Bombus – Vulture Culture

Das Gitarren-Trio zerlegt das vierte Studioalbum

Artist: Bombus

Herkunft: Göteborg, Schweden

Album: Vulture Culture

Spiellänge: 45:55 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 15.11.2019

Label: Century Media Records

Link: www.bombusmusic.com

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Frederik „Fefe“ Berglund
Gesang, Gitarre – Mattias „Matte“ Säker
Gesang, Gitarre – Simon Solomon
Keyboard – Ola Henriksson
Schlagzeug – Peter Asp

Tracklist:

  1. A Ladder – Not A Shovel
  2. (You Are All Just) Human Beings
  3. Mama
  4. It’s All Over
  5. In The Shadows
  6. We Lost A Lot Of Blood Today
  7. Vulture Culture
  8. Two Wolves And One Sheep
  9. Feeling Is Believing

Die schwedischen Heavy Metal Hummeln setzen zum nächsten Sinkflug an. Bombus aus Göteborg haben bereits im letzten Jahresabschnitt 2019 ihr viertes Werk Vulture Culture vorgestellt. Über Century Media Records und teils Sony Music wurden die neun neuen  Nummern um den Globus gejagt. Was jedoch macht die drei Skandinavier aus? Zunächst einmal setzen sie auf drei Gitarren, um einen absolut dichten Sound zu erzeugen. Frisch mit an Bord: Simon Solomon, der seine beiden Kollegen Frederik „Fefe“ Berglund und Mattias „Matte“ Säker unterstützt. Zudem teilen sich die drei Künstler die gesanglichen Nadelstiche. Schwermütig, düster und mit bombastischen Effekten lassen sie es nur zu gerne krachen. Angeschrammt werden dabei Formationen wie Ghost, Solstafir oder auch Grand Magus. Episch wie melodisch gibt es keine Ketten für ihren Heavy Metal, der im erweiterten Hard Rock Kreis wildert.

Vulture Culture steigt gleich in die Sechsminuten-Session A Ladder – Not A Shovel ein. Hochtrabende Melodienwalzen schieben über das karge Land. Ähnlich schroff darf man die Aufmachung im Allgemeinen feststellen. Dabei gehen Bombus nicht mit dem Wunsch an höchst komplizierte Kunst an das Songwriting heran, sondern setzen auf solide Bausteine, die mit einem atmosphärischen Mantel versehen werden. Der Gitarrensound ist ganz klar das Merkmal, um das alles andere herum aufgebaut wird. Ähnlich wie die aufstrebenden Amerikaner von Idle Hands steht und fällt alles mit den Refrains. Wie bei (You Are All Just) Human Beings kann man mit der Umsetzung ganz gut leben. Hier und da ein paar verspielte Augenblicke servieren weitere positive Aushängeschilder. Der Titel In The Shadows hat z.B. im ersten Augenblick was von Motörhead, bis die Kettensäge angeworfen wird, um die dicksten Bäume zu fällen. Theatralisch, emotional stark behaftet machen Bombus ihre Hausaufgaben akribisch, das Ereignis ist ein satter Longplayer mit hochwertigen Geschossen, der keinem Genrezwang unterliegt. In einigen gesanglosen Passagen könnte auch eine melodische Doom Death Band ihre Riffs zusammenbraten. Mama gefällt mir persönlich nicht so gut. Die Umsetzung legt den Finger in die Lordi Hard Rock Wunde und bleibt dafür zwei Nummern zu blass. Ansonsten kann man auf höchstem Niveau meckern und kommt trotzdem zu der Erkenntnis, dass den fünf Schweden einen weiterer Schritt in die richtige Richtung geglückt ist.

Bombus – Vulture Culture
Fazit
Zu viele Köche verderben auch in der nordischen Küche den Brei. Das Quartett um Frederik „Fefe“ Berglund hat trotz der Bandbreite alles ganz gut im Griff. Neben Killern muss man ein paar schwächere Momente hinnehmen, die das gesamte Werk jedoch nicht nach unten ziehen. Der Balladenversuch mit It's All Over hätte schlechter ausfallen können. Im Grundsatz ein stimmiges Werk mit kleinen Kanten, die zum Anstoßen genutzt werden dürfen.

Anspieltipps: A Ladder - Not A Shovel und In The Shadows
Rene W.
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