“Ein beachtliches Scheibchen!“
Artist: Pagan Altar
Herkunft: London, England
Album: The Room Of Shadows
Spiellänge: 46:59 Minuten
Genre: NWoBHM, Doom Metal
Release: 24.08.2017
Label: Temple of Mystery Records
Link: http://www.paganaltar.co.uk
Produktion: Battery Studios, London
Bandmitglieder:
Gesang – Terry Jones
Gitarre und Backgroundgesang – Alan Jones
Bassgitarre – Diccon Harper
Schlagzeug – Andy Green
Tracklist:
- Rising Oft The Dead
- The Portrait Of Dorian Gray
- Danse Macabre
- Dance Oft The Vampires
- The Room Of Shadows
- The Ripper
- After Forever
Eigentlich sollte das Album schon 2014 erscheinen, immerhin hat das letzte Langeisen Mythical & Magical schon satte elf Jahre auf dem Buckel. Die Band war mit den Aufnahmen jedoch nicht zufrieden. Dazu kam der Tod von Sänger Terry Jones, der 2015 im Alter von 69 Jahren an Krebs verstarb. Im Frühjahr entschied sich Bandleader Alan Jones, mit Bassist Diccon Harper sowie Drummer Andy Green, das Album teilweise neu aufzunehmen und den ursprünglichen Titel Never Quite Dead fand man dann auch nicht mehr passend. Verständlich, denn Terry Jones war der Vater von Gitarrist Alan Jones. Dieses Album wird das letzte Album sein – am 9. September wird die Band unter dem Namen Time Lord ihr letztes Konzert beim Wings of Metal– Festival in Montreal geben.
Pagan Altar starteten eigentlich zur Hochzeit des NWOBHM 1978 und nahmen bereits 1982 ihr Debüt auf, das jedoch erst 1998 veröffentlicht wurde. So kommt es, dass trotz 39 Jahren des Bandbestehens mit dem aktuellen Album erst das fünfte Werk vorliegt. Allerdings war die Band zwischen 1985 und 2004 auch aufgelöst.
Auch wenn bei der Band die NWOBHM- Roots herauszuhören sind, insbesondere, was die Gitarrenmelodien betrifft, überwiegt der Doom Metal doch recht deutlich. Das Verhältnis hat sich gerade in den letzten Jahren immer mehr dorthin verschoben. Allerdings haben wir es hier nicht mit dem sich in letzter Zeit großer Beliebtheit erfreuenden Epic Doom, sondern eher mit klassischem Doom Metal zu tun, der sich eben mal nicht an Black Sabbath orientiert. Pagan Altar haben ihren eigenen unwiderstehlichen Sound.
Stilistisch hat sich erwartungsgemäß nicht viel geändert, die Songs hätten so auch auf dem Vorgänger stehen können. Was nicht verwundert, wenn man weiß, dass die Songs bereits 2004/2005 geschrieben wurden. Das Material ist mystisch und melancholisch ausgefallen, wie man es von der Band gewohnt ist. Die Stimme von Terry ist unvergleichlich und erinnert an die Großen des Genres, es wirkt wie eine gesungene Geschichte auf dem Album. Die Songs packen jeden Freund des Doom Metals und NWOBHM, da sie sehr emotional und traurig sind, vor allem dann, wenn englische Folklore in die Songs einfließt wie bei Danse Macabre und dem Titeltrack. Das passiert immer dann, wenn die Akustikgitarre zum Einsatz kommt. Einzelne Songs möchte ich hier gar nicht hervorheben, da das Album eher als Gesamtwerk überzeugt.