Artist: Oceanwake
Herkunft: Luvia / Finnland
Album: Lights Flashing In Mute Scenery
Genre: Death Doom Metal, Post Metal, Progressiv Metal
Spiellänge: 45:00 Minuten
Release: 26.04.2019
Label: Lifeforce Records
Link: http://www.lifeforcerecords.com/artists/oceanwake/
Bandmitglieder:
Gesang – Eero Haula
Gitarre – Martti Koski
Schlagzeug – Mikko Kulju
Gitarre – Jussi Rautio
Bass – Jarkko Mäkelä
Tracklist:
1. Radiant Nightbreak
2. The Occult
3. Season Of The Rain
4. Travelogue
5. Titanomachia
6. Currents
7. Posthuma
Die finnischen Death Doom / Post Metaler Oceanwake haben am 26.04.2019 ihr neustes Werk mit dem Titel Lights Flashing In Mute Scenery bei Lifeforce Records herausgegeben. Erschienen ist es als CD Digipack und als limitierte Vinyl in der Farbe red wine (200 Stück). Bei EMP wird eine schwarze Vinyl angeboten. Das könnte jedoch eine Fehlinformation sein, da bei Lifeforce Records ausschließlich eine limitierte Vinyl erwähnt wird.
Lights Flashing In Mute Scenery ist nach Kingdom, Sunless und Earthless der vierte Longplayer der Finnen, die, wie mittlerweile viele Bands, damit alle zwei Jahre einen neuen Longplayer produziert haben.
Auf Lights Flashing In Mute Scenery stoßen die Finnen nicht auf irgendwelche Genregrenzen. Vielmehr übertreten sie diese gekonnt. Sie zeigen mit ihrem Gemisch aus Death Doom Metal, Post Metal und Progressive Metal praktisch, dass es keiner Mauer / Grenzen braucht.
Jeder Song ist aus meiner Sicht in sich geschlossen, steht für sich und hat praktisch sein eigenes Gefühl, seine eigene Seele.
Mit diesem Werk dürften sie sich auf den Weg gemacht haben, um es mit einigen Post Metal Bands, die ebenfalls verschiedene Stile vereinen, gleichzutun.
Der Opener Radiant Nightbreak beginnt sehr atmosphärisch und wir vernehmen einen Pink Floyd ähnlichen Sound. Schnell gesellen sich harte Riffs in diese Atmosphäre, denen gleich auch massive harsh Voices folgen, immer im Kontrapart mit clean Voices. Der Song rollt sich wie von einer Litanei getrieben nach vorne durch dieses geniale Zusammenspiel der Voices. In der Mitte bricht er kurz ab und erhält dann eine völlig neue Songstruktur mit clean Gesang, der auf den vorangegangen harsh Voices aufbaut. Zudem bewegt er sich auf einem vollen Soundteppich.
The Occult ist von Beginn an ein schwerer schleppender Doom Sound. Die harshen Death Doom Voices beherrschen den Sound dieses Songs zu Beginn, der dadurch recht bedrohlich wirkt. Versöhnlich greifen nach 1 ½ Minuten clean Voices in die Szenerie ein und versöhnen. Der Song plätschert wie Ozeanwellen ohne großen Wind entspannt vor sich hin, bevor 1 ½ Minuten vor Ende wieder ein gewaltiger Sturm in Form von harsh Voices aufkommt.
Saison Of The Rain ist ein Song, der irgendwie eine erzählerische Form hat. Schöne Gitarrenarbeit. Wieder ein Wechsel zwischen harsh und clean Voices, wobei die harsh Voices nicht einmal zu hart rüberkommen. Der Song segelt nur so an einem vorbei und vermittelt eine sehr wohlige Atmosphäre. Ein Song, der viele progressive Elemente enthält.
Cool und entspannt verläuft Travelogue. Die Stimme bleibt in diesem Song überwiegend clean und wirkt außerordentlich ausgereift. Hier und da kurze Einschübe einer etwas raueren Stimme. Der Song läuft im gleichen Schema von Anfang bis Ende völlig entspannt durch. Kein Spannungsaufbau in Form von Tempo- oder Rhythmuswechsel ist hier nötig, um den Song anzutreiben. Einfach nur cool und relaxt.
Die Coolness von Travelogue findet mit den schweren Riffs zu Beginn von Titanomachia ein jähes Ende. Schwerer und massiver Doom findet Einlass, der an einigen Stellen einem versöhnlicheren Post Metal weicht. Die harsh Voices geben diesem Song wiederum eine bedrohliche Lage.
In Currents lassen uns Prog Metal anmutende Klänge zu Beginn etwas dahindümpeln. Der Song kommt langsam in Fahrt. Wir vernehmen eine dunkle Stimme, die dem Treiben eine schwer anmutende Stimmung gibt, gefolgt von helleren Klängen. Der Song nimmt an Fahrt auf, damit mischen sich harsh Voices extrem in das Treiben ein und der Song bekommt eine ganz andere Struktur. Der Song kommt zur Mitte hin zu seiner eigentlichen Struktur zurück und vollzieht das gleiche Spiel nach einmal und wird bitterböse.
Das abschließende Posthuma ist mit fast zehn Minuten der längste Song auf diesem Longplayer und vereint noch einmal alles bisher Gehörte/Erlebte. Sphärische Klänge eines Progressiv Metals, untermalt mit tollen Post Metal Passagen. Unterbrochen von bitterbösen Death Doom Inhalten. Ein Song voller unterschiedlicher Spannungslagen, ausgeglichen, beunruhigend und auch beängstigend.