Artist: Dawohl
Herkunft: Frankreich
Album: Leviathan
Spiellänge: 28:44 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 22.04.2022
Label: Dolorem Records
Link: https://www.facebook.com/dawohlband
Bandmitglieder:
Gesang – Maxime Guillemain
Gitarre – Eloi Nicod
Gitarre – Florian Delbart
Bassgitarre – Eloi Nicod
Schlagzeug – Thomas Hennequin
Tracklist:
- Canticum Belli
- Statolatria
- Institutionalized Hatred
- Voluntary Servitude
- Subjugation
- Telos – Immanent Orthogenesis
- Macro Apoptosis
- I Vomit This World (Mercyless Cover)
Die Franzosen von Dawohl knüppeln eigentlich schon seit 2009 herum, aber etwas Zählbares ist bis dato nicht dabei herausgekommen, muss man sagen. Sehr oft wechselte man das Line-Up, aber seit 2020 hat man jetzt eine schlagkräftige Truppe zusammen. Mastermind und Sänger Maxime Guillemain kann nun endlich richtig durchstarten. Zuvor hatte es nur zu einer EP im Jahre 2014 gereicht. Unterstützt wird er dabei von dem coolen Undergroundlabel Dolorem Records, ebenfalls aus Frankreich.
Mit bedrohlichem Klängen, inklusive Glockenschlägen, legt man bei Canticum Belli los. Feines Intro, so was muss eben sein, keine Frage.
Statolatria legt los mit einer langsamen, technischen Passage, um anschließend den Blastbeat für sich sprechen lassen. Hier wird gleich schnell klar, dass Tanzen hier nicht im Vordergrund steht. Feine Screamgrwols zu Beginn, so mag ich das. Der Untergang wird angekündigt und so ist es dann auch. Das Riffing, gerade bei den schnellen Momenten, ist sehr geil. Der Gesang ist relativ schnell, wird aber variiert und natürlich tief, aber nicht so, wie man es von vielen amerikanischen Bands kennt. Ist natürlich immer noch tief, ist klar. Dann wird das Tempo herausgenommen, es erfolgt ein Break, der Bass knallt durch und man groovt sich ordentlich ein. Sehr geiles Riffing mit feiner Doublebasseinlage und scramigem Gesang. Wieder Break, Tempo erneut anziehen und dann wieder herausnehmen, man bleibt sehr abwechslungsreich und dieses kommt sehr gut. Ja, gefällt mir. Das Gitarrenspiel ist dabei sehr technisch, aber es wird eben nicht übertrieben und darauf stehe ich ja. Das Tempo wird öfter gewechselt. Geiler Opener.
Institutionalized Hatred legt los wie die Feuerwehr. Es brennt und der Löschzug ist sofort da. Welch geile und brutale Death Metal Attacke gleich zu Beginn. Mag ich. Wieder klingt das Ganze recht technisch, besonders das Gitarrenspiel hat hier und da vertrackte Momente. Auch ein kleines Drumbreak wird mit eingebaut und einige sperrige Passagen, trotzdem entsteht ein Fluss und die Burschen wissen, was sie wollen und wie es geht. Sehr aggressiv und absolut straight forward. Die Vocals, die teilweise gedoppelt werden, gefallen mir auch sehr gut. Eins, zwei, drei … Attacke und hier und da eine kleine Verschnaufpause, aber im Grunde geht es nur nach vorne. Kleine melodische Gitarrenfrequenzen werden mit eingebaut und ein recht vertrackter, aber dafür sehr brutaler Groove ebenfalls. Eine Gitarre spielt noch einmal vorweg und dann bricht die Hölle wieder aus. Ja, das darf man durchaus so machen. Irgendwie fühlt man sich danach total geplättet, hehe. Aber das will man ja auch.
Voluntary Servitude mischt ebenfalls diese Elemente. Die Elemente, von denen ich rede, sind Technik und Brutalität. An einigen Stellen sind sie mir hier zu technisch, aber dafür bauen sie einen atmosphärischen Part mit ein, der total killt und ein eingängiges Mitbangriff. Kommt gut.
Und so rasen die Franzosen durch ihr Werk, kommen mit sehr viel fetten Riffs um die Ecke und bringen immer wieder Schwung in die Geschichte. Überall spürt man auch Einflüsse aus dem Black Metal. Die Produktion ist modern gehalten und passt hervorragend. Die Verarbeitung von Harmonie, melodischen Ansätzen und groovigen Momenten gibt es noch gratis obendrauf.
Einen weiteren Pluspunkt gibt es am Ende des Albums, denn es wird eine Band gewürdigt und gehuldigt, die ich sehr mag und schätze. Die Rede ist von den französischen Death/Thrashern Mercyless. Eine völlig unterschätze Band, wie ich finde. Ich hatte das Glück, die Band 2015 nach Emden zu holen und wir konnten in den Geburtstag von Sänger und Gitarrist Max reinfeiern. Herrlich. Dawohl würdigt die Band mit dem Song I Vomit This World.