Autopsy – Live In Chicago

Die morbiden Vier in Livestimmung

Artist: Autopsy

Herkunft: USA

Album: Live In Chicago

Spiellänge: 66:00 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 30.10.2020

Label: Peaceville Records

Link: https://www.facebook.com/Autopsy-Official-162194133792668/

Bandmitglieder:

Gesang, Schlagzeug – Chris Reifert
Gesang, Gitarre – Eric Cutler
Gitarre – Danny Coralles
Bassgitarre – Joe Allen

Tracklist:

  1. Severed Survival
  2. Twisted Mass Of Burnt Decay
  3. Disembowel
  4. Ridden With Disease
  5. In The Grip Of Winter
  6. Arch Cadaver
  7. Fleshcrawl
  8. Torn From The Womb
  9. Embalmed
  10. Gasping For Air
  11. Voices
  12. Maggots In The Mirror
  13. Burial
  14. Critical Madness
  15. Service For A Vacant Coffin
  16. Pagan Saviour
  17. Charred Remains
  18. Fuck You

Ich bin und werde nie Fan von Livealben werden, ist irgendwie nicht mein Ding. Wenn man bei dem Konzert dabei war, ist es okay, aber ansonsten gibt es mir wenig. Klar gibt es da wahrscheinlich richtige Knaller auf dem Markt, aber ich bin lieber auf Konzerten, als mir Bands auf DVD anzusehen. Trotzdem haben es viele Bands verdient und Autopsy haben sich immer zurückgehalten. Nun, nach 30 Jahren, wurde es mal Zeit. Und wer die Band kennt, weiß, was ihn erwartet. Ich habe sie schon öfters live gesehen und wurde nie enttäuscht. Okay, 30 Jahre sind es ja nun nicht wirklich, denn eigentlich löste man ich 1995 auf, gründete Abscess und beglückt den Erdball mit ihrer Anwesenheit wieder seit 2008. Dann sind es ja nur 20 Jahre. Wollen wir mal nicht so sein.

Autopsy sind Kult und da gibt es keine zwei Meinungen. Es gibt zwar einige Irrläufer, die die Band nicht mögen, aber die lassen wir mal außen vor, die haben doch keine Ahnung, hehe. Ein Drummer, der singt, hat man zumindest nicht jeden Tag und die Burschen haben mehr als nur ein geiles Album am Start.

Okay, sie haben ein Livealbum verdient. Dann mal los.

Yeah, es geht gleich mit der Bandhymne Severed Survivial los. Großartig und ziemlich beeindruckend, normalerweise liefert man so etwas am Ende eines Sets. Aufgenommen wurde der Spaß übrigens kurz vor dem Lockdown im März 2020 und die Burschen klingen richtig fit – der Spaß ist an allen Ecken und Kanten zu hören. Die gute Verfassung mag daran liegen, dass seit Kurzem in Illinois Cannabis legalisiert wurde. Herr Reifert (Drummer) freute es sehr, nach eigener Aussage.

Ansonsten könnte der Sound natürlich etwas druckvoller sein. Jedoch kommt ein sehr geiles Livefeeling auf, die Band animiert das Publikum und dieses ist hellauf begeistert. Hier und da mal ein F…. you und weiter geht es. Ja, das kommt gut rüber, aber die Instrumentenaufnahmen geraten dabei natürlich ein wenig in den Hintergrund. Ich finde es aber besser, da es sich tatsächlich nach Livemusik anhört.

Die Räudigkeit und die Morbidität der typischen Autopsy Songs kommen gut rüber und so knattert man sich 66 Minuten lang durch das Gebälk, wobei man sich bei der Songauswahl sehr viel Mühe gegeben hat, sofern man das erste Album mag. hehe. Bis auf Impending Dread und Stillborn haben es alle Songs (also noch neun) von dem Album Severed Survival aus dem Jahre 1987 auf das Livealbum geschafft.

Mit Maggots In The Mirror befindet sich aber auch ein komplett neuer Song auf dem Album und, wen wundert es, dieser reiht sich nahtlos in das Geschehen ein. Keine Experimente und dafür lieben wir Autopsy. Die einen sagen Stagnation, die anderen sagen JAAAA! Ich gehöre zu Letzteren.

Das zweite Kultwerk, Mental Funeral, ist natürlich auch ordentlich vertreten mit Twisted Mass Of Burnt Decay, In The Grip Of Winter und Fleshcrawl (da wird sich die Band aber freuen, hehe). Was willste mehr? Meine Freunde von Slaughterday werden sich wohl ärgern, denn der Song hat es nicht ins Programm geschafft.

Autopsy sind Autopsy sind Autopsy – frei nach Helge Schneider. Du möchtest rohen und morbiden Death Metal, der an allen Ecken und Kanten scheppert, und du bekommst ihn. Live! Kult hoch zehn in Form von 18 Granaten. Die Leiche ist seziert.

Autopsy – Live In Chicago
Fazit
Wie bereits erwähnt, bin ich nie ein großer Freund von Livealben gewesen, aber diese Burschen haben es sich verdient und jeder Fan dieser Band sollte sich das Album holen, denn das Livefeeling und die Spielfreude der Band kommen sehr gut rüber und der Focus der Songs liegt auf den ersten beiden Alben. Death Metal Victory!

Anspieltipps: Severed Survial, Fleshcrawl und Ridden With Disease
Michael E.
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