Party-Metal? Klar, da fällt einem Attila ein. Doch es gibt Party-Metal auch ohne zotige Texte und musikalisch anspruchsvoller – von den Cabin Boy Jumped Ship. Das Quartett aus dem mittelenglischen Leicester reizt dazu allerdings die musikalische Vielfalt deutlich stärker aus, kombiniert harte Riffs mit elektronischer Untermalung sowie eingängigen Gesangslinien. Und scheut sich auch nicht vor Komplexität.
Video Drag Me Under
Cabin Boy Jumped Ship haben seit 2013 hart trainiert. Seitdem hat die Band um Frontmann Conor Peek mehr als 50 Shows gespielt. Sie haben Eskimo Callboy auf deren UK-Tour begleitet und The Unguided in Deutschland. Nebenbei sind zwei EPs im Selbstverlag entstandenen, Voices (2014), sowie zwei Jahre darauf Pathways.
Die Fans lieben den Stil, den Cabin Boy Jumped Ship selbst auch Electronicore nennen. Der Song Waste Away, von der zweiten EP, hat auf Youtube bereits Views im sechsstelligen Bereich. Die Fans kommentieren unter dem Video: „Wow, I think I found a new favourite song“ und „I think this band is going to be my new obsession“. Ein anderer beklagt: „2 days since the last gig… 2 days of wishing I bought another CBJS tee… <3“.
Ebenso begeistert sind die Rezensenten. Rated Noise etwa schwärmt: „Jeder Song für sich gesehen macht schon abhängig. Doch zusammen ergeben sie ein so mitreißendes Werk, dass es im Hörer ein unlöschbares Feuer entfacht.“
Das war vor drei Jahren – heute steht Cabin Boy Jumped Ship beim deutschen Label Bleeding Nose Records unter Vertrag. Die ersten Songs vom Debütalbum The Heartless sind bereits bei Youtube zu finden. Follow Me mit rund 175.000 Views ist unbestrittener Liebling der Fans. Sie überschlagen sich mit Lob in den Kommentaren: „Sick as hell, I can’t wait for more songs from you guys“ schreiben sie, oder „This is fucking amazing! SO hyped for the album“ und „WE ARE THE HEARTLESS, can’t wait till y’all tour where I live. Best unique vocals I have heard in a long time, best synth…“. Jemand meint: „You guys never fail to entertain! Sickest video I’ve seen in a while. Keep it up!!!“
Entertainment – das steht für die vier Briten hoch oben auf der To-do-Liste, wie Conor sagt: „Wir spielen, was wir fühlen. Darum sagen wir immer, wir machen manic party vibes.“
Und so klingen die zwölf fintenreichen Songs auf The Heartless auch. Dubstep-Wobbles à la Skrillex fräsen sich durch Doublebass-Gemetzel, hymnische Chöre säuseln über Gitarrenwänden, perlende Synthie-Kaskaden zirpen über poppigen Harmonien. Deathcore-Breakdowns und Groupshouts würzen des saftige Gebräu, modische Autotune-Effekte und Limp-Bizkit-Raps schmecken es ab. Zum Teil werden Cabin Boy Jumped Ship durch Gastauftritte unterstützt – von keinem geringeren als Attila-Schandmaul Fronz.
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