“Brechen ihre Zelte für andere Abenteuer ab!“
Artist: Suidakra
Herkunft: Düsseldorf, Deutschland
Album: Cimbric Yarns
Spiellänge: 39:40 Minuten
Genre: Celtic Metal
Release: 16.11.2018
Label: AFM Records
Link: https://www.facebook.com/Official.SuidAkrA/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Orchester Passagen – Arkadius Antonik
Gitarre und Backgroundgesang – Sebastian Jensen
Bassgitarre – Ken Jentzen
Gesang – Tina
Tracklist:
- Echtra
- Serpentine Origins
- Ode To Arma
- A Day And Forever
- Black Dawn
- At Nine Light Night
- Snakehenge
- Birth And Despair
- Assault On Urlár
- Caoine Cruác
In den letzten Jahren sind mir Suidakra abhandengekommen. An die Werke, vor allem aus dem letzten Jahrzehnt, kann ich mich wunderbar erinnern, und auch die eine oder andere Show blieb im Gedächtnis. Mit Cimbric Yarns kam mir erstmals seit Book Of Dowth ein Langeisen der Deutschen direkt in die Hände. Seit 2011 sind sie zudem bei AFM Records und auch das neue Werk bekommt den Feinschliff aus gewohnter Produktionsstätte. In 40 Minuten rutschen gleich zehn Songs in ein Klangmuster aus Rock und Metal. Deutlich ruhiger als noch vor Jahren dringen keltische Melodien in die völlig überladenen Ohren. Den Metal deutlich in die Schranken verwiesen, lebt das Album von vielen frischen Folkklängen, kann aber im Umkehrschluss zu keiner Zeit den Pfad der Vergangenheit aufnehmen. Freunde von Emprise To Avalon und Signs For The Fallen dürfte wohl die gute alte, rauere Handschrift fehlen. Ein Wandel bzw. eine Weiterentwicklung vollzieht jede Gruppe und Arkadius Antonik, der Kopf der Band, hat den andächtigen Weg gewählt – weg von den wilden melodischen Death Metal Salven oder schroffen Folk Metal Schlachten.
Nach dem Intro Echtra kommt der Silberling nur allmählich auf Betriebstemperatur. Filmmusik speist die Handschrift von Suidakra im Jahre 2018 enorm und lässt zumindest dramatische Weiten zu, die wir von den Bildern von Herr Der Ringe oder ähnlichen mittelalterlichen Streifen kennen. Tina am Gesang bildet einen weiteren Ruhepol, von denen Cimbric Yarns mehr als ein Duo besitzt. Trotzdem vermisst man die schweren Schritte durch den schlammigen Untergrund und den Zorn der Nordmänner gegenüber ihren Peinigern. Ohne es zu wollen, drängt man an Gruppen wie Wardruna, bei denen Suidakra eindeutig den Kürzeren ziehen. Die akustische Handschrift ist mutig jedoch nicht neu und wurde ebenfalls schon besser umgesetzt. Mir als Hörer fehlen Akzente, keine bombastischen Feuerwerke aber zumindest Ausbrüche, die gegen das langsam dahingleitende Wasser des kleinen Rinnsals ankämpfen. Versteht es nicht falsch, Stücke wie Ode To Arma oder A Day And Forever sind warmherzig und umschließen Geist und Seele, aber das ist nicht die Musik, die man zwingend von der Formation hören möchte. Die ordentliche Umsetzung zeigt jedoch, dass die Musiker im Einklang agieren und wenn das der neue Weg ist, muss man das wohl oder übel akzeptieren.