Strydegor – Isolacracy

Melodischer Todesblei aus Mecklenburg

Artist: Strydegor

Herkunft: Schwerin, Deutschland

Album: Isolacracy

Spiellänge: 46:48 Minuten

Genre: Melodic Death Metal, Modern Metal

Release: 13.11.2020

Label: MDD Records

Links: http://www.strydegor.com
https://de-de.facebook.com/StrydegorOfficial/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Florian Kunde
Gitarre – Daniel Hauschild
Bassgitarre – Martin Schmidt
Schlagzeug – Immanuel Promnitz

Tracklist:

  1. Beware The Beast Man
  2. Innocence Corroded
  3. Lucid
  4. Stars And Strife
  5. World In Your Hands
  6. Into The Unknown
  7. Escape
  8. Enemy:Inside
  9. As April Slowly Fades
  10. Oceans
  11. Still Alive

Bereits seit 2005 (zunächst als The Alphes, 2007 Umbenennung in Strydegor) existieren die Schweriner Schwermetaller. Die Anfänge waren im Viking Metal zu finden und mit einigen Änderungen der Bandbesetzung änderte sich auch der Musikstil hin zum Melodic Death. Kurz nach der Veröffentlichung vom ersten Langeisen Back On Ancient Traces überschattete der tödliche Verkehrsunfall von Gitarrist Slava Giebel (R.I.P.) das Release. Zwei weitere Scheiben mit In The Shadow Of Remembrance (2012) und Enraged (2014) wurden noch auf den Markt geworfen. Von der ursprünglichen Besetzung bzw. den Musikern, welche die bisherigen Werke einspielten, ist nur noch der Sänger und Gitarrist Florian Kunde geblieben. So hat sich quasi eine neue Band unter altem Namen gefunden für die Produktion von Isolacracy. Der Albumtitel bedeutet die Isolierung einer Gruppe von Lebewesen, welche von einer anderen, vergleichbaren Gruppe abweicht.

Nach dem zweiminütigen Intro mit Donnergrollen geht es fließend in Innocence Corroded über. Druckvoll, anfänglich mehr als reiner Death, bietet der Refrain den Melodiebogen mit Klargesang. Der Klargesang nimmt dem Teil leider ein wenig die Power, ansonsten nette Nummer. Lucid geht den melodischen Schritt weiter, der Klargesang nimmt zu und gibt dem Ganzen einen modernen Touch. Mit recht dunkler Atmosphäre kommt Stars And Strife um die Ecke, die gutturalen Gesangspassagen überzeugen voll und ganz, die Gitarren werden auch kurzzeitig mal angeschwärzt nur der Klargesang kommt bei nach wie vor nicht so gut an. World In Your Hands knüpft an klassischen Göteborg Metal an, die cleanen Vocals werden mit druckvollem Gitarrenspiel unterstützt und für mich ist das der bisher stärkste Song. Into The Unknown ist ein Interlude über 70 Sekunden für Escape. Typischer melodischer Modern Metal mit dem Wechsel zwischen klarem und gutturalem Gesang dröhnt aus den Boxen und trifft nur bedingt meinen Geschmacksnerv. Enemy:Inside beendet das moderne Intermezzo, starke Arbeit der Saitenfraktion und kräftiges Knurren eingebettet in ordentlich Tempo – sicher mehr Death als Melo Death aber ich finde es stark, davon könnte es gerne mehr sein. Florian knurrt gleich weiter bei As April Slowly Fades, allerdings mixen sich die cleanen Vocals dazu und treffen so nicht ganz meinen Geschmacksnerv. Es geht abwechslungsreich zur Sache, die Saitenarbeiter dürfen sich auch mal etwas austoben und bis auf einen Teil des Gesangspart insgesamt ein cooles Teil. Oceans kommt mir zu simpel und modern rüber, hier mal eine akustische Passage, dort eine nette Melodie – da haben die Herren bessere Sachen im Angebot. Der leicht angeschwärzte Part in Richtung Ende punktet bei mir noch am stärksten. Mit Still Alive geht das Werk zu Ende, es gibt noch mal melodisches Futter mit primär cleanen Vocals, die – ich wiederhole mich – mich auch jetzt nicht aus meinem Bürostuhl beamen.

Strydegor – Isolacracy
Fazit
Ein Name, der schon lange existiert, jedoch Musiker, welche in der Konstellation ihren Erstling präsentieren. Das Werk hat seine guten Momente, allen voran, wenn der gutturale Gesang und die Instrumente sich in Richtung Old School Melo Death aufmachen. Wenn an einigen wenigen Stellschrauben gedreht wird, dann ist hier meines Erachtens reichlich Potenzial vorhanden. Klargesang hatten wir schon mehrfach, ansonsten könnte die Saitenfraktion dann und wann noch etwas fetter um die Ecke dröhnen. Das ist bei einigen Nummern schon richtig stark, aber nicht bei allen durchgängig. So werde ich die Band aus der quasi Nachbarschaft interessiert beobachten und freue mich auf den Zweitling mit der neuen Besetzung.

Anspieltipps: Stars And Strife, World In Your Hands und Enemy:Inside
Jürgen F.
6.5
Leser Bewertung7 Bewertungen
6.4
6.5
Punkte