Silent Skies – Nectar

04.02.2022 Ambient / Pop / Songwriter - Napalm Records - 46:08 Minuten

Vor zwei Jahren haben Silent Skies ihr Debütalbum Satellites über Sweet Lemon veröffentlicht. Mit dem zweiten Langeisen steht das Projekt bereits beim österreichischen Label Napalm Records unter Vertrag, die sich damit die Dienste der Exoten gesichert haben. Hinter dem poppigen Singer/Songwriter-Projekt steht Tom Englund, der Sänger und Gitarrist von Evergrey. Dort zelebriert der Schwede Progressiven Metal und konnte die Klänge längst aus seiner Heimat heraustragen. Mit Nectar steht das zweite düstere Album aus seinen Händen bereit, und dreht bereits seit Februar seine Kreise. Weit weg vom Rock und Metal, agiert er im engen Verbund mit dem US-amerikanischen Musiker Vikram Shankar, der ihn am Klavier unterstützt. Diese Kombination zaubert sehr hochwertige Stücke, die tieftraurig in der schweren Zeit unter die Haut gehen. Das Artwork spiegelt die Seele des Albums wunderbar wider. Auf dem dunklen Hintergrund wurde eine weiße Blüte im Zeichen der Hoffnung gezeichnet. Obwohl die zusammengetragenen Mittel auf das Minimalste reduziert wurden, trägt die Musik eine bombastische Atmosphäre weit in das Land. Als Singer/Songwriter kann Tom Englund ohne Probleme bestehen. Warum soll er als Solokünstler nicht diesen Weg wählen, der ihm vom Metal zwar weit weg trägt, auf der anderen Seite spürt man, wie geerdet der Sänger die Tracks wie Neverending oder The One ausgearbeitet hat. Die Früchte dürften auch den progressiven Klängen von Evergrey zugutekommen. Feine elektronische Tiefen setzen bei Leaving den Sog nach unten an. Auch wenn man verzweifelt den Grund sucht, Herrn Englund bezüglich des Genre-Bruchs zu verteufeln, man findet nichts, was man dem sympathischen Skandinavier vorwerfen kann. Er geht trotz des Abtauchens in die Pop-Dunkelheit nicht den Weg, den alle gehen – weit weg vom eigentlichen Mainstream-Gedanken zaubert er Melodienfolgen, die auch einen harten Mann berühren können. Zwischen klischeehaften Tagträumen und filmreichen Drama-Vertonungen stehen die Säulen von Nectar bombenfest. Wer mag, sollte ruhig den Tellerrand-Modus einschalten. Ich persönlich habe das Antesten der Scheibe mit den zehn ergreifenden Kompositionen nicht bereut.

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Silent Skies – Nectar
René W.
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