„Ambitionierte, aber langatmige One-Man-Show“
Artist: Stevie McLaughlin
Herkunft: Derry, Nordirland
Album: Toy Empires
Spiellänge: 63:16 Minuten
Genre: Melodic Hardrock, Progressive Hardrock
Release: 20.04.2018
Label: Limb Music
Link: https://steviemclaughlin.wixsite.com/mysite
Bandmitglieder:
Gesang und alle Instrumente – Stevie McLaughlin
Tracklist:
1. Between Life & Death
2. Shadows Alone
3. Apocrypha
4. Straw Men
5. Prophetic Skies
6. Immortal Rose
7. Chimera
8. Depletion
9. Toy Empires
10. Memories Of Eden
Um dem zu eng gewordenen Korsett seiner musikalischen Heimstatt Sandstone zu entfliehen, hat Stevie McLaughlin mit Toy Empires sein erstes Soloalbum veröffentlicht. Der neu gewonnenen Freiheit nicht genug, zeichnet der Ire, der zu seinem Wirken bei Sandstone auch als Tourgitarrist bei Tim „Ripper“ Owens aktiv ist, neben Songwriting und Gesang auch für sämtliche Instrumente verantwortlich. Da derlei Egotrips nur allzu oft danebengehen, hält sich meine Erwartung in Grenzen.
Doch was da aus den Boxen kommt, ist deutlich angenehmer als befürchtet. Zwar gelingt McLaughlin auf Toy Empires kein großer Wurf, aber er stellt sein Können unter Beweis. Beispielsweise ist Shadows Alone eine gelungene Ballade, die mit schönem Klavierintro aufwartet und insgesamt schlüssiger Struktur überzeugt. Auch der zunächst tiefere Gesang, der im Chorus dann höhere Sphären erreicht, zeigt, dass der Interpret durchaus über stimmliche Qualitäten verfügt. Dennoch wird schon beim Opener Between Life & Death klar, dass Stevies absolute Stärken in der Gitarrenarbeit liegen und der Gesang – trotz tonaler Sicherheit – relativ kraftlos und im Bereich des Refrains fad daherkommt. Ein weiteres Manko der Scheibe ist deren Langatmigkeit. Zwar befinden sich auf dem Silberling auch kompakte Rocknummern, wie das mit eingängigem Refrain aufwartende Immortal Rose, aber viel zu häufig weisen die Stücke eklatante Längen auf. Allen voran ist hier das über zehnminütige Memories Of Eden zu nennen, das zwar im vielschichtigen Instrumentalbereich klar überzeugt, aber letzten Endes ebenso dahinplätschert, wie das etwas düstere und mit Bombast- wie Proganleihen daherkommende Apocrypha. Selbst der etwas kraftvollere Titeltrack Toy Empires zeigt, dass McLaughlin zwar instrumental versiert agiert, aber die nötige Durchschlagskraft vermissen lässt, sodass die Scheibe insgesamt eher belanglos bleibt.