“Sehr gediegen“
Artist: Threshold
Herkunft: Großbritannien
Album: For The Journey
Spiellänge: 49:27 Minuten
Genre: Progressive Metal
Release: 19.09.2014
Label: Nuclear Blast Records
Link: http://www.thresh.net/
Bandmitglieder:
Gesang – Damian Wilson
Gitarre – Karl Groom
Gitarre – Pete Morten
Bassgitarre – Steve Anderson
Keyboard – Richard West
Schlagzeug – Johanne James
Tracklist:
- Watchtower On The Moon
- Unforgiven
- The Box
- Turned To Dust
- Lost In Your Memory
- Autumn Red
- The Mystery Show
- Siren Sky
Die Ursprünge der Band Threshold liegen im Jahr 1989, von der allerersten Bandbesetzung ist allerdings nur noch Karl Groom übrig geblieben. Mit den vergangenen neun Alben hat man sich eine treue Fangemeinde erspielt. Insbesondere das Album March Of Progress aus dem Jahr 2012 gilt als Meilenstein in der Bandkarriere und wurde sowohl von den Fans als auch den Kritikern als Album des Jahres und auch als bestes Album der Band bewertet. Am 19.09.2014 erschien nun über Nuclear Blast Records das zehnte Studioalbum For The Journey. Das Album ist gut 30 Minuten kürzer als das Vorgängeralbum, enthält aber mit The Box auch wieder einen überlangen Song. Mal sehen, mit welchen Songs Threshold dieses Mal meine Ohren verwöhnen will.
Der erste, im Uptempo gehaltene, Song Watchtower On The Moon ist gleich mal ein so typischer Threshold-Song, dass ich insofern beruhigt bin, als dass die Band anscheinend nicht vor hat, mit diesem Album neue Pfade beschreiten zu wollen. Aber vielleicht kommt das ja noch.
Beim folgenden Unforgiven wird das Tempo gleich wieder gedrosselt, bevor Threshold dann schon mit The Box, dem längsten Stück des Albums, beweisen, dass man immer noch in der Lage ist, hervorragende Songs mit großen Spannungsbögen zu schreiben. Es gibt sehr ausgedehnte Instrumentalparts, bei denen sowohl die Saiten- als auch die Tastenfraktion ihr Können unter Beweis stellen darf. Hin und wieder erinnert mich das Lied an Riverside, einige Sequenzen lassen auch mal Dream Theater anklingen.
Ab hier bewegen sich die Songs dann vornehmlich im langsameren Bereich, was normalerweise nicht so mein Fall ist. Threshold schaffen es aber, insbesondere durch den Einsatz der Gitarren, dennoch eine gewisse Härte in einige Songs zu bringen, wie z. B. bei Autumn Red.
Da ich sehr gern ein richtig gutes Keyboard-Spiel à la Jordan Rudess (Dream Theater) höre, und sei es auch nur im Hintergrund, bin ich dann beim letzten Song Siren Sky kurz davor, auf die Knie zu sinken. Das ist einfach herrlich, was Richard West den Tasten da entlockt.
Und dann ist das Album auch schon zu Ende und ich wundere mich zunächst einmal, wie oft in meinem Hirn der Name Subsignal aufgeblitzt ist. Aber das ist ein anderes Thema. Als Fan bin ich immer hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, meine Bands mögen doch bitte auch mal etwas experimentierfreudiger sein und der Hoffnung, dass sie ihren Stil bloß nicht allzu sehr verändern. Threshold haben mit diesem Album meine Hoffnung erfüllt und trotzdem, oder gerade deswegen, ein klasse Album abgeliefert.