Fetid Zombie – Transmutations (EP)

Atmosphärischer Death Metal der alten Schule im neuen Gewand

Artist: Fetid Zombies

Herkunft: USA

Album: Transmutations

Spiellänge:  35:34Minuten

Genre: Death Metal

Release: 07.05.2021

Label: Morbid Visions Music

Link: https://fetidzombie.bandcamp.com/music

Bandmitglieder:

Gesang und alle Insrumente – Mark Riddick

Tracklist:

  1. Chrysopoeia
  2. Conscious Rot
  3. Beyond Andromeda
  4. Dreamless Sleep Awaits
  5. Deep In The Catacombs
  6. Breath Of Thanatos

Fetid Zombie, das blasphemische und todesbesessene Soloprojekt des angesehenen Underground-Death-Metal-Zeichners Mark Riddick, wurde im Januar 2007 geboren. Riddick macht keine Entschuldigungen oder Kompromisse für seine einzigartige Vision und bietet eine Myriade von Einflüssen von Hard Rock/Heavy Metal bis hin zu technischem Death Metal. Neben seinem Soloprojekt ist er unter anderem noch bei Grave Wax aktiv, zusammen mit seinem Zwillingsbruder Mike und Kam Lee (Massacre). Nach sechs Alben und vielen Splits folgt nun eine weitere EP, auf Kassette.

Chrysopoeia zeigt dann auch gleich, woher Mark stammt und wohin die Reise gehen soll. Der Künstler macht klar, dass er Wert auf Ästhetik legt und dies setzt er auch musikalisch um. Die Einflüsse aus dem Heavy Metal sind klar spürbar und während andere nur am Holzen sind oder den wieder erlebten Old School Death Metal zelebrieren, hat sich Mark bewusst für einen anderen Weg entschieden. Ziemlich atmosphärisch geht es los und so bleibt es eigentlich auch. Der vorgetragene Midtempo Death Metal kommt mit einer starken Melodie um die Ecke, bietet auch weiblichen Sopran an, Growls erklingen und eben diese atmosphärischen Momente. Die Gitarrenharmonien klingen sogar ein wenig nach Iron Maiden und so bewegt er sich weit weg vom normalen Death Metal, keine Frage.

Conscious Rot bewegt sich da schon eher im Death Metal. Glocken läuten den Spaß ein und sind ein fester Bestandteil des Songs. Wiederum arbeitet er im Midtempo und holt nach einer Minute eine fette Melodie heraus und untermauert diese mit Keyklängen bzw. Synthies. Growls und krankhafte Screams erklingen und ein fettes Solo folgt, bis er dann in einen sehr ruhigen, atmosphärischen Part wechselt. Klingt ziemlich verträumt. Die Gitarre setzt dann langsam wieder ein und baut den Song neu auf, der dann ein wenig Fahrt aufnimmt.

Beyond Andromeda legt ganz verträumt los und klingt wiederum eher nach NWOBHM als nach Death Metal. Ein langes, wildes Solo erfolgt und man hört die Leidenschaft heraus, die Herr Riddick an den Tag legt. Der Song klingt wie eine Mischung aus Gothic und Death Metal und erinnert mich ein wenig an Crematory. Also zu den Zeiten, als man diese Band noch einigermaßen hören konnte. Das Tempo ist wieder sehr langsam, die Keys sind dominant, werden aber von Growls und Screams begleitet.

Dreamless Sleep Awaits bietet auch für Träumer etwas. Ein atmosphärischer Beginn wird mit weiblichen Gesangsstimmen kombiniert. Diese klingen echt stark und dann setzen die Growls ein mit der Gitarrenfront und harten Drums. Ein guter Kontrast, der natürlich nicht neu ist, aber eben total ins Geschehen passt. Wie beim Rest des Albums bewegt er sich kaum vom Midtempo weg. Ich bin zwar ein Freund der schnelleren Klänge, aber selbst ich muss sagen, dass ein Blastbeat oder ein drückendes Uptempo hier nicht passen würden. Ein geiles Solo wird aus dem Hut gezaubert und so geht er konsequent seinen Weg weiter. Warum auch nicht, funktioniert ja gut.

Deep In The Catacombs drückt am Anfang, kommt aber auch wieder mit Keyboardklängen, geht aber wesentlich mehr in die Old School Death Metal Ecke und klingt aufgrund des Solos ein wenig wirr, aber ansonsten ist der Song sehr stark gemacht. Wesentlich intensiver und härter und auch schneller als der Rest. Nocturnus dürfte der gute Mark in jungen Jahren auch mal gerne gehört haben.

Mit Breath Of Thanatos setzt er den Weg am Anfang fort und bietet einen Uftatapart, wechselt aber dann sehr schnell in langsame, progressive Klänge und kombiniert diese wieder mit einer weiblichen Sopranstimme, um dann die Death Metal Elemente auf den Weg zu bringen. Hier tobt er sich in neun Minuten noch einmal so richtig aus.

Ja, wer auf atmosphärischen Death Metal abfährt, ist hier absolut an der richtigen Stelle. Eine EP, die 35 Minuten lang geht, hat man auch nicht jeden Tag auf dem Tisch. Zwar handelt es sich bei Fetid Zombie um ein Ein-Mann-Projekt, aber der gute Mark hat viele Gastmusiker dabei. Ralf Hauber (Revel In Flesh), Chris Monroy (Skeletal Remains), Clara Webster (Ylva), Josh Fleischer (Svierg), Jamie Whyte (Beyond Mortal Dreams), James Malone (Arsis), Malcolm Pugh (Inferi) und Toby Knapp (Affliktor). Das sagt schon einiges aus, ansonsten spricht die Musik für sich.

Fetid Zombie – Transmutations (EP)
Fazit
Diese EP dürfte jedem Freund von Atmosphäre und vom Midtempo Death Metal ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Synthies der alten Schule, so wie man es von Bands wie Tiamat, Anathema oder Nocturnus kennt, drücken dem Ganzen ihren Stempel auf und werden dann noch mit Heavy Metal Riffs kombiniert. Gutes Zeug!

Anspieltipss: Chrysopoeia und Deep In The Catacombs
Michael E.
8.5
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