Teeth – Finite (EP)

Nihilismus, psychedelische Akkorde und eine derbe Mischung aus Death, Sludge, Grind und Doom

Artist: Teeth

Herkunft: USA

Album: Finite (EP)

Spiellänge: 21:10 Minuten

Genre: Death Metal / Grind / Sludge

Release: 19.11.2021

Label: Translation Loss Records

Link: https://teethband.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang  und Gitarre – Erol Ulug
Gesang und Gitarre – Justin Moore
Bassgitarre – Peter King
Schlagzeug – Alejandro Aranda

Tracklist:

  1. Garden Of Eyes
  2. Dreamless Hieroglyphs
  3. Concubine
  4. The Fog Of Futility
  5. A Scornful Nexus


Unter der Sonne Kaliforniens passierte ja so einiges, u.a. auch die Gründung der Band Teeth. Alle Beteiligten zocken noch in anderen Bands und haben schon bei anderen Bands gespielt und sind somit keine Frischlinge mehr. Die Band existiert bereits seit 2013 und neben zwei Splits konnten sie auch schon zwei Full Length (2014 und 2019) herausbringen. Wie so viele Bands nutzten sie die Pandemie sinnvoll, ließen die Sonne Sonne sein und schrieben neue Songs. Fünf davon gibt es jetzt auf dieser EP zu hören.

Nach einer Klangkulisse, die sehr experimentell klingt, geht es langsam und bedrohlich weiter. Die ganz tiefen, vereinzelten Vocals klingen absolut derbe. Sicker Part. Mit einem blackigen Riff wird dann Fahrt aufgenommen und so geht es hin und her. Bah, ist das abgedreht. Technischer und kranker Death Metal. Wirr, aber doch bestimmend. Wenn sie relativ normal klingen, klingen sie richtig brutal, aber dann kommt wieder so ein langsamer, progressiver Part, der abgedreht klingt. Ein nervtötendes Riff läuft hypnotisch rauf und runter und die Doubelbass erledigt dann den Rest. Der kranke Gesang gesellt sich dazu und man ist hilflos ausgeliefert. Auf einmal folgt ein Cleanpart, der dann ganz langsam aufgebaut wird. So geht es weiter und im Hintergrund hört man dann eine Art Flüstergesang. Wie aus dem Nichts geht es dann weiter, kurze Ankündigung und ab in einen wilden Ballerpart. Die Growls klingen absolut derbe und wütend. Puh, echt starker Tobak. Und nach über sieben Minuten ist dann Schluss und ich muss erst einmal durchatmen.

Die Band macht definitiv keine Musik für so mal eben nebenbei. Man muss sich darauf einlassen. Es gibt sehr viel zu erfahren, musikalisch wie textlich. Kategorisieren ist schwierig, denn irgendwie verarbeiten sie alles. Wenn man so will, eine derbe Mischung Death Metal, Sludge, Grindcore und Doom.

Dreamless Hieroglyphs schlägt in 145 Sekunden erbarmungslos zu und kommt sehr schleppend daher, hat wieder diesen ungewöhnlichen derben Sound und liefert am Anfang noch Tempoverschärfungen dazu. In dieser Kombination klingen sie ein wenig nach Morbid Angel. Am Ende wird der Gesang noch fieser und dann ist die Zermürbung auch schon zu Ende.

Auch Concubine hält diesen Rhythmus und die Geschwindigkeit bei und kommt noch ein paar Sekunden kürzer aus den Boxen geknallt.

The Fog Of Futility kommt da schon viel schneller um die Ecke und geht dann natürlich wieder in diese für die Band mittlerweile typischen hypnotischen Riffs. Willkommen im menschlichen Abgrund. Die Burschen ziehen einen mit diesen langsamen Parts total runter. Klingt alles sehr erdrückend, aber eben auch intensiv. Die Burschen wissen, was sie wollen,

A Scornful Nexus kommt dann schnell und aggressiv und das Tempo wird durchgehend hochgehalten. Tremoloklänge sind zu hören und man ballert sich durch das Universum, verwendet natürlich wieder dieses hypnotische Riffing. Die Gitarren klingen an einige Stellen sehr eigenartig. Diese Spielweise kommt aber sehr geil. Dann zieht man weiter seine apokalyptischen Kreise. Diese dauerhafte langsame Bearbeitung des metallischen Ohrs wird von der Krankenkasse, glaube ich, nicht übernommen, muss aber ja auch nicht, man lässt sich freiwillig drauf ein und man erlebte eine Art Katharsis. Der Song endet auch so und damit ist auch die EP zu Ende.

Puh, abgedrehtes Zeug. Erst einmal Pause machen nach dreimal hören, aber ich denke, nach einer gewissen Erholungspause kann man diese EP noch einmal einlegen.

Teeth – Finite (EP)
Fazit
Abgedrehtes Zeug bietet uns dieses Quartett aus Kalifornien auf seiner neuen EP. Eine derbe Mischung aus Death, Sludge, Grind und Doom. Der Nihilismus wurde neu vertont. Psychedelische Akkorde treffen auf noisige Klänge und Beatdowns. Die Atmosphäre ist erdrückend und vernichtend. Wer auf sickes Zeug steht, sollte diese EP anchecken.

Anspieltipps: Garden Of Eyes und Scornful Nexus
Michael E.
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