Artist: Nine Shrines
Herkunft: Columbus, USA
Album: Retribution Therapy
Spiellänge: 39:03 Minuten
Genre: Nu Metal, Metalcore
Release: 26.04.2019
Label: Mascot Records
Link: https://nineshrines.com/
Produktion: Sonic Debris Recording Studio, Long Island von Dan Korneff
Bandmitglieder:
Gesang – Chris Parketny
Gitarre – Evan McKeever
Gitarre – Andrew Baylis
Bassgitarre – Devon Voisine
Schlagzeug – Andrew Wetzel
Tracklist:
1. Nimrod
2. Retribution Therapy
3. Chain Reaction
4. Ringworm
5. Happy Happy
6. Dead
7. Hymn
8. Conjure
9. Pretty Little Psycho
10. Ghost
11. Sick Like Me
12. Counterfeit
Ein Jahr nach Auflösung der Metalcoreband Attack Attack! scharrte deren Drummer Andrew Wetzel einige semibekannte Musiker um sich und formierte 2014 Nine Shrines. Das Quintett debütierte 2017 mit der meist positiv bewerteten EP Misery, durfte bereits mit Bands wie Volbeat oder Halestorm die Bühne teilen und veröffentlicht nun seinen ersten Longplayer Retribution Therapy. Für die Produktion des Albums konnte mit Dan Korneff eine Szenegröße gewonnen werden, die schon Bands wie Overkill oder Papa Roach mit fettem Sound ausstattete.
Der Opener Nimrod unterstreicht, dass es sich hier nicht um musikalische Dilettanten handelt. Der Sound ist kräftig, die Gitarren sind straight und der klare Gesang ist durchaus harmonisch. Dennoch bleibt die im weitesten Sinne dem sogenannten Modern Metal zuzuschreibende Nummer eher blass. Gleiches gilt auch für den Titeltrack. Zwar wartet Retribution Therapy mit einem coolen Refrain auf und auch die Rhythmusfraktion leistet gute Arbeit, jedoch wird man das Gefühl nicht los, dass man hier hauptsächlich diversen US-amerikanischen Radiostationen gefallen möchte. Dieser Eindruck verstärkt sich bei Nummern wie dem schwach-schnulzigen Chain Reaction oder dem zwar extrem eingängig startenden, aber dann ins Kitschige abdriftenden Pretty Little Psycho ebenso wie mit Blick auf die Spieldauer der einzelnen Stücke, die nahezu alle im radiotauglichen Drei-bis-vier-Minuten-Format verweilen.
Nichtsdestotrotz wird es Nine Shrines mit diesem Album gelingen, ein gewisses Publikum für sich zu begeistern. Einerseits lassen einige Stücke Anleihen bei Urgesteinen wie Clawfinger (Rap-Parts in Ringworm) oder Disturbed (Gesangslinien in Sick Like Me) erkennen, andererseits hauen die Amis mit Conjure oder Counterfeit ihren Hörern richtige Kracher um die Ohren. Auch das völlig aus der Art geschlagene, bloß einminütige und sehr sphärische Hymn weiß zu überzeugen.