Cathedral – In Memoriam 2015

“Ein Stück Doom-Geschichte!“

Artist: Cathedral

Herkunft: Coventry, England

Album: In Memoriam 2015

Spiellänge: 72:30 Minuten

Genre: Doom Metal

Release: 17.07.2015

Label: Rise Above Records

Link: https://www.facebook.com/cathedral

Bandmitglieder:

Gesang – Lee Dorrian
Gitarre – Gaz Jennings
Gitarre – Adam Lehan
Bassgitarre – Mark Griffiths
Schlagzeug – Ben Mochrie

Tracklist:

Demo 1990:
1. Mourning of a New Day
2. All Your Sins
3. Ebony Tears
4. March

Live Belgium/Holland 1991:
5. Intro/Comiserating the Celebration
6. Ebony Tears
7. Neophytes For Serpent Eve
8. All Your Sins
9. Mourning of a New Day

Cathedral - In Memoriam 2015

Die Doom Metal-Monster Cathedral aus England haben mit The Last Spire vor zwei Jahren einen würdigen Abschluss ihrer Karriere gefunden, in der sie dem Genre einen ganz eigenen Stempel aufgesetzt bzw. erst einen gegeben haben. Die letzten Zuckungen der Urgesteine sorgen für das heutige Gesprächsthema – es ist die neueste Veröffentlichung, die den Titel In Memoriam 2015 trägt und zu den Ursprüngen von Lee Dorrian und seinen Wegbegleitern führt.

Über Rise Above Records können langjährige Fans und junge Nachwuchs-Doomer die Demo von vor fünfundzwanzig Jahren zusammen mit den Live-Mitschnitten aus Holland und Belgien ein Jahr nach Demoveröffentlichung erwerben. Frostig klirrt Mourning Of A New Day markant wie eh und je, so als würde er gerade erst in einer fauligen Gruft einstudiert werden. Langsam poltert Ebony Tears wie eine bedrohliche schwarze Wand auf den Hörer zu, das ihn wie ein schwarzes Loch im Weltall mit Haut und Haaren verschlucken möchte. Frei nach dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft!“, erzeugen die Kompositionen nicht nur durch die wahnsinnigen Gesangsfarben von Lee Dorrian einen verzweifelten, psychedelischen und brutal nervenaufreibenden Doom Sound, an dem viele Bands auf ihrer Reise gescheitert sind. Als Cathedral geboren wurden, hat die Metal-Szene sein ganz eigenes, neues schwarzes Loch in die eigenen Reihen gepflanzt bekommen, was bis heute an Einfluss nicht verloren hat. In Memoriam 2015 ist ein Sinnbild für diese These, an die viele Musiker des Genres wohl noch in diversen Jahrzehnten denken werden. Wer kann bitte All Yous Sins und Co. jemals aus seinem Gedächtnis verbannen?

Fazit: Wer die Demo noch nicht besitzt, darf einmal mehr beherzt zugreifen. Für alle anderen gilt wie so oft die Frage, ob es sich lohnt, die Neuauflage mit den Live-Versionen der Klassiker zu erwerben. Der Sound - da kann man allen gleich die Angst nehmen - ist verwunderlicherweise extrem bestechend und übertrifft sogar den der Demo. Wer also Pro und Kontra abwägt, dürfte auf ein ganz individuelles Ergebnis kommen, für mich persönlich steht einem Kauf nichts im Wege. Also hört einfach mal rein, was euch Cathedral bereits vor eurer Geburt sagen wollten oder euch vor über zwei Jahrzehnten bereits ins Gesicht geschrieen haben. Egal, was für euch zutrifft, ihr werdet es nicht vergessen, wenn das dunkle Magma aus dem Erdinneren an die Oberfläche dringt.

Anspieltipps: All Your Sins (Pentagram Cover) und Ebony Tears
Rene W.
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