Schlachtfest XV am 17.04.2015 – 18.04.2015 in Aurich

“Schlachtfest XV am 17.04.2015 – 18.04.2015 in Aurich”

Eventname: Schlachtfest XV

Bands: Tribulation, Deserted Fear, Syndemic, Revel In Flesh, Puteraeon, Décembre Noir, Monster und Space Chaser

Location: JUZ Schlachthof, Aurich

Location – Homepage: http://www.juz-aurich.de/Website/Home.html

Datum: 17.04.2015 – 18.04.2015

Kosten: 2-Tages Ticket VVK: 20,00 € AK: 25,00 €

Besucher: ca 120

Veranstalter: LUCA Events

Veranstalter – Homepage: https://www.facebook.com/LUCAEvents?fref=ts

Schlachtfest 2015 April Arich Stand 04.02

Das Schlachtfest ist in Aurich und Umgebung zu einem Kultevent herangewachsen, das mittlerweile auch über die Region hinaus wohlwollend angenommen wird. Die fünfzehnte Auflage erstreckt sich über zwei Tage und bittet insgesamt acht Bands auf die ostfriesische Bühne. Mit einem Kurs von 20 Euro im Vorverkauf, sowie 25 Euro an der Abendkasse steht das Event weiter für einen Headbang-animierenden Preis. Flaschenbier für 1,50 Euro dürfte es zudem auch nur noch selten in anderen Locations geben.

Syndemic 1 Schlachtfest XV 2015 Time For Metal

Eröffnet wird durch die Hamburger Syndemic, die mir vor einem Jahr auf dem Metal Bash noch nicht zugesagt haben. Heute ist alles anders: Bei gedimmten Licht können die Norddeutschen ihre Musik voll entfalten. Im Programm haben sie zwei neue Hits und – wie soll es anders sein – auch Stücke von ihrem aktuellen Langeisen For Those In Desperation, mit dem sie sich gut in der Szene platziert haben. Gesanglich kann Daniel Boretzky deutlich nachlegen – die Ansagen sind gefestigt. Das Resultat: Eine runde Show, die vom Publikum mit Beifall quittiert wird. Eine kleine unplanmäßige Generalpause zum Ende wird lächelnd aufgenommen und tut der guten Stimmung keinen Abbruch.

Monster 1 Schlachtfest XV 2015 Time For Metal

Im Anschluss lassen es die regionalen Monster krachen, die aus Musikern quer aus Ostfriesland bestehen. Das Interesse ist hoch, als Ersatzbassist konnte Carsten Schorn von Nailed To Obscurity begeistert werden, der im Death Metal voll in seinem Element steckt. Wenn man nicht wüsste, dass er gerade einmal vor einer Woche die Monster Hits verinnerlicht hat, würde man denken, der Gute wäre seit Monaten in der Gruppe integriert. Wie ein fieser Wintersturm ziehen Monster über die Stage, der Banner der Band hält ungelogen zwei Songs und kracht danach hinter das Schlagzeug – welch eine Power. Die Ansagen zwischen den Songs sind hingegen ausschließlich für die lokalen Headbanger gedacht. Heute gar kein Problem, aber in der Zukunft sollte man jedoch versuchen, alle zu erreichen. Die Kompositionen The Arrival, Eternal Netherworld oder These Eyes Have Seen The Dead gehen bei allen Todesblei-Verrückten gut ins Ohr. Nach dem abschließenden Among The Rats ist der Spuk vorbei und macht Lust auf mehr.

Space Chaser 2 Schlachtfest XV 2015 Time For Metal

Space Chaser zelebrieren Thrash Metal der Kategorie Older Than School. Klischee-Kleidung, Heavy Vocals, weiße Turnschuhe und die typische Attitüde dürfen da nicht fehlen. Siegfried Rudzynsk ist ein durch die Bank weg verrückter Typ, der eine hammer Gesangsfarbe hat. Im klassischen Heavy Metal hätte der Frontmann gar keine Probleme, Gleiches gilt für den Thrash der Berliner. Durch die spezielle Aufmachung darf man die fünf Musiker gerne als Exoten auf dem Schlachtfest bezeichnen. Auch wenn deutlich weniger vor der Bühne los ist, zelebrieren Space Chaser einen energiegeladenen Auftritt, der ihre Anhänger zum Schwitzen bringt.

Deserted Fear 1 Schlachtfest XV 2015 Time For Metal

Headliner an Tag Eins sind Deserted Fear, die in Deutschland und besonders in Ostfriesland geliebt werden. Einmal im Jahr steht somit fast schon traditionell eine feindliche Übernahme der Thüringer im Eventkalender. Die Stimmung ist blendend, die Doublebass bläst einen derben Sound, während die Formation aus Eisenberg  keine Gefangenen nimmt. Als Underground Perle wurde auch ihr aktuelles Album Kingdom Of Worms bei uns geadelt. Live können Deserted Fear dem hohem Anspruch gerecht werden. Tight, professionell und zu jeder Sekunde abgeklärt, spielen sie ihr Set durch den Schlachtfest-Fleischwolf. Ein perfekter Headliner des ersten Tages.

Décembre Noir 1 Schlachtfest XV 2015 Time For Metal

Ausgeschlafen oder auch nicht wartet ab 20 Uhr der zweite Tag zum Abschädeln. Die Blessuren des Vorabends sind noch nicht verheilt, dennoch gibt es die nächste Keule auf das brennende Trommelfell. Décember Noir aus Erfurt müssen den Startschuss für den zweiten Tag geben. Keine einfache Aufgabe, die den progressiven Death Metalern trotzdem zu liegen scheint. Zwar platzt die Bude noch nicht aus den Nähten, dafür die Boxen der Anlage, die sich in immer wiederkehrenden Intervallen bösen Shouts ergeben müssen. Kernig und zugleich frisch und munter sind die Erfurter genau wie Deserted Fear gerngesehene Gäste im Nordwesten. Die Balance passt und als Eröffner fast eine Verschwendung, was deutlich macht, welche Klasse uns heute Abend erwarten wird.

Revel In Flesh 1 Schlachtfest XV 2015 Time For Metal

Revel In Flesh, die bei Cyclone Empire auf ihre regelmäßigen Schlachtouren gehen, stehen den bislang gespielten Bands um nichts nach. Klar bleibt der große Aha-Effekt aus, da die letzten Kraftreserven noch nicht bei der zweiten Band ausgegeben werden sollen. Dafür spulen die Jungs ihren altbekannten neunziger Death Metal kompromisslos herunter. Im Schatten von Tribulation bzw. Puteraeon keine einfache Aufgabe, die ordentlich gemeistert wird. Ostfriesland ist eben Death Metal-Hochburg, da lässt man Jünger dieses Genres auf gar keinen Fall am langen Arm verhungern.

Puteraeon1 Schlachtfest XV 2015 Time For Metal

Puteraeon starten das skandinavische  Finale. Wild fluchend spucken die Schweden ihren Hass auf die Bühne. Jonas Lindblad wirbelt den letzten alten Staub auf der im Gemäuer des Schlachthofs verrottet ist. Nach dem etwas schwächeren Album The Crawling Chaos wissen Rune Foss, Daniel Vandija und Anders Malmström wie ihr Frontmann zu überzeugen. Gewaltbereit gehen Puteraeon an ihre Grenzen, ohne diese zu überschreiten. Neben großen Festivalbühnen stehen ihnen die der kleinen Clubs viel besser zu Gesicht. Wo sie sonst gerne mal verloren wirken, bauen sie sich in Aurich wie ein Fels in der Brandung auf. Gut gelaunt wartet nun jeder auf das, was Tribulation abziehen werden. Ihr am Montag erscheinendes Album The Children Of The Night wirft große Schatten voraus!

Tribulation 2 Schlachtfest XV 2015 Time For Metal

2001 in Schweden gegründet, befinden sich Tribulation auf einem aufsteigenden Ast – das macht die Tatsache deutlich, dass sie mittlerweile beim Label Century Media Records angekommen sind. Mit Children Of The Night im Gepäck, wartet als Abschluss ein heißer Tanz durch rockige Death bzw. Black Metal-Atmosphären. Ein voller, mit Melodien versetzter Sound macht sich wie ein dichter Nebel breit. Wie paralysiert beginnen die Haare im Takt der düsteren Klänge zu schaukeln. Das Bühnenbild ist eine Wucht, die Gruppe geht ab wie von einer Tarantel gestochen. Der Sound ist der wohl beste, den die Anlage im JUZ je produziert hat. Gleiches gilt für die technische Raffinesse von Johannes Andersson, Adam Zaars, Jonathan Hultén und Jakob Ljungberg. Tribulation sind eine Band, die man 2015 auf dem Zettel haben muss. Die Parallelen sind weitreichend: Von Disscetion über Satyricon findet man viele Muster – das Ergebnis ist aber authentisch und einmalig. Tribulation spielen eine fette Show, die dem Besucher den Atem stocken lässt!