Memoriam – The Silent Vigil

„Laute Nachtwache für den Old School Death Metal”

Artist: Memoriam

Herkunft: Birmingham / England

Album: The Silent Vigil

Genre: Death Metal

Spiellänge: 57:12 Minuten

Release: 23.03.2018

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://www.nuclearblast.de/de/label/music/band/news/details/5258984.4348189.memoriam-neues-album-quot-the-silent-vigil-quot.html

Bandmitglieder:

Bass – Frank Healy
Drums – Andrew Whale
Guitars – Scott Fairfax
Vocals – Karl Willetts

Tracklist:

1. Soulless Parasite
2. Nothing Remains
3. From The Flames
4. The Silent Vigil
5. Bleed The Same
6. As Bridges Burn
7. The New Dark Ages
8. No Known Grave
9. Weaponised Fear

Vorab möchte ich gestehen, dass Memoriam aus meiner Sicht so was wie die Supergroup des Death Metals ist. Hintergrund der Entstehung der Band ist ja leider ein trauriger Anlass. Nach dem plötzlichen Tod von Bolt Thrower Schlagzeuger Martin ‘Kiddie’ Kearns im September 2015 entschied sich der Rest der Band nach diesem tragischen Ereignis vorerst eine Pause einzulegen, später wurde das Ende der Band bekannt gegeben. Sänger Karl Willetts wollte etwas Neues wagen. Zusammen mit Bolt Thrower Drummer Andy Whale und den beiden Benediction Leuten Frank Healy (Bass) und Scott Fairfax (Guitars) gründete er Memoriam. Im März 2017 wurde der erste Longplayer mit dem Titel For The Fallen bei Nuclear Blast veröffentlich. Auf den Tag genau ist am 23. März 2018 das neue Album mit dem Titel The Silent Vigil ebenfalls bei Nuclear Blast erschienen.

Am 10. März 2018, also zwei Wochen vor Veröffentlichung des neuen Albums, konnte ich Memoriam live im JUZ in Andernach erleben. Dort spielten sie eine tolle Show. Ich konnte mich nach dem Konzert auch noch kurz mit den Jungs unterhalten, die eine unglaubliche Fannähe zeigten. Da das Album zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht war, konnte ich es in Andernach leider auch nicht mitnehmen. Da war ja eigentlich von auszugehen. Manchmal haben es die Bands aber bereits kurz vor der Veröffentlichung am Merchstand liegen. Umso mehr freue ich mich, das Album jetzt in der Hand zu halten.

Nuclear Blast veröffentlicht das Album, wie gewohnt, in verschiedenen Editionen für den Sammler. The Silent Vigil ist als Digipack CD und als Mailorder Edition (Digipack CD, Leinwanddruck und signierter Fotokarte) erhältlich. Für den Vinylliebhaber gibt es The Silent Vigil als Black Vinyl, Clear Vinyl und als Bi-Coloured (red-white) Vinyl.

Für das tolle Artwork der Platte zeichnet sich erneut Dan Seagrave aus, der sich für das Artwork für den Vorgänger For The Fallen ebenfalls verantwortlich zeigte.

Genau ein Jahr nach der Veröffentlichung des Debütalbums For The Fallen geht es mit The Silent Vigil da weiter, womit alles begann. Die Songs Soulless Parasite, Dronestrike, Nothing Remains, Bleed The Same, No Known Grave und The New Dark Ages konnte ich mir am 10.03.2018 beim Konzert in Andernach bereits live reinziehen. Daher wusste ich bereits, was mit der neuen Platte auf mich zukommt. Authentische und rohe Zerstörung ganz im Zeichen der alten Schule des Death Metal. Memoriam wurden mit For The Fallen aus der Asche von Bolt Thrower und Benediction als Phönix wieder geboren. Mit The Silent Vigil hat der Phönix sich erhoben und seine Flügel ausgestreckt! Entstanden ist ein tolles Werk des Old School Death Metal.

Ich nehme nur mal ein paar Songs als Beispiel hier heraus: Der Opener Soulless Parasite ist bereits ein Banger mit schwerem Bass, von Frank Healy vorangetrieben. Andrew Whale unterstütz ihn mit saftigen Double Base, übertreibt es jedoch nicht. Karl Willetts kehlige knurrige Voices geben dem Song die gewohnt kernige Memoriam Stimmung. Der Song zeigt bereits, wo die Marschrichtung hingeht. Kerniger Death Metal, überwiegend im Midtempo. Richtig geiler Eröffnungstrack.

From The Flames brilliert mit gut gespielten Riffs. Sehr eindringlich die Vocals von Karl Willetts, ebenso wie Andrew Whale eindringlich an den Drums, der die Riffs zwischen den Voices ideal ergänzt.

As Bridges Burn hat einen recht bedrohlichen Unterton. Der Song erinnert mich schon sehr stark an die alten Bolt Thrower Songs. Der erste Teil des sechsminütigen Songs ist recht groovig. Scott Fairfax läutet dann mit einem starken Gitarrensolo den schnelleren zweiten Teil des Songs ein. Der Song ist wie ein Panzer, der alles platt macht.

Teilweise sind die Songs für eine Death Metal Platte recht lang. Vier Songs alleine haben eine Länge über sechs Minuten. Die sind aber so spannend im Songwriting, dass sie nie langweilig werden. Hier sind vier absolute Könner am Werk, die ihr Handwerk absolut verstehen. Old School Metal at his best. Ein groovender und donnernder Old School Bastard ist The Silent Vigil geworden.

Fazit: Memoriam zeigen mit ihrem neuen Werk The Silent Vigil, wo die Messlatte im Old School Metal liegt. Karl Willetts auffällig kehligen und kernigen Vocals schaffen einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Die Instrumentalisten sind Meister ihres Fachs. Alle vier Bandmitglieder schaffen das perfekte Zusammenspiel. Es verwundert fast, dass dies in nur einem Jahr nach der ersten Platte zustande gebracht wurde. Super meine Herren. Ich freue mich auf weitere Konzerte mit euch und auf weitere Alben!

Anspieltipps: Soulless Parasite, From The Flames, As Bridges Burn
Juergen S.
9.2
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
9.2