Arctic Void – Entangled

“Ein durchwachsenes Debütalbum“

Artist: Arctic Void

Herkunft: Göteborg, Schweden

Album: Entangled

Spiellänge: 39:36 Minuten

Genre: Modern Metal, Modern Melodic Metal

Release: 25.03.2016

Label: Power Prog Records

Link: https://www.facebook.com/Arctic.Void

Produktion: Studio Pipes And Tubes von Arctic Void (Produktion) und Studio Fredman von Fredrik Nordström und Johan Henriksson (Mix und Mastering)

Bandmitglieder:

Gesang – Anna Samuelsson
Gesang – Olof Lindgren
Gitarre – Per Stålfors
Gitarre – Peter Svensson
Bassgitarre – Claes Kling
Schlagzeug – Anders Ström

Tracklist:

  1. On The Padded Wall
  2. State Of War
  3. Sleeping Under Water
  4. Who I Am
  5. The Rising
  6. Labyrinth
  7. Obsession
  8. A Blink Of An Eye
  9. Sacrilege
  10. Ghosts Are Calling
  11. Blackwood

Arctic Void - Entangled

 

Sehr oft kommen die Bands, die Power Prog Records so aufstöbert, aus Ländern, die ich vorher nicht unbedingt mit Metal in Verbindung gebracht hätte, z. B. Costa Rica, Argentinien oder Russland. Bei der Band Arctic Void muss man nicht ganz so weit reisen, sie kommt nämlich aus Schweden. Gegründet wurde sie bereits vor einigen Jahren, damals noch unter dem Namen Earthrise. Nach diversen Besetzungswechseln wurde der Name dann aber in Arctic Void geändert, und es ging ins Studio, um das Debütalbum Entangled einzuspielen. Dieses erscheint nun am 25.03.2016, wie üblich bei Power Prog Records, in den Formaten Audio-CD, Downloadcard, Download und Stream.

Zum ersten Song On The Padded Wall wurde bereits im November 2015 der Audio-Stream veröffentlicht. Ein sehr eingängiger Song im Uptempo-Bereich, bei dem sich natürlich sofort Vergleiche mit Amaranthe aufdrängen. Mich erinnert die stellenweise sehr raue Stimme von Anna Samuelsson allerdings eher an Bonnie Tyler (an die Jüngeren unter Euch, die war in den 70er und 80er Jahren eine der bekanntesten Sängerinnen) denn an Elize Ryd. Zusammen mit Olof Lindgren bildet sie ein tolles Team.

Mit dem folgenden State Of War überraschen mich Arctic Void dann mächtig, denn das ist mehr oder weniger reinrassiger Industrial Metal, der da aus den Boxen knallt. Hier darf dann nur Olof Lindgren ran, macht auch Sinn bei diesen harten Klängen. Sehr abwechslungsreich geht es dann weiter, denn nach dem Downtempo-Song Sleeping Under Water drücken Arctic Void mit Who I Am das Gaspedal mal ein wenig durch und liefern den nächsten mega-eingängigen Track. Bei The Rising, das auch eher wieder im Downtempo-Bereich angesiedelt ist, aber über einen richtig genialen Chorus verfügt, frage ich mich dann zum wiederholten Mal, warum in der Liste der Bandmitglieder eigentlich kein Keyboarder steht. Aber da ist Arctic Void nicht die erste Band, bei der es mir so geht, und wenn die Keyboards so geschickt eingesetzt werden, wie das hier passiert, dann sei es drum.

Wieder mal ganz leicht in Richtung Industrial Metal geht es mit Labyrinth, wobei mich das Keyboard-Spiel im Chorus sehr an Only For The Weak von In Flames erinnert. Und dann schießt mir beim Song Obsession zum ersten Mal ein ganz anderer Bandname als Amaranthe durchs Hirn, nämlich Epysode. Der Gesang von Olof Lindgren erinnert sehr an Kelly Sundown, und die Dramatik im Chorus hätte auch aus der Feder von Samuel Arkan stammen können. Auch die folgenden Songs A Blink Of An Eye und Sacrilege erinnern trotz des unbestreitbar vorhandenen Einflusses des Gothenburg Metal sehr an die Werke des belgischen Ausnahmekünstlers und Kopf von Epysode, Samuel Arkan.

Diesen hohen Standard können Arctic Void aber leider nicht halten, sowohl Ghosts Are Calling als auch der letzte Track Blackwood sind in meinen Ohren ziemlich belanglos und ziehen an mir vorbei, ohne dass auch nur ein Ton hängen bleibt. Schade eigentlich…

Fazit: Ich hatte mir dieses Album zum Review genommen, weil ich gehofft hatte, einen würdigen Nachfolger für die in meinen Augen mittlerweile in die vollkommene Belanglosigkeit gerutschte Band Amaranthe zu finden. Leider setzen Arctic Void genau da an, wo Amaranthe mittlerweile gelandet sind. Es gibt zwar noch ein paar andere interessante Spielwiesen, auf denen sich Arctic Void tummeln, und für ein Debütalbum ist das sicher eine gute Leistung. Auf Dauer werden sich Arctic Void damit aber wohl nur schwerlich in diesem schon massiv besetzten Feld etablieren können. Ich drücke trotzdem die Daumen!

Anspieltipps: Who I Am, The Rising und A Blink Of An Eye
Heike L.
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