Motogiant – Roots

“Würdiger Abschluss oder ein Schuss in den Offen?“

Artist: Motogiant

Herkunft: Nienburg, Deutschland

Album: Roots

Spiellänge: 51:30Minuten

Genre: Rock

Release: 29.05.2015

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/Motogiant/

Bandmitglieder:

Gesang – Nico
Gitarre – Till
Bassgitarre – Eike
Schlagzeug – UH

Tracklist:

1. End Of The Days
2. Roots
3. Search
4. Marching
5. Hell Breaks Loose
6. No More Tears
7. Crows
8. The Hole
9. Together As One
10. What Have I Done
11. Swansong
12. –

Motogiant - Roots

Mit Roots geht im Hause Motogiant Ende diesen Jahres das Licht erst einmal aus. Aus beruflichen wie auch privaten Gründen müssen die Rocker ihre aktive Phase einstellen und kommen vielleicht später noch einmal auf die Bildfläche zurück. Erst im Mai 2015 haben Motogiant ihr aktuelles Album vorgestellt, auf das wir jetzt eingehen möchten. Dabei handelt es sich um den bislang größten Höhepunkt der gerade vor zwei Jahren begonnenen Karriere. Das Cover der Platte ziert eine Waldlandschaft im Herbst, wo natürlich – titelgetreu – die Wurzeln eines Baumes im Vordergrund stehen.

Um gleich meine gewählte Überschrift: „Würdiger Abschluss oder ein Schuss in den Offen“ als Aufhänger zu nehmen: Die Wahrheit liegt genau in der Mitte. Neben genialen Rockmomenten stürzen sich die Nienburger in äußerst grenzwertige Noise Rock Passagen. Modern, schnell und ein Augenmerk auf gute Gitarrenklänge machen Roots schön harmonisch. Trotzdem muss gesanglich mehr als nur das typische US-High School Niveau rüberkommen, um beim heimischen Publikum zu punkten. Das soll nicht heißen, dass Nico nichts auf dem Kasten hat, vielmehr versetzt er seinen Gesangsfarben dieses kindliche Feeling, das an eine Gruppe voller junger Newcomer erinnert. Abgefahrene Breaks wie bei Crows blitzen wie ein derbes Gewitter in der Nacht auf. Emotinale Gratwanderungen können die Niedersachsen also auch erfolgreich, ohne über die eigenen Beine zufallen. Gerne wird hinterm Rücken nach einer solchen Blitzkarriere getuschelt, dass es die Protagonisten nicht auf dem Kasten gehabt hätten. Das ist bei Motogiant nicht der Fall – je länger Roots läuft, desto besser kommen sie zur Geltung. Da, wo man jetzt an den kleinen Defiziten arbeiten könnte, kommt die Pause zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Ob Nico und Co. sich davon erholen, möchte ich ganz klar bezweifeln.

Fazit: Wenn man nach zwei Jahren aus widrigen Gründen die berühmten Schuhe an den Nagel hängen muss und eine Rückkehr offengehalten wird, sollte man als Band ehrlich miteinander umgehen. Entweder geht es mit einer neugebildeten Formation weiter oder die einzelnen Musikverrückten gründen ein neues Projekt. Eine Pause einzulegen, wo es gerade noch nicht einmal richtig begonnen hat, ist ein Todesurteil. Um Roots abschließend zu besprechen bleibt Folgendes: Der Silberling ist gelungen, hat Luft sowohl nach oben als auch nach unten, aber definitiv das Potenzial, das man an den Tag legen muss, um ernsthaft nach vorne zukommen. Leider bleibt dieser Silberling das letzte Werk von Motogiant, auch wenn ich mich gerne eines Besseren belehren lassen würde.

Anspieltipps: Crows und The Hole
Rene W.
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