Mando Diao am 26.06.2024 auf der Krusenkoppel in Kiel

Spielfreudige Schweden mit Kurzprogramm

Mando Diao KIel 2024; Foto: Norbert Czybulka

Vor zwei Jahren waren die Schweden von Mando Diao zum Abschluss der Kieler Woche gegenüber auf der Reventlouwiese. Nun sind Björn Dixgård (Gesang, Gitarre), Carl-Johan Fogelklou (Bass, Backing Vocals), Daniel Haglund (Keyboard, Backing Vocals, Gitarre), Håkan Sörle (Gitarre, Backing Vocals) und Patrick Heikinpieti (Schlagzeug) mit ihrem neuen, elften Album wieder unterwegs und bespielen das Freilichttheater Krusenkoppel. Im Rahmen ihrer Boblikov’s Magical World-Tour stehen sie mit ihrem Programm im Gewaltig-Leise-Areal etwas abseits vom großen Trubel. Gewaltig leise ist heute allerdings nicht angesagt. Das Konzert der nunmehr 25 Jahre bestehenden Band ist seit Monaten ausverkauft, der Einlass hingegen verläuft schleppend. So verspätet sich der Beginn des Konzerts eine Viertelstunde, damit auch alle Einlass in das an ein Amphitheater erinnerndes Rund der Freilichtbühne finden. Eine Supportband ist bei den Gewaltig Leise Konzerten meist nicht vorgesehen.

Mando Diao KIel 2024; Foto: Norbert Czybulka

Nachdem die Band auf die nur 30 Zentimeter hohe Bühne gekommen ist, dauert es nur eine Minute, bis die kleine Fläche vor der Bühne voll ist. Gesessen wird in dem weiten Rund seit dem ersten Ton sowieso schon nicht mehr. Die fünf Schweden beginnen ihr Set mit dem gitarrenlastigen Song Frustration vom neuen Album Boblikov’s Magical World. Durch die Enge vor der Bühne kommt bei den Fotografen und dem Fernsehteam allerdings die eben besungene Frustration auf. Bereits zum zweiten Song Animal werden wir von den Securitys aus dem Bühnenbereich verwiesen. Leid tun mir die Fans mit körperlichen Beeinträchtigungen, denn ihr Platz in der ersten Reihe ist nun nichts mehr wert. Sie haben nur noch eine tanzende Menschenmenge vor sich und sehen gar nichts mehr. Björn Dixgård wirbelt auf der Bühne, wirft seinen Mikrofonständer in die Ecke und tritt nach. Spielt Spielchen mit seinem Roadie, der die Gitarre nicht zu fassen bekommt. Vor Get Down reist er sich sein schweißnasses T-Shirt vom Leib und wirft es in die jubelnde Menge. Ein paar Minuten später wiederholt er es mit seinem ebenfalls durchtränkten Handtuch.

Das Quintett pflügt unterdessen weiter durch ihre Setlist. Ein musikalisches Feuerwerk einer spielfreudigen Band. Viel geredet wird nicht. Hier und da interagiert Dixgård mit dem Publikum, heizt es noch weiter an. Natürlich fehlen auch ihre in Deutschland erfolgreichen Singles Gloria, Black Saturday, Down In The Past sowie ihr Platz eins Überhit Dance With Somebody nicht. Dieser bildet den Abschluss eines nur 77 Minuten langen Konzertes.

Fazit: Eine tolle Location, ein lauer Sommertag und ein musikalisch brillantes Konzert entschädigen für das nur kurze Konzertvergnügen und den Frust des nur kurzen Fotoshootings. Die fünf Schweden jedenfalls begeistern auf ganzer Linie.