Paradise Lost Europa Tour am 07.10.2022 im Lido in Berlin

Endlich mal wieder eine ausverkaufte Halle

Event: Paradise Lost Europa Tour 2022

Bands: Paradise Lost, Hangman’s Chair

Ort: Lido in Berlin

Datum: 07.10.2022

Kosten: ausverkauft

Genre: Death Doom, Gothic Metal, Dark Rock

Link: www.paradiselost.co.uk 

Paradise Lost

Seit 32 Jahren bespielen die Briten von Paradise Lost die Bühnen dieser Welt. Unglaublichen drei Dekaden, in denen die Musiker um Sänger Nick Holmes in den melancholischsten der Metal Genres mitmischen.

Heute, am Freitagabend, geben sie sich vor ausverkauftem Publikum im Berliner Lido die Ehre. In Zeiten von immer schlechteren Vorverkaufszahlen ein Lichtblick in der Veranstaltungsbranche. Mit im Gepäck haben sie Hangman’s Chair aus Frankreich, die einen gebührenden Support abgeben. Mit den ersten Tönen brechen brutale und doch komplexe und mitreißende Klänge durch die Konzerthalle. Nicht nur das Publikum genießt den fast 45-minütigen Auftritt der heutigen Vorband und auch diese überzeugt mit viel Spielfreude und einer Bühnenpräsenz, die die Blicke fesselt. Da die vier Musiker recht weit vorne am Bühnenrand stehen, quasi vor dem Aufbau von Paradise Lost, kann man auch alle – inklusive Schlagzeuger – sehr gut sehen. Das erlebt man auch nicht so oft. Es wirkt zwar auch etwas gedrängt, aber das tut dem Konzert keinen Abbruch. Jeder ist gut eingeheadbangt und die Stimmung im Lido ausgelassen.

Die Umbaupause dauert nicht allzu lange, bis dann auch der Hauptact des Freitagabends auf der Bühne erscheint. Die fünf britischen Metalheads finden sich an ihren Plätzen ein und legen auch direkt los. Mit Enchantment startet die Show und das Publikum tobt. Auch bei den nächsten Nummern hält die Euphorie weiter an und nur mit One Second wird diese noch einmal getoppt.

Paradise Lost

Nick Holmes ist heute gut aufgelegt und plaudert hier und da zwischen den Songs. So erzählt er zur Ankündigung von As I Die, dass er den Song heute anders benennen würde. Nach dreißig Jahren Bandgeschichte darf man auch mal eine frühere Entscheidung bereuen. Der Menge vor der Bühne ist das allerdings ziemlich egal, es wird laut mitgesungen und ausgelassen gefeiert. Die weitere Setlist bietet ein buntes Potpourri aus der Diskografie von Paradise Lost, zu dem auch No Hope In Sight, mein Favorite der Band gehört. Ich bin mehr als glücklich.

Der offizielle Teil des Gigs ist nach einer Stunde auch schon gelaufen. Natürlich folgt aber noch eine Zugabe, zu der sich Paradise Lost aber ein wenig bitten lassen. So sehr, dass die Rufe nach mehr bereits zweimal unbeantwortet bleiben. Erst nachdem ein Bühnenhelfer die Menge zum dritten Mal animiert, erscheint Nick Holmes zunächst alleine auf der Bühne und stimmt zu Darker Thoughts an. Im Laufe des Songs schließen sich auch die anderen Bandmitglieder wieder an. Anschließend geben Paradise Lost noch Embers Fire und Ghosts zum Besten und verabschieden sich endgültig von den Berliner Fans. Ein gelungener Konzertabend geht zu Ende.