Fit For An Autopsy – The Sea Of Tragic Beasts

Emotionsgeladener, teilweise gänsehautverbreitender Death Core mit sehr vielen Ideen und Abwechslungsreichtum

Artist: Fit For An Autopsy

Herkunft: USA

Album: The Sea Of Tragic Beasts

Spiellänge: 43:52 Minuten

Genre: Deathcore

Release: 25.10.2019

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.facebook.com/FitForAnAutopsyOfficial

Produktion: Will Putney – Graphic Nature Audio

Bandmitglieder:

Gesang – Nate Johnson
Gitarre – Will Putney
Gitarre – Patrick Sheridan
Gitarre – Tim Howley
Bass – Peter Spinazola
Schlagzeug – Josean Orta

Tracklist:

01. The Sea Of Tragic Beasts
02. No Man Is Without Fear
03. Shepherd
04. Your Pain Is Mine
05. Mirrors
06. Unloved
07. Mourn
08. Warfare
09. Birds Of Prey
10. Napalm Dreams

Fit For An Autopsy lieferten mit ihrem Demo von 2008 und der im folgenden Jahr selbst veröffentlichten Hell On Earth EP eine der vernichtendsten Aufnahmen des damals aufkeimenden Deathcore Genres, welches zu einem Deal mit dem Black Market Activities Label von The Red Chord Sänger Guy Kozowyk führte. Seitdem ist die Band aus dem Genre nicht wegzudenken und ist definitiv eine der bekanntesten.

The Sea Of Tragic Beasts kommt auch gleich mit einem vertrackten und abgehackten Anfang daher, groovig und catchy, gepaart mit einem Death Metal Part. Auch die Vocals gehen in diese Richtung, gepaart mit Screams und später verfeinert mit Cleangesang und dann wird Gummi gegeben. Kommt ganz gut, sehr eigenständig, teilweise melodisch. Danach geht man wieder in den Corepart und dann Feierabend.

Ich bin definitiv kein Fan des Deathcores und von Metalcore schon mal gar nicht. Klaro hat Deathcore auch was zu bieten und Fit For An Autopsy sind definitiv eine der besseren Kombos. Die Burschen präsentieren sich hier auch sehr abwechslungsreich und vielschichtig. Sie versuchen immer mehr, eine gewisse Atmosphäre mit einzubauen. Dieses gelingt ihnen auch sehr gut und dabei klingen sie gar nicht so abgedreht oder kompliziert, sondern bieten recht eingängige Songstrukturen. Von daher alles richtig gemacht, trotzdem fliegen die Songs an mir irgendwie so vorbei, aber nicht spurlos. Das muss daran liegen, dass es eben nicht meine Richtung ist. Fit For An Autopsy entwickeln sich seit Absolute Hope Absolute Hell (2015) etwas weg vom typischen Deathcore und dieses steht ihnen gut zu Gesicht. Natürlich sind heftige Death Metal Parts und fette Breakdowns noch vorhanden, ist klar, aber man konzentriert sich eben nicht mehr auf abgehackte und verrückte Tempowechsel, sondern lässt es zu, dass der Metal mehr berücksichtigt wird, in Form von Atmosphäre und Vibes. Traditionelle Metal Einflüsse, Post Rock und esoterische Nuancen werden mit verbraten und warum auch nicht. Der Hauptbestandteil sind aber definitiv noch Core und Death Metal.

Trotz der Veränderung ihres Stils findet man jetzt keinen Song, der nicht ins Genre passen würde oder absolut absurd klingt. Im Ganzen bewegen sie sich schon in einem vorgegeben Rahmen, nutzen diesen aber voll aus. Die Kombination aus Screams, Growls und hohem Cleangesang (vom Gitarristen Pat) klingt eben sehr eigenständig. Dieses findet überwiegend in den hängen gebliebenen Refrainparts statt. Klingt immer sehr ausgetüftelt.

Was die Band von anderen Bands unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie mit drei Gitarristen unterwegs sind, und dieses bietet naturgemäß schon ganz andere Möglichkeiten – und da dieses ja auch so gewollt ist, wird es natürlich auch instrumental ausgenutzt. Alles andere wäre ja verschwendete Liebesmüh. Wenn zwei Leadgitarren und eine Rhythmusgitarre agieren, kann das schon richtig fett klingen. Dieses lässt sie dann teilweise nach einer richtig heftigen Melodic Death Metal Band klingen. Zerstörende Breakdowns treffen auf zwei melodische Leadgitarren. Ja, aber hallo, das klingt schon vernichtend, gar keine Frage und ist eine echt gute Idee. Hört mal bei No Man Ist Without Fear rein. Gutes Ding. Bei Mirror zum Beispiel treffen dann schwarzangehauchte, doomige Leads auf Post Rock Gitarren.
Schon irgendwie crazy.

Jeder Song hat schon seine eigenen Momente, trotzdem bleibt es natürlich Deathcore und deswegen an vielen Stellen für mich schwer hörbar. Dieses ist allerdings definitiv ein persönliches Problem. Die Band selber hat ein echt gutes Album abgeliefert.

Fit For An Autopsy – The Sea Of Tragic Beasts
Fazit
Emotionsgeladener, teilweise gänsehautverbreitender Death Core mit sehr vielen Ideen und Abwechslungsreichtum, 3 Gitarren, Sceams, Growls und Cleangesang. Für Fans dieses Genres wohl eine Offenbarung, meins ist es aber nicht so unbedingt.

Anspieltipps: The Sea Of Tragic Beasts und No Man Is Without Fear
Michael E.
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