Patria – Nihil Est Monastica

“Ein Pfund von der groben Fetten bitte – tut mir leid, die hat Urlaub“

Artist: Patria

Herkunft: Carlos Barbosa, Brasilien

Album: Nihil Est Monastica

Spiellänge: 45:32 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 13.05.2013

Label: Drakkar Records

Link: https://www.facebook.com/blackmetalpatria

Bandmitglieder:

Gesang – Triumphsword
Gitarre, Bass, Schlagzeug – Mantus

Tracklist:

  1. Nihil Est Monastica
  2. Conquering Death´s Palace
  3. Dark Cosmic Legend
  4. Nyctophilia
  5. Ravens Almighty
  6. Altar
  7. Sacro Vale Dos Encantos
  8. Ascenden Of Darkness
  9. Evoking The Ancient Spirits
  10. Storm Before Eternity
  11. Till Death
  12. The Silence Of The Thrones
  13. Black Vomit (Sarcofago Cover)

Patria - Nihil Est Monastica

Ich erinnere mich nicht an die Zeit, als Corpsepaints noch provozierend waren und Black Metal die Christen auf die Barrikaden trieb, weil ich selbst mit einem Vierteljahrhundert Lebenszeit zu jung bin, um diese Phase mitbekommen zu haben. In Europa war das vor allem Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre der Fall, insbesondere, als man mit dem medientauglichen Ermorden von Mitmenschen begann.

Brasilien, die Herkunft der 2008 gegründeten Truppe Patria, ist jetzt nicht gerade der Ort des Hauptgeschehens des genannten Genres, weshalb das Duo von vornherein einen Exotenstatus erhält. Sie sehen auf dem Bandfoto aus wie eine Karikatur der 80er-Jahre Black Metaller, klingen von der Produktion sehr stark an skandinavischen Black Metal der Zeit angelehnt (wobei es weniger rauscht) und spielen auch genau diese Musik, von der man eigentlich der Auffassung sein könnte, dass alles gesagt sei, man hatte ja schließlich über 30 Jahre Zeit, denn das namensgebende Album Black Metal von Venom erschien 1982.

So kommt es, dass man schon beim Blick auf die Liednamen gar keine Lust hat, in die Texte reinzuschauen, vorausgesetzt, sie liegen vor. So ziemlich jedes Klischee taucht auf (Tod, Unendlichkeit, Kosmik, Tod, Dunkelheit, die Geister der Ahnen, Tod, Altare, Throne, Tod) und die Chance, dass die Gruppe mehr als nur Standardgedöns vom Stapel lässt, ist fast 0. Das kann man wunderbar mit der Adiposität vieler Menschen vergleichen: Laut Studien sind ungefähr 9 von 10 Leuten selber daran schuld, dass sie fett sind, aber mindestens 9 von 10 Leuten behaupten, dass sie genau dieser 1 von 10 sind, der nichts dafür kann. So leid es einen für den einen zu Unrecht beschuldigten dann auch tut, man generalisiert automatisch. Genauso ist es mit Liednamen: Wenn man die gleiche Pampe immer wieder vorgesetzt bekommt, geht das Interesse schon verloren, bevor es überhaupt entstehen konnte. Klingt komisch, ist aber so.

Fazit: Patria leben wirklich nur davon, dass sie aus Brasilien kommen. „Wow, Black Metal aus Brasilien, das muss ich kaufen“. Ja, die CD hat ihre starken Momente, wenn die beiden Jungs auf depressivere Parts setzen, die hier und da mal vorkommen. Dann passt auch der extrem verzerrte Gesang gut und es kommt so etwas wie eine Atmosphäre auf. Ansonsten ist es aber generischster Black Metal aus einem extrem heißen Land. Exotensammler können natürlich zuschlagen, aber die Musik ist viel zu austauschbar, um sie wirklich zu empfehlen. Anspieltipps: Dark Cosmic Legend
Gordon E.
5
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