DevilDriver – DevilDriver, The Fury Of Our Makers Hand, The Last Kind Words, Pray For Villains und Beast (Re-Release)

Zugreifen, aufdrehen, Spaß haben!

Artist: DevilDriver

Herkunft: Santa Barbara, USA

Album: DevilDriver, The Fury Of Our Makers Hand, The Last Kind Words, Pray For Villains und Beast

Genre: Groove Metal, Death Metal, Thrash Metal

Release: 28.09.2018

Label: BMG, Ada, Warner

Link: https://www.devildriver.com/

Aktuelle Bandmitglieder:

Gesang – Bradley James „Dez“ Fafara
Gitarre – Neal Tiemann
Gitarre – Mike Spreitzer
Bassgitarre – Diego Ibarra – “Ashes”
Schlagzeug – Austin D’Amond

Habt ihr Lust auf eine kleine Zeitreise? Dann kommt mit mir nach Santa Barbara (USA) ins Jahr 2003, wo Sänger Dez Fafara die Band DevilDriver gegründet hat. Bekannt wurde der markante Musiker über die Nu-Metal-Band Coal Chamber und verschaffte seiner neuen Formation direkt einen Platz im hoch angesehenen Label Roadrunner Records, über das vor 15 Jahren das gleichnamige Debüt erschien. Seitdem entwickelte sich das Groove Metal-Quintett mit den Jahren immer weiter und hat mittlerweile ein Fanlager rund um den Globus. Erst in diesem Jahr erschien das aktuelle Langeisen Outlaws Til The End – Vol. 1 (Hier geht es zum Review). Für alle Fans und Neueinsteiger haben die Kalifornier jetzt ihre ersten fünf Alben neu verpackt, die am 28. September bei BMG neu aufgelegt werden. Die Releases wurden von Andy Pearce (Black Sabbath, Motörhead, Anthrax, Kreator) remastered und werden als limitierte, farbige Vinyl sowie Deluxe CD erhältlich sein, viele davon inklusive Bonustracks, ausführlichen Liner Notes und exklusivem Interviewmaterial mit Frontmann Dez Fafara.

Beginnen wollen wir natürlich mit dem Debüt DevilDriver, das es für alle Vinylliebhaber als White, Orange & Gold Splatter geben wird. Das Album, da braucht man nicht viel sagen, verhalf der Band zum rasanten Aufstieg. Mit Nothing’s Wrong und I Could Care Less startete vor anderthalb Jahrzehnten eine rasante Karriere einer kraftvollen Liveband. Aus ihrem Set I Could Care Less zu streichen, wäre eine Schande, und so dringt der Evergreen noch heute voll motiviert aus den Boxen. Wer die Jungs in diesem Sommer zum Beispiel auf dem Reload Festival gesehen hat, weiß, welche Party auf der Bühne aufzieht, wenn die schweren Riffs angerührt werden. Ebenfalls noch heute im Kopf Dreamed I Died, What Does It Take (To Be A Man) oder der Schlusspunkt Devil’s Son.

Der erste Streich hat Eindruck hinterlassen, umso gespannter war man auf den Nachfolger The Fury Of Our Makers Hand, der erstmals in die heimischen Charts aufstieg. Da wir zur Bearbeitung dieses Reviews auf die Vinyls blicken, möchte ich auch hier das schicke Design nicht verschweigen. Blau & Orange Splatter macht das Ding im Plattenspieler auch optisch ordentlich was her. Man legt die Nadel an und wartet auf die ersten Klänge von The End Of The Line, dem Opener. Heute ist natürlich der erste Effekt nach dem starken Debüt nicht mehr vorhanden, damals wurde man regelrecht aus dem Sessel katapultiert. Mit dem Gedanken „oh ja, das geht steil“ war schon direkt der Bann gebrochen, und auch das zweite Studioalbum hatte sofort bei allen Groove Thrashern einen Platz in ihren Herzen. Weitere Highlights Grinfucked oder Pale Horse Apocalypse nicht zu vergessen, der letzte Track mit dem gleichen Namen des Silberlings. Die Zeit von Gitarrist Evan Pitts war da bereits abgelaufen, und Mike Spreitzer übernahm seinen Posten.

Der weltweite Durchbruch folgte mit dem dritten Werk The Last Kind Words, erstmals konnten auch Charts in Europa gestürmt werden, so in UK und bei uns in Deutschland. In den USA ging es sogar in die Top 50, der Bann war spätestens jetzt gebrochen, und DevilDriver wurden zu einem Exportgut, welches in jedem Metal engagierten Land gern gesehen wurde. Das lag auch mit daran, dass die Formation bis auf den Wechsel an der Gitarre im Jahr 2004 als eine Einheit zusammen geblieben ist. Der nächste kleine Umbruch erfolgte erst 2011, als Jon Miller am Bass die Band verließ, der einzige große Break kam erst 2014, was uns bei den ersten fünf Alben nicht interessiert. Als Vinyl wartet eine farbenfrohe Yellow, Beige & Green half/half Splatter. Eins meiner Lieblingsstücke taucht an Position zwei auf. Clouds Over California dürfte noch heute eine der bekanntesten Kompositionen sein und ist wie I Could Care Less live immer am Start. Doch The Last Kind Words hat noch mehr zu bieten. Horn Of Betrayal, Burning Sermon oder The Axe Shall Fall möchte ich persönlich nicht missen.

Das Talent von DevilDriver bleibt nicht verborgen, der Zuspruch wird dementsprechend immer stärker. Europa gehört als zweite Heimat schon zu den Amerikanern dazu, die mit Pray For Villains noch mal einen weiteren Nackenbrecher draufsetzten. Das Rezept passt einfach die Mischung aus Death Metal, Metalcore und Groove Thrash und trifft im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts genau den Nerv der Zeit. Seitdem schafft es jedes Album in die internationalen Charts und bleibt dort bis heute sehr konstant. Wer bislang aufgepasst hat, wird wissen, dass die Schallplatten die Farben des Artworks abbekommen haben, in diesem Fall White, Red & Black Splatter, die abermals wie ein Pfeil im Auge stecken bleiben. In der ersten Woche wurden etwa 14600 Exemplare verkauft, sehr beachtlich und zweifelsohne ein verdienter Erfolg. Es wurde in Los Angeles in den Edge of the World-Studios aufgenommen und brachte Stücke wie Fate Stepped InResurrection Blvd, Another Night In London oder Teach Me To Whisper auf den Teller.

Mensch, das ging fix, schon läuft das letzte Studioalbum der Re-Release Serie mit Beast. Als Platte einer der schönsten der fünf Versionen in einem coolen Green & Purple Swirl. Mystischer als die anderen Veröffentlichungen hat das Album Dead To Rights ausgespuckt, welchen ihr direkt hier unter dem Review ansehen könnt. Frech und frisch serviert das Quartett zwölf flotte Nummern, die noch jeden Nacken zum Zucken bringen. Über Roadrunner Records suchten sie die Sonic Ranch in Texas auf. Sand kam dabei nicht ins Getriebe. Stücke wie Shitlist und You Make Me Sick schmücken die Setlist und bilden in den gut 55 Minuten Höhepunkte. Als Single wurde neben dem Video natürlich Dead To Rights rausgehauen.

Fazit
Nicht nur aber gerade für Vinylsammler ein Muss. Die Platten wurden farbenfroh veredelt und dürfen bei keinem Anhänger in der Sammlung fehlen. Bei den Deluxe-CD-Versionen darf man genauso zuschlagen, nicht jeder ist auf den aktuellen Trend aufgesprungen. Ich habe schon lange nicht mehr so intensiv das alte Devildriver Material konsumiert und bin froh, dieses mal wieder getan zu haben. Schwächen hat nicht eines der fünf Alben, daher ran an den Speck, wenn ihr damals nicht zugeschlagen habt!
René W.
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