The European Apocalypse am 01.12.18 in der Sporthalle, Hamburg

    “The European Apocalypse am 01.12.18 in der Sporthalle, Hamburg!“

Eventname: The European Apocalypse

Band: Dimmu Borgir, Kreator, Hatebreed und Bloodbath

Ort:
Sporthalle, Hamburg

Datum: 01.12.2018

Genre: Black Metal, Thrash Metal , Death Metal, Hardcore

Bereits beim Betreten der Halle ist es relativ neblig und die Zugänge in die Halle sind noch verschlossen. Konzert oder eine Übung der Feuerwehr Hamburg? Nein, zum Glück ein vollgepackter Konzertabend in der Sporthalle in Hamburg. Die Preise rangieren wie bei allen Großveranstaltungen, und liegen deutlich über kleineren Shows in anderen Klubs in der Stadt. Zu den Eingängen hingeschlendert, wo es ins Innere der Sporthalle geht – am Ende sieht man dunkelrotes Licht, welches es kaum schafft, die voll vernebelte Halle richtig zu erhellen. Dieses passt wunderbar in den Extreme Metal getränkten Abend, wo man keine Partybeleuchtung erwarten darf.

Punkt 18 Uhr geht es mit Bloodbath pünktlich los, mit schönem Death Metal. Gerade so richtig warm geworden mit den Klängen, fällt zum Ende des zweiten Songs die gesamte PA aus – nur ein bisschen Bühnensound rumpelt nach vorne. Die Schweden machen erst mal so weiter in der Hoffnung, dass die Probleme schnell behoben werden, dem ist aber leider nicht so. Bloodbath werden daher zu einer kurzen Unterbrechung gezwungen. Nach ca. zehn Minuten geht es dann weiter, nur wird die Zwangspause von der gesamt Spielzeit durch den engen Zeitrahmen abgezogen und es bleibt gerade mal noch eine Viertelstunde. Schade, sehr schade, denn die Gruppe macht nicht nur auf Platte Spaß, sondern eben auch live. Durch den überaus positiven Auftritt der Künstler incl. Frontmann Nick Holmes gibt es vom Publikum als Schadensersatz beherzten Beifall, bevor die Skandinavier das Feld räumen.

Dann geht es schon zügig mit Hatebreed weiter, auch da schleicht sich der Technikfehlerteufel ein. Das Intro wird jäh unterbrochen, weil es wieder zu einem kleinen Ausfall kommt, doch hier läuft es sofort weiter. Das gesamte Publikum hofft, dass das der letzte Fehlerteufel für heute gewesen ist, und so viel sei schon mal verraten, es soll dabei bleiben. Hatebreed sind gefühlt gerade erst in Hamburg gewesen, im Juni in der Markthalle und auch heute sind nicht Wenige nur wegen dieser Jungs angereist. Ihr Hardcore zählt auch für mich zu dem Besten, was das Genre zu bieten hat. In Sachen Doublebass macht ihnen keiner was vor – das Publikum jedenfalls haben sie von der ersten bis zur letzten Minute im Griff. Immer wieder werden alle zum Moshpit von Sänger Jamey Jasta aufgefordert, aber auch ohne zu dirigieren, kommt mächtig Bewegung vor der Bühne auf. Auch hier gilt es wieder eine viel zu kurze Show, ach ja was habe ich zu meckern 😉 Nörgeln auf hohem Niveau darf man trotzdem mal.

Kurze Pause, Licht aus, Nebel voll rein und selbst der Sound ist für die Sporthalle sehr gut bei Dimmu Borgir. Dieser Auftritt der Norweger um den charismatischen Sänger Shadgrath legt für mich die Messlatte für andere Black Metal Bands weiter nach oben. Denn hier stimmt alles: Outfit, Darstellung und auch der Tatsache geschuldet, dass es acht Jahre gebraucht hat, um endlich wieder neues Material an den Start zu bekommen. Es kommt einem doch so vor, als wären die meisten für Dimmu Borgir nach Hamburg gekommen. So scheppern vom aktuellen Album Eonian gerade mal drei Stücke und vom beliebten Abrahadabra Longplayer gerade mal zwei Weitere – der Rest wird vom Material gestrickt, was auch nicht schlecht ist und wunderbar umgesetzt für Furore sorgt. Das gesamte Konzert über bleibt die Stimmung am Brennpunkt.

Die Umbaupause fällt dann etwas länger aus, weil eben viel Equipment von der Bühne muss und die Stage nach hinten verlängert noch mehr Platz für den Schlussact bildet. Ein Vorhang wird am Bühnengraben hochgezogen, auf welchem dann ein Intro/Video, ähnlich wie bei Slayer vor wenigen Tagen in Dortmund, abgespielt wird. Der Vorhang fällt, Flammen steigen beim Opener empor und die Halle steht wortwörtlich Feuer und Flamme für Kreator. Wer die Vermutung hat, dass Mille hinter Dimmu Borgir mit seinen Jungs blass bleibt, der wird ohne Frage eines Besseren belehrt – schließlich zählen die Deutschen nicht ohne Grund zu einer der größten Thrash Bands des Planeten. Die altbekannten Sprüche wie Totale Vernichtung gehören dazu, Gleiches gilt für die Titel Enemy Of God, Gods Of Violence oder Phobia. Ein Supersound, eine sehr gute Lichtshow mit Feuer/Flammen rundet das Ambiente ab. Die Songauswahl spielt Kreator ebenfalls in die Hände der Headbanger. Alle Protagonisten agieren überaus motiviert und zerlegen Hamburg nach Strich und Faden. Leider ist nach nur gut 70 Minuten dann auch schon wieder Schluss. Ein überaus ereignisreicher Konzertabend ist dann auch schon wieder Geschichte. Zufrieden dürften alle sein und zum Glück hat die Technik auch gehalten!