Peter Carlsohn’s The Rise – Out Of The Blue

Schmalzrock aus Schweden

Artist: Peter Carlsohn’s The Rise

Herkunft: Göteborg, Schweden

Album: Out Of The Blue

Spiellänge: 35:54 Minuten

Genre: Melodic Hardrock, Melodic Rock, AOR

Release: 07.08.2020

Label: Jono Music

Links: https://www.facebook.com/petercarlsohnstherise/
https://petercarlsohn.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Peter Carlsohn
Gitarre – Lars Carlsohn
Gitarre – Stephen Carlson
Co-Gesang und Backgroundgesang – Cutta John Kåre Gullestad
Keyboard – Svenne Jansson
Schlagzeug – Michael Ulvsgärd

Gastmusiker:
Backgroundgesang – Anja Lundström
Backgroundgesang – Irene Sandtorv
Cello – Malin Boqvist

Tracklist:

  1. Holy Ground
  2. Why
  3. Sing The Song
  4. Shine Your Light
  5. I Want It All
  6. You Are My Life
  7. Gloria
  8. Kiss From Above
  9. Out Of The Blue
  10. The Dream

Jerusalem dürfte den meisten Menschen als Stadt ein Begriff sein. Die Band aus den 80ern und 90ern (erfolgreichste Zeit) eventuell weniger. Jerusalem ist eine schwedische christliche Rockband. Etwas bekannter waren, bzw. sind Stryper aus den USA, die sich jedoch mehr in die Glam Metal Richtung bewegten. Wenn man also so will, die weiten Vorläufer von Powerwolf. Jedoch war christliche Rockmusik, gerade in Skandinavien in den 90ern, alles andere als gefragt. So wurde unter anderem der Bus der Band von „andersdenkenden“ Menschen zerstört. In dieser Band bearbeitete Peter Carlsohn zunächst den Bass und übernahm später auch das Mikrofon. Weiterhin findet man in der Vita von Peter die Namen XT und Rune Edvardsen & Red Band, mit denen er u.a. Auftritte in Asien und Afrika spielte. The Rise ist so etwas wie das Soloprojekt von Peter Carlsohn. 2004 erschien Bluezone und nun 2020 als Peter Carlsohn’s The Rise der Zweitling. Als Unterstützung für das zweite Solowerk holte sich Peter alte Weggefährten mit Michael Ulvsgärd (Jerusalem), Stephen Carlson, seinen Bruder Lars Carlsohn, Svenne Jansson (Jerusalem) und Cutta John Kåre Gullestad (Rune Edvardsen & Red Band) mit ins Boot. Für die Aufnahme wurde John Robin Skagerlind (Kid Million), für das Mixing Tobias Lindell (Europe, Mustasch, Avatar, H.E.A.T, etc.) und für das Mastering Thomas ”Plec” Johansson (Firewind/GusG, Soilwork, Dynazty, Narnia, etc.) hinzugezogen.

Soweit zu der Geschichte und den Musikern auf der Scheibe. Der Opener Holy Ground ist ein sehr melodischer Rocker, dominiert von Peters Gesang. Why kommt ähnlich rüber, etwas bluesig angehaucht, sehr rund und melodisch. Sing The Song geht leicht in den Hardrock über, das Tempo wird verschärft, aber nach wie vor sehr viel Wert auf melodischen Output gelegt. Weiter geht es mit einer Ballade Namens Shine Your Light, gefolgt von I Want It All, allerdings nicht als Queen Cover – es gibt melodischen Stadionrock mit Keyboardsound und nach wie vor sehr rundem Refrain. You Are My Life wird dann schon leichter Glamrock, den man so in den 70ern hörte, aber eins ändert sich nicht – Hauptsache man kann mitwippen. Gloria haut eigentlich genau in die gleiche Kerbe, weichgespülte, leicht glitschige Rockmusik. Kiss From Above eröffnet erst mal mit ein paar anständigen Riffs, spätestens beim Refrain kommt aber der Weichspüler, trotzdem einer der besseren Nummern. Der Titeltrack bietet Stadionrock, natürlich auch hier rund und glatt, bevor The Dream den Schmalzfaktor balladesk schnulzig kräftig erhöht und den Hörer aus dem Langeisen entlässt.

Peter Carlsohn’s The Rise – Out Of The Blue
Fazit
Wenn die Scheibe auf Deutsch gesungen wäre, hätte das Ding zu einem Verkaufsschlager werden können und eine Konkurrenz für Helene und Co. Das wäre ggf. eine Idee für Peter und seine Truppe. Bryan Adams oder andere Pop Acts haben weit mehr Dampf als die Schmalzmusik aus Schweden. Ich glaube kaum, dass im Rock und Metalbereich die Scheibe große Begeisterung auslösen wird. Der eine oder andere Song ist ganz nett, aber in der Gesamtlänge ist das Teil viel zu glattpoliert von Sound, Melodie und Gesang.

Anspieltipps: Sing The Song und Kiss From Above
Jürgen F.
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