Eventname: The Nothing That Is EU/UK Tour
Headliner: Fit For An Autopsy
Vorbands: Sylosis, Darkest Hour, Heriot
Ort: Substage, Karlsruhe
Datum: 20.12.2024
Kosten: VVK 43,55 €
Genre: Deathcore, Metalcore, Modern Thrash, Melodic Death Metal
Der letzte Arbeitstag des Jahres ist geschafft und so kurz vor den Feiertagen dürfen wir im Substage noch mal eine Tour begrüßen, auf die ich mich schon sehr lange freue. Fit For An Autopsy befinden sich auf EU/UK Tour, um ihr neustes Album The Nothing That Is zu präsentieren. Mit von der Partie sind ihre Labelkollegen von Sylosis. Darkest Hour und Heriot runden das Package ab.
Nicht wie ursprünglich angekündigt, sondern 15 Minuten früher, eröffnen Heriot den Abend und ich verpasse die ersten beiden Songs komplett. Sehr schade, denn das erst kürzlich erschienene Debütalbum Devoured By The Mouth Of Hell ist ein absoluter Kracher! Doch auch der restliche Auftritt der britischen Formation weiß absolut zu überzeugen. Zwar bleiben der Band nur 30 Minuten, um dem bereits gut gefüllten Substage ihre Musik nahezubringen, doch das gelingt ihnen mühelos und auch die ersten Moshpits bilden die Gäste vor der Bühne. Frontröhre Debbie Gough schreit sich regelrecht die Seele aus dem Leib, doch auch clean gesungene Passagen beherrscht die Frontfrau, auch wenn diese sich eher in Grenzen halten. Nach 30 Minuten ist der Auftritt auch schon vorbei und die Band bedankt sich bei den anwesenden Fans.
Die zweite Band des Abends sind die Amerikaner von Darkest Hour. Der Auftritt beginnt mit dem Opener des im Februar erschienenen gleichnamigen Albums Perpetual Terminal. Mit Ansagen hält sich John Henry zurück und sein Gesicht ist meistens durch seine dichte Mähne bedeckt. Man konzentriert sich hier definitiv auf die Musik, einzig Gitarrist Mike Schleibaum sprintet und springt über die Bühne. Seine Versuche, das Publikum zu mehr Bewegung aufzufordern, sind von Erfolg gekrönt und so wächst der Pit vor der Bühne, im Vergleich zu Heriot, um einiges an. Das Substage hat sich in der Zwischenzeit weiter gefüllt und so langsam wird klar, dass nicht mehr allzu viele Karten im Vorverkauf übrig gewesen sein dürften. Auch Darkest Hour bleibt nicht allzu viel Zeit auf der Bühne, was die Songauswahl für dieses kurze Set bestimmt erschwert hat, denn die Band existiert seit fast 30 Jahren. So wie der Auftritt mit dem Opener von Perpetual Terminal begonnen hat, endet dieser auch mit dem letzten Track Goddess Of War, Give Me Something To Die For eben jenes Albums.
Auf die nächste Band habe ich mich im Vorfeld am meisten gefreut und als Sylosis die Bühne betreten, haben sie das Publikum direkt fest im Griff. Ihr Set beginnen sie mit dem Banger Empty Prophets von ihrem 2020 erschienenen Album Cycle Of Suffering. Dass die Briten viele Fans unter den Gästen haben, zeigt die Bewegung vor der Bühne, die ebenfalls schlagartig zugenommen hat. Bei The Path stattet Debbie von Heriot der Bühne noch mal einen Besuch ab, bevor man sich den älteren Songs im Mittelteil des Sets zuwendet. Selbst Conclusion Of An Age vom gleichnamigen Debütalbum aus dem Jahre 2008 findet seinen Weg in die Setliste. Doch eigentlich wäre es ganz egal, was Josh Middleton und seine Mitstreiter spielen, denn die Band hat absolut keinen schlechten Output. Zum Ende hin widmen sich Sylosis ihrem letzten Album A Sign Of Things To Come, aus welchem sie Poison For The Lost, den Titeltrack und abschließend den Publikumsliebling Deadwood performen. Ein großartiger Auftritt einer brillanten Band!
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich erst relativ spät auf den Headliner des Abends aufmerksam wurde und es somit eine Premiere für mich ist. Doch als Fit For An Autopsy die Bühne betreten und Joe Badolato „Beast!“ ins Mikrofon röhrt, bin ich direkt Feuer und Flamme. Higher Purpose eröffnet das Set, ein Song des im Oktober erschienenen Albums The Nothing Thas Is. Doch nicht nur dem aktuellen Longplayer wollen sich FFAA widmen, immer wieder mischt man ältere Stücke zwischen die aktuellen. So wird im Laufe des Auftritts auch klar, was für eine unglaubliche Range Joe in seiner Stimme hat. Im Substage gibt es kaum noch Platz und die Fans stehen bis dicht an die Bar. Überall fliegen Mähnen durch die Luft und die Stimmung ist mehr als nur gut. Jeder Song wird gefeiert und mit Applaus gekrönt. Mit dem eher progressiven Stück Two Towers beenden Fit For An Autopsy ihren klasse Auftritt, und ich bin mir sicher, dass das nicht das letzte Konzert der Deathcore Band für mich gewesen sein wird!
Ein Abend voller abwechslungsreicher Musik neigt sich dem Ende zu, und ich hätte nicht erwartet, dass das Substage so kurz vor Weihnachten so voll sein wird. Das liegt sicher nicht nur an dem überragenden Headliner, sondern auch an den erstklassigen Supportbands, die das Package zu einem perfekten Vorweihnachtsprogramm heranwachsen ließen.
- Daniel G.: Text & Bilder | G.schossen_Photography
- Florian P.: Bilder | Moshpitmotions