Pagan Altar – Lords Of Hypocrisy

Okkulter Heavy Metal auf dem heidnischen Altar – Teil 2

Artist: Pagan Altar

Herkunft: London/ England

Album: Lords Of Hypocrisy

Genre: Heavy Metal, Okkult Doom

Spiellänge: 50:19 Minuten

Release: 2004 (Original Release), 17.04.2019 Re-Release

Label: Temple of Mystery Records

Link: https://www.templeofmystery.ca/shop/

Bandmitglieder:

Gesang – Terry Jones (RIP 2015)
Gitarre, Banjo Alan Jones
Bass – Trevor Portch
Schlagzeug – Mark Elliot

Tracklist:

1. The Lords Of Hypocrisy
2. Satan’s Henchmen
3. Sentinels Of Hate
4. Armageddon
5. The Interlude
6. The Aftermath
7. The Masquerade
8. The Devil Came Down To Brockley
9. March Of The Dead

Das kanadische Label Tempel Of Mystery Records veröffentlicht als Re-Release am 17.04.2019 neben dem Erstlingswerk Judgement Of Dead der Londoner Heavy Metal / Okkult Doomer Pagan Altar auch deren zweites Album Lords Of Hypocrisy.

Das Songmaterial des zweiten Albums der Heavy Metal / Okkult Doom Legende Pagan Altar wurde ursprünglich zwischen 1976 und 1983 aufgenommen. Diese wurden später neu eingespielt. Eine Veröffentlichung wurde erst 2004 vollzogen, also in dem Jahr, in dem sich die Band reformierte.

Temple Of Mistery Reords hat die Aufnahmen remastert und bringt sie als CD, als limitierte blaue Kassette (250 Stück) und als limitiertes Vinyl in schwarz (250 Stück) und blau (250 Stück) heraus.

Die Band wurde 1978 gegründet und war bis 1985 aktiv. 2004 erfolgte eine Reunion der Band. Herzstück der Band sind/waren die Brüder Jones. Sänger Terry Jones verstarb 2015. So ist momentan auch nicht abzuschätzen, wann oder ob es jemals wieder neue Aufnahmen der Band geben wird, zumal gerade der Gesang von Terry Jones prägend bei den Platten war.

Lords Of Hypocrisy ist wie bereits sein Vorgänger ein zeitloser Klassiker des Heavy Metal / Okkult Doom. Die einzigartige Atmosphäre des Albums wird durch die dunklen Rockriffs der 70er-Jahre mit großzügigem NWOBHM Touch, gehetztem Gesang und majestätischen Leadgitarrenteilen geprägt. Für dieses Album haben Pagan Altar aus dem Heiligen Gral des ersten Albums einen Schluck zu sich genommen, wenngleich dieses Mal Heavy Metal etwas die Übermacht gegenüber dem Doom gewinnt.

Der Stil von Pagan Altar liegt auf diesem Album irgendwo zwischen Black Sabbath und dem Heavy Metal der frühen Judas Priest. Speziell auf Lords Of Hypocrisy hört man zudem den folkigen Stil der frühen Jethro Tull heraus. Auch in der Stimme des leider verstorbenen Sängers Terry Jones fühlt man sich manchmal an Jethro Tull erinnert. Hört euch doch einmal Sentinels Of Hate an. Das könnte auch ein Jethro Tull Song der ersten Stunde sein.

Dramatisch mit Orgel und engelsgleichem Gesang beginnt das Album mit dem Titelsong The Lords Of Hypocrisy, bevor es dann ein Heavy Metal Song mit gehörigen Doom Anteil wird. Satan`s Henchmans beginnt fast psychedelisch, bevor harte Riffs erklingen und ein starker Heavy Sound den Song bestimmt und ihn im Stile der Seventies vorantreibt. Geile Gitarrensoli dürfen ebenso ran.

Über den fast schon Jethro Tull zuzuschreibenden Song Sentinels Hate kommen wir zu Armageddon, der mit seiner akustischen Gitarre zunächst das folkige Element beibehält. Die Gitarre schreit auf, dann haben wir wieder einen astreinen Song, der ein wenig nach Jethro Tull kling, halt ohne Querflöte.

The Interlude begleitet uns mit akustischer Gitarre und angenehmen Gesang nur als Zwischenspiel bis zum nächsten Song Aftermath. Aftermath schlägt eine härtere Gangart an. Heavy Metal mit Doomanklängen, das auch noch mit einem ganz speziellen Groove. Sehr beeindruckend die Gitarrensoli und der klagende Gesang.

Über Masquarde geht es zu The Devil Came Down To Brockley. Hier finden wir ein Banjo, welches den Song bestimmt und auch kaum mehr als ein Intermezzo ist. Der Song endet mit dem Klang des bekannten Benjo Dueling, so, wie wir es aus dem Film Deliverance kennen.

March Of The Dead ist zum Abschluss noch mal ein wuchtiger Heavy Metal / Doom Song.

Pagan Altar – Lords Of Hypocrisy
Fazit
Im Gegensatz zum Erstlingswerk sind auf dem vorliegenden Album alle Instrumente gut und klar herauszuhören. Soundtechnisch ist es höher anzusetzen. Jedoch geht auf Lords Of Hypocrisy der Doom im Vergleich zum Heavy Sound etwas verloren, was ich persönlich etwas schade finde. Da wird aber jeder für sich wohl selbst die Präferenzen setzen, welchen Anteil er lieber hat. Insgesamt wieder ein tolles Werk, welches gefällt!

Anspieltipps: The Lords Of Hypocrisy, Sentinels Of Hate und March Of The Dead
Juergen S.
8.8
Leser Bewertung5 Bewertungen
6.7
Pro
Contra
8.8
Punkte