Pandoras Ball – Full Size Nothing

“Für ein Debüt okay…“

Artist: Pandoras Ball

Album: Full Size Nothing

Spiellänge: 52:00 Minuten

Genre: Alternative / Hard Rock

Release: 27.07.2012

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/PandorasBall

Klingt wie: Muse und Tool

Bandmitglieder:

Gitarre und Gesang – Arthur Schlichting
Bassgitarre und Gesang – Markus Schillberg
Gitarre – Peter Brian Norwood
Schlagzeug – Peter Strobel

Tracklist:

  1. 171 Lake Washington Blvd.
  2. Cascade
  3. Challenged
  4. Holosex
  5. Special Dave
  6. Bloodless
  7. Fade
  8. Deep In
  9. Full Size Nothing
pandoras_ball_-_full_size_nothing_cover

Eine Band, die ihr Debütalbum Full Size Nothing (deutsch: Nichts in voller Größe) nennt, hat entweder eine eher bescheidene Meinung von ihrer eigenen Musik, will damit ausdrücken, dass diese Platte noch nicht das maximale der Leistung ist, was die Band drauf hat oder ist auf die reine Provokation aus – Was der Beweggrund war, werde ich evtl. in den nächsten ca. fünfzig Minuten erfahren.

Doch bevor ich euch das Album auseinander nehme, muss ich noch kurz ein paar Wörter zu dem chic gestalteten und doch irgendwie verstörenden Booklet niederschreiben. Neben Skizzen in Leonardo da Vinci Manier (dunkles/vergilbtes Papier und darauf in Tusche gezeichnet) ist dort eine Skizze eines Jungen zu sehen, der sich einen Revolver in den Mund steckt. Also ich gehe ja doch mal echt stark von Provokation aus.

Das Album Full Size Nothing will jedoch musikalisch nicht wirklich in eine Schublade gesteckt werden. Denn mal ist ein Song aalglatt wie die Songs von Guns N Roses und schon wartet der Nächste höchst progressiv auf und lässt Parallelen mit den Bands Tool und Muse nicht leugnen. Wiederum startet der Song Cascade schon fast zu „hart“ für Hard Rock und beim darauf folgenden Song denke ich musikalisch an die frühen Werke der Band System Of A Down, wenn auch in einer eher ruhigeren Version.
Sicher schafft es der Freiburger Arthur Schlichting nicht an die Ausnahmestimme von Serj Tankian heran, doch ist hier und da mal ein Vergleich mit Axel Rose (GunsNRoses) oder Maynard James Keenan (A Perfect Circle) nicht ganz unangebracht.

Fazit: Full Size Nothing beschreibt musikalisch die Erstehungsgeschichte einer noch jungen Band. Es scheint fast so, als hätte man in jedem Lied einen anderen Einfluss und das tut dem Album auf keinen Fall einen Abriss. Das Einzige, was ich zu meckern habe, ist leider auch etwas drastisches - trotz der stetigen Abwechslung schafft das Album spätestens beim zweiten Durchgang an einigen Ecken langweilig zu werden. Natürlich ist damit nicht alles im Eimer, doch hoffe ich für Pandoras Ball, dass sie die Kritik produktiv umsetzen, denn im Allgemeinen ist das, was die Band hier in eigener Regie auf die Beine gestellt hat nicht schlecht, aber halt noch sehr ausbaubar. Wer die Band noch nicht kennt, sollte somit vor dem Kauf einen Besuch auf der Facebookseite der vier Freiburger wagen, um nicht enttäuscht zu werden. Anspieltipps: Cascade, Fade und Holosex
Kai R.
5.5
5.5