Motus Tenebrae – Deathrising

“Im Schubskreis zwischen Type O Negative und Paradise Lost“


Artist:
Motus Tenebrae

Herkunft: Italien

Album: Deathrising

Spiellänge: 52:00 Minuten

Genre: Doom Metal, Gothic Metal

Release: 25.01.2016

Label: My Kingdom Music

Bandmitglieder:

Gesang – Luis McFadden
Bass – Andreas Das Cox
Gitarre – Daniele Ciranna
Keyboard – Harvey Cova
Schlagzeug – Andrea Falaschi

Tracklist:

  1. Our Weakness
  2. Black Sun
  3. For A Change
  4. Light That We Are
  5. Faded
  6. Deathrising
  7. Haunt Me
  8. Grace
  9. Cold World
  10. Cherish My Pain
  11. Desolation

Motus Tenebrae - Deathrising

Bereits seit 15 Jahren erweitern die Italiener um Motus Tenebrae die Musikwelt durch ihre Kombination aus Gothic- und Doom-Metal. Für den neuesten Silberling hat man sich dafür sogar Luis McFadden wieder ins Boot geholt, seines Zeichens ursprünglicher Sänger bis 2008.

Dabei kann sich die durchgängig gute Produktion vom Aufnahmehandwerk wirklich hören lassen. Vom kompositorischen Aspekt zeigen Motus Tenebrae ohne Intro oder sonstiges Aufschieben, mit was auf Deathrising zu rechnen ist: Anfangstitel Our Weakness baut doom-typisch den Spannungsbogen auf und gibt stimmlich fast nur Klargesang von sich. Stellenweise kommuniziert man auch über Growls, die jedoch eher seltener zu vernehmen sind. Ein Vergleich mit Type O Negative ist wohl mehr als treffend und ein größerer Einfluss nicht abzustreiten.

Im Grunde durchgängig und für Doom Metal typisch kommen die Songs eher schleppend voran. Hin und wieder traut man sich an ein Gitarrensolo oder schnellere Parts zum Headbangen, so wie bei For A Change. Postrockallüren und eher hintergründige Synthie- bzw. Pianobegleitung sind darüberhinaus auch in Titeln wie Grace, jedoch eher rar, zu vernehmen. Diese sorgen zumindest für ein wenig Abwechslung, sonst kommt das Album eher holprig in Fahrt. Die Jungens aus Pisa/Toskana erledigen ihren Job zwar ohne Fehler, aber reißen leider auch sonst keine Wand heraus. Sie sind eher einer von vielen Mauersteinen. Weder sind die eher simplen Lyriks so poetisch, dass man mit Träumen oder Mitsingen anfängt, noch ragen die Melodien so sehr heraus, dass man emotional irgendwas zu Deathrising aufbauen könnte. Schuld daran sind auch immer wieder identische Spielweisen, Akkorde und wenig bis gar keine Abwechslung im Gesang. Was Motus Tenebrae fehlt, ist weder Persönlichkeit noch musikalische Finesse, sondern vielmehr der Sprung über die finale Songwriting-Hürde, einzigartiges Material zu komponieren, welches sie in ihrer Nische letztendlich unsterblich machen könnte.

Fazit: Kompositorisch ist die gesamte Platte alles andere als schlecht, aber leider auch nicht so gut, dass sie im Player permanent rotieren kann. Es fehlt an Krachersongs, die einem wirklich hängen bleiben. Außerdem erschwert es der wenig variantenreiche Gesang, wirklich dauerhaft in den Bann zu ziehen. Reinhören lohnt bei Vorliebe für Gothic-Doom, Paradise Lost und Type O Negative schon, aber der Drops ist übertrieben schnell ausgelutscht.

Anspieltipps: Our Weakness
Glenn V.
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