, der hat entweder ein volles Portmonee (gehabt) oder ist gut genug, dass ein Booker dich auf seine Bühne lässt, denn meiner Meinung nach, ist eine lokale Vorband dafür da, um die fehlenden 50 Leute reinzuholen und nicht, um das Publikum zu nerven – auch wenn ich’s schon oft anders erlebt habe.

Bei den Emdenern von Elegy Remains ist nach einiger Ruhe zwischen dem 04.10.2013 und dem 04.04.2014 einiges passiert, denn genau in der Zeit hat man sich hingesetzt, um dem Debütalbum As Centuries Collide (Release 2012) eine Nachfolge EP zu schenken.

Stimmig geht es auch hier wieder etwas ruhiger los, während der exzellente Klang der EP davon spricht, dass man sich im Studio die richtigen Leute an Land gezogen hat. Auch wenn der Anfang des zweiten Songs etwas anderes behauptet, ist im Gesamtpaket die EP alles andere als „unknackig“ gemischt worden. Der Bass kommt genau an den richtigen Stellen hervor, während in den ruhigen Passagen die Leadgitarre wieder in den Vordergrund rutschen darf.

Stimmlich wechseln Elegy Remains zwischen tiefen Shouts, die an Any Given Day-Sänger Dennis Diehl erinnern, wohingegen der klare Gesang zeitweise eher an Arteyus Fronter erinnert als an eine Truppe aus dem schönen Norden Deutschlands.

Während sich ein Melodiebogen mit dem nächsten Rhythmus-Paart um die Vorherrschaft streitet, kommt der nächste Songwechsel, der auf Chapter II für die nötige Abwechslung sorgen darf.

Da, wo Replica schon fast Death Metal-lastig klingt, greift Parting Ways in die Melodic Death Metal-Kiste, um mit einem Beatdown allen wieder zu zeigen, dass es sich hier um alles andere als eine langweilige Metalcore-Platte handelt.

Fazit: Positiv lässt sich hervorheben, dass man trotz aller modernen Einflüsse fast gänzlich auf Beatdrop oder Synthesizer verzichtet und dass der klare Gesang keinesfalls zu „bubenhaft“ klingt. Denn es gibt bei weiten schon genug Bands, die so klingen, als hätte man dem Sänger alle Männlichkeit bei vollstem Bewusstsein entfernt. Ich bin ein wenig traurig, dass ich die Jungs erst jetzt kennengelernt habe, denn Chapter 2 macht Lust auf mehr und für nur fünf Euro kann man für fast zwanzig Minuten guten Metalcore nicht meckern.

Anspieltipps: Chapter 2, Replica und Parting Ways
Kai R.
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