Artist: Rifftera
Herkunft: Finnland
Album: Coda (EP)
Spiellänge: 22:58 Minuten
Genre: Melodic Death Metal, Thrash Metal
Release: 11.10.2024
Label: Inverse Records
Link: https://www.facebook.com/rifftera
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Janne Hietala
Gesang und Gitarre – Mikko Kuoppamaa
Bassgitarre – Jupe Karlhu
Schlagzeug – Ville Härkönen
Keyboards – Antti Pöntinen
Tracklist:
1. Carved in Skin
2. Quicksand
3. No Turning Back
4. Moonchild (Iron Maiden Cover)
Die Finnen mit dem anspruchs- und hoffnungsvollen Namen Rifftera knattern bereits seit 2010 herum und haben sich so langsam zu einem Geheimfavoriten im Underground gemausert. Nach drei Demos kam im Jahre 2015 ihr Erstwerk heraus, welches durchaus für Aufmerksamkeit sorgte. Und auch das Zweitwerk im Jahre 2019 namens Across The Acheron sorgte durchaus für Interesse in der Metalgemeinde. Nun haut man nach zwei Singleveröffentlichungen eine weitere EP heraus. Neben den beiden Singles gibt es einen weiteren neuen Song und eine Coverversion von Iron Maiden (Moonchild). Auf geht’s.
Carved In Skin ist der Song, der dann völlig unveröffentlicht ist. Mit einem kleinen, bedrohlichen Interlude geht es los und man schlittert druckvoll und langsam in den Song hinein. Das klingt alles düster und gefährlich. Dann nimmt man ein wenig Fahrt auf. Thrashiges Riffing im Midtempo verdunkelt den Alltag. Aggressiver Gesang gesellt sich dazu und man groovt im Midtempo ganz ordentlich. Ein heller Schrei kommt dazu und so geht es weiter. Da ist ganz viel Druck drauf. Dann verwandelt sich das Szenario. Nun geht es in Richtung melodischen Death Metal. Das Tempo wird nicht schneller, dafür erklingt eine gelungene Melodie und man verwendet einen hörbaren Cleangesang. Ich werde nie ein großartiger Freund dieser Töne werden, aber ich muss zugeben, dass es der Band gut zu Gesicht steht und er absolut passt. Diese Mischung der beiden Musikrichtungen passt durchaus. Der aggressive Gesang kommt dazu und bietet dann eine gute Symbiose. Wieder thrashiges Riffing, ein wenig vertrackt, aber nicht unangenehm und dann erneut der Wechsel zum melodischen Death Metal mit einer kleinen Tempoverschärfung, und es geht wieder zurück. Nun muss aber endlich ein Solo her. Gesagt, getan. Ziemlich lang und ziemlich verspielt. Man geht wieder druckvoll zurück und bietet noch einmal den melodischen Death Metal mit dem wechselnden Gesang (Clean und Screams). Ein tiefer Growl beendet dann den Song, der durchaus interessant ist und Laune bereitet.
Quicksand beginnt mit Pantera-ähnlichen Power-Riffs zu Beginn, wird dann aber noch thrashiger und man wechselt schnell in den melodischen Part mit Synthie-Klängen, groovt dann ordentlich und holt den richtigen melodischen Part inklusive Clean-Gesang heraus. Auch hier dringen die Keyboard-Klänge durch und bieten wieder ein gutes Kontrastprogramm, obwohl der Part ziemlich lang und bestimmend ist. Dafür klingt er sehr episch. Im spürbaren Midtempo haut man dann wieder die Faust auf den Tisch, um danach den markanten melodischen Moment erneut hochleben zu lassen. Ein geiles thrashiges Riffing übernimmt kurz die Kontrolle, welches mit Synthie-Tönen kombiniert mit. Gute Idee, aber ohne gefallen sie mir besser. Aber das hat hier alles Hand und Fuß und geht gut von einem abwechslungsreichen Part zum anderen, ohne dass es überladen klingt. Das Solo ist auch ansprechend. Dann wird es romantisch und man lässt die Keys melodisch aufheulen, um dann wieder den bekannten Clean-Gesang-Part für sich sprechen lassen. So reitet man dem Sonnenuntergang entgegen.
Um dann mit No Turning Back den nächsten Morgen zu beginnen. Keyboardgetöne zu Beginn ist nicht so meine Welt, aber man wechselt relativ schnell in vertracktes und verspieltes Riffing über und nimmt dann Fahrt auf. Gesanglich bietet man so eine Zwischenwelt zwischen Clean und Scream. Klingt interessant. Dann übernimmt wieder die Vorliebe zur Melodie und der powerhafte Cleangesang darf wieder ran. Die Wechsel sind eben das Interessante, denn danach geht es wieder kurz ins thrashige Riffing, um dann einen Keyboardpart mit doppeltem Gesang ruhig aufzuwarten, welcher dann bösartig fortgeführt wird. Die melodische Spielwiese ist aber hier federführend und man nimmt den vorherigen Part inklusive anschließendem thrashigen Moment wieder auf. Das Solo wird angekündigt und erfolgt natürlich auch. Sehr verspielt, wie ich finde, aber trotzdem klingt alles sehr aggressiv. Ein dunkler Keyboardpart mit dunklen Vocals zeigt sich dafür verantwortlich. Und noch einmal der melodische Hauptpart und am Ende noch einmal im langsamen Midtempo druckvoll thrashen und Feierabend. Hier hört man auch klar Einflüsse aus dem Heavy Metal, Progessive Metal und Hardrock heraus.
Und als Bonus gibt es dann noch Moonchild von Iron Maiden. Kennt ja keine Sau, hehe. Mit spacigen Keyboardklängen geht es los und dann ab die Post. Ganz gut umgesetzt und auf ihre Spielweise umgemünzt, aber mir gefällt das Original natürlich besser. Das melodische Arrangement hat absolut was.