Artist: Nake
Herkunft: Kopenhagen, Dänemark
Album: Nake
Genre: Progressive Rock, Instrumental Rock, Post Rock, Post Metal
Spiellänge: 50:49 Minuten
Release: 26.01.2024
Label: Eigenvertrieb
Link: https://www.facebook.com/nakeband
Bandmitglieder:
Gitarre – Nicklas Kirchert
Synthesizer, Keyboards – Poul Høi
Bass – Emil Winther
Schlagzeug – Søren Høi
Tracklist:
- Offering
- Weaver
- Traveler
- Initiation
- Morningred
- Arrival
- Cast
- Common
Gerade hat mich das Debüt der Dänen Nake erreicht, deren gleichnamiges Album bereits am 26.01.2024 im Eigenvertrieb digital und wohl auch auf Vinyl erschienen ist. Eine Möglichkeit, wo man das Vinyl ordern kann, habe ich bisher nicht gefunden, aber die Jungs dürfen mir es natürlich gerne zusenden.
Die vier Dänen servieren auf ihrem Debüt einen erstklassigen (Heavy) Instrumental Rock, der sich auch total gut als Soundtrack eignen würde. Meist sind es Tracks zwischen ungefähr sechs bis neun Minuten, die sich toll entwickeln und den einen oder anderen Schlag versetzen, bzw. Haken schlagen. Dabei wirken die Tracks nicht nur von ihrer Länge her sehr komplex und werden zumeist von Synthesizern/Keyboards getragen, die partiell ein Feeling der Electronic Music der Achtziger aufkeimen lassen. Dazu gesellen sich allerdings auch hervorragend gespielte und eingesetzte Saiteninstrumente, die ihr Übriges dazu tun, dass es hier mehr oder minder rasant hin und her bzw. abgeht.
Nake schaffen es irgendwie, einige Subgenres in ihrem Instrumental Rock zu vereinen. Dabei sind sie recht progressive unterwegs und nehmen hier und da auch hörbare Anleihen bekannter Prog Rock-Klassiker/Größen. Auch jazzig wirkende Rhythmen haben einen gewissen Einfluss in ihren Songs, da nenne ich als Beispiel einmal den Track Morningred. Insgesamt entstehen dabei cinematische Soundscapes, die ihre Wirkung nicht verfehlen.
So sind neben Pink Floyd Soundscapes King Crimsons unberechenbare Rhythmus-Änderungen ebenso wahrzunehmen wie auch von Morricone’s Westernsound beeinflusstes Material (Arrival). Das filmische Thema, welches die Band in ihren Songs zum Ausdruck bringt, spiegelt sich in ihren Live-Auftritten wieder. Zum Bühnenoutfit von Nake gehören handbemalte Ponchos, düstere Gesichtsbemalung und breitkrempige Hüte, die teilweise das Gesicht verdecken.
Nach eigenem Bekunden hat die rhythmische Komplexität von Tool auch einen starken Einfluss auf ihr musikalisches Schaffen genommen. Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, ich möchte allerdings trotzdem einen Vergleich hier sein lassen. Beeindruckend genug ist es schon, was die Dänen hier veranstalten in einer Bandbreite/Komplexität zwischen Progressive Rock und Post Metal.