“Da bin ich hin- und hergerissen“
Artist: Yashin
Herkunft: Glasgow, Schottland
Album: The Renegades
Spiellänge: 38:35 Minuten
Genre: Alternative Metal, Metalcore
Release: 26.02.2016
Label: Sony Music / Columbia Records
Link: https://www.facebook.com/theyashin und http://www.theyashin.com/
Produktion: InnerSound Studios, York von Joe und Sam Graves (Produktion) sowie von Joey Sturgis (Mix & Mastering)
Bandmitglieder:
Gesang – Harry Radford
Gesang – Kevin Miles
Gitarre – Paul Travers
Gitarre – Connor MacLeod
Bassgitarre – Andrew McShane
Schlagzeug – David Beaton
Tracklist:
- Spreading This Disease
- The Beginning Of The End
- Dorothy Gale
- D.E.A.D.
- The Renegades
- Vultures
- Mocking Bird
- Stockholm Sinner
- Long Live Salvation
- Dead Spells
- Play Me
- Circle The Sun
Die Band Yashin war von Anbeginn an schon sehr ehrgeizig, darum vielleicht auch der Name, denn das japanische Wort Yashin steht für Ehrgeiz oder Ambition. Das Debütalbum Put Your Hands Where I Can See Them haben sie im Jahr 2010 komplett in Eigenregie produziert und veröffentlicht. Danach ging es dann als Support für Madina Lake und Papa Roach auf Tour. Im Jahr 2012 wurde das zweite Album We Created A Monster veröffentlicht, und wieder ging es auf ausgedehnte Tourneen, dieses Mal unter anderem mit Black Veil Brides, A Day To Remember, Korn und Limp Bizkit. Doch dieses ständige Leben „on the road“ forderte auch seinen Tribut, die Band zog sich zurück, um den aktuellen Status zu bestimmen und zu überlegen, wie es weitergehen sollte. Diese Auszeit war aber anscheinend genau das Richtige, denn währenddessen konnte auch ein Plattenvertrag mit Sony Music unterzeichnet werden. Nach dieser Selbstfindungsphase erscheint nun also am 26.02.2016 das dritte Album der Band mit dem Titel The Renegades.
Spreading This Disease klingt erst einmal, als ob man eine Vinyl-Schallplatte aufgelegt hat, es knistert, knackt und rauscht. Aber dann kommt zunächst mal dieser überirdisch gute Clean-Gesang, der von sehr geilen Screams abgelöst wird. So, wie sich der Song dann aufbaut, habe ich ja die Hoffnung, dass ich hier eine richtig tolle Metalcore-Scheibe gegriffen habe. Nachdem der erste Song dann in den zweiten, The Beginning Of The End, übergeleitet hat, wird diese Hoffnung weiter genährt, denn auch dieser Song hat so ziemlich alles, was für mich einen guten Metalcore-Song ausmacht: Es gibt Clean Vocals, Screams und Growls, sehr geile Riffs, Doublebass-Attacken und so was, wie einen Breakdown. Nur der Kinderchor zum Ende hin verwirrt mich ein wenig 😀 Beim Uptempo-Song Dorothy Gale geht mein Metalcore-Fanherz dann vollends auf, so muss das! Was bei The Beginning Of The End noch gefehlt hat, wird hier hinzugefügt zum eigentlich perfekten Song.
Mit D.E.A.D. geht es dann aber langsam doch eher in Richtung Alternative Metal. Natürlich gibt es immer noch die Screams, Shouts und Growls, aber es wird schon eine Spur weichgespülter. Der Titeltrack The Renegades, zu dem es auch ein unter aktiver Fanbeteiligung erstelltes Video gibt, findet noch ansatzweise eine gute Mischung zwischen Melodie und Härte, aber dann können sich Yashin nicht mehr zwischen Metalcore und Alternative Metal entscheiden. Nach dem sehr ruhigen Vultures, bei dem zum ersten Mal neben dem schönen Clean-Gesang von Harry Radford auch Frauengesang zu hören ist, sind die folgenden Songs zwar allesamt nicht schlecht gemacht, reißen mich jetzt aber auch nicht vom Hocker. Ich mag Songs dieser Art sehr gern, aber das ist alles schon hundert Mal gehört, nichts Neues mehr. Natürlich liefern alle Bandmitglieder eine tolle Leistung ab, aber wenn auf meinem Zettel dann immer nur steht „ähnlich wie vorhergehender Song“, ist das kein gutes Zeichen.
Ausgerechnet mich als Quasi-Balladen-Verweigerin kriegen Yashin dann aber noch mit dem letzten Song Circle The Sun. Hier gibt es neben einer sehr passenden Keyboard-Begleitung und dem sehr schönen Gesang von Harry Radford wieder die sehr schöne Frauenstimme auf die Ohren, und da wird sogar mein Herz weich.