Total Annihilation – Extinction

“Facettenreicher Thrash Metal, der kräftig in die Fresse schlägt“

Artist: Total Annihilation

Album: Extinction

Spiellänge: 50:55 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 03.03.2012

Label: Firefield Records

Link: http://www.total-annihilation.ch; http://www.myspace.com/totalannihilationthrash

Klingt wie: Total Annihilation

Bandmitglieder:

Gesang – Daniel Altwegg
Gitarre – Fernando Ortega
Leadgitarre – Nicolas Stelz
Bass – Ralph Kissling
Schlagzeug – Tizian Blanc

Trackliste:

  1. Dear Mum, this is what I experienced during the war (intro)
  2. Silent Warfare
  3. Extinction
  4. Alone in the dark
  5. Panic
  6. Verdun
  7. Brainless Pigs
  8. Troop of Chaos
  9. Point of No Return
  10. Abyss/Sincerely, your Beloved son
  11. Black Jack und Nutten (Bonus)

TotalAnnihilation-Extinction-cover

Total Annihilation ist eine 2006 gegründete Thrash Metal-Band aus der Schweiz. Mit Extinction liefern die fünf Eidgenossen nach der 2008er EP Total Annihilation und ihrem im Jahr 2010 erschienenen Debüt 84 bereits ihr zweites Full Length-Album ab und lassen es damit richtig krachen. Die Einflüsse von Legenden wie Destruction, Kreator oder Exodus sind zwar unüberhörbar, allerdings versteift man sich dabei nicht aufs Kopieren, sondern vermengt das Ganze mit einer kleinen Prise Death Metal und erhält dadurch ein bösartiges Gemisch.

Die Scheibe ist künstlerisch sehr abwechslungsreich und dennoch klar strukturiert. Das Intro Dear Mum, this is what I experienced during the war zeigt dabei gleich, wohin die Reise geht. Zu hören ist ein Soldat, der sich panisch, vor Anstrengung unter der Gasmaske keuchend, im Kugelhagel bewegt. Damit zeigt sich, dass auch das Coverartwork nicht nur die Genrezugehörigkeit klar unterstreicht, sondern auch in das Albumkonzept passt.

Das folgende Silent Warfare entwickelt sich sofort zum ersten Highlight des Albums. Drummer Tizian Blanc verdrischt seine Schießbude, als ob es kein Morgen gäbe. Und Sänger Daniel Altwegg legt all seinen Hass in seine Stimme, sodass die Nummer alles andere als „silent“ rüberkommt. Der Song haut „voll in die Fresse“. Der sich anschließende Namensgeber des Albums Extinction ist zwar ebenfalls soundtechnisch einwandfrei produziert und geht ziemlich ab, wird aber von den beiden folgenden Nummern Alone in the dark und Panic klar in den Schatten gestellt. Letzteres ist für mich der definitive Favorit der Scheibe: geile Riffs, ein treibendes Drumming, gut platzierte Breaks und Vocals, bei denen man im Pit ordentlich mitgrölen kann. Mit Verdun endet der erste Teil des Albums, der ein klares Konzept erkennen lässt. Die Nummer kommt zwar zunächst etwas schleppend daher, macht aber bei einem Blick auf die Lyrics die Sinnlosigkeit der großen Materialschlachten des Ersten Weltkrieges dafür umso deutlicher.

Geraten Bands, welche sich Themen wie Krieg, Schlachten und Vernichtung widmen, doch immer wieder in den Verdacht, dem rechten Spektrum anzugehören, so geben die fünf Schweizer mit Brainless Pigs ein klares Statement gegen Rassismus ab. Musikalisch bleibt der Track jedoch etwas hinter den vorgenannten Songs zurück. Gleiches gilt für Troop of Chaos, eine Hommage an das eigene Schaffen als Thrasher, und Point of No Return, wobei letzteres vor allem durch das abwechslungsreiche Drumming wieder ordentlich Fahrt aufnimmt. Abyss/Sincerely, your Beloved son macht noch einmal den gesamten Facettenreichtum von Total Annihilation deutlich. Hier geben sich die Nackenmuskulatur strapazierendes Geknüppel, treibende Beats und variantenreicher Gesang die Klinke in die Hand, wobei das Ganze mit einem melodischen Instrumentalteil beendet wird.

Der Bonustrack der Scheibe, Black Jack und Nutten, wird analog zum Rausschmeißer des Debütalbums in deutscher Sprache zum Besten gegeben. Die ein oder andere Textpassage kommt einem als ordentlicher Thrasher sicherlich bekannt vor. Insgesamt kann die Nummer zwar kaum an den Rest des Albums anknüpfen, aber vielleicht wird gerade daraus ein kleiner Hit, den man allwöchentlich zu seinem Absacker hört.

Fazit: Total Annihilation liefern mit Extiction einen absoluten Kracher ab. Dabei überzeugen die Schweizer vor allem durch ihren genialen Drummer und einen Shouter, der sich hören lassen kann. Insgesamt ist die Scheibe soundtechnisch fett produziert und bietet facettenreichen Thrash Metal, der kräftig in die Fresse schlägt. Anspieltipps: Silent Warfare, Panic, Alone in the dark
Christian G.
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