Urfaust – Empty Space Meditation

“Buddha Black Metal From Outer Space“


Artist:
Urfaust

Herkunft: Niederlande

Album: Empty Space Meditation

Spiellänge: 43:00 Minuten

Genre: Ambient Black Metal

Release: 28.10.2016

Label: Ván Records

Bandmitglieder:

Schlagzeug – VRDRBR
Gitarre, Gesang – IX

Tracklist:

  1. Meditatum I
  2. Meditatum II
  3. Meditatum III
  4. Meditatum IV
  5. Meditatum V
  6. Meditatum VI

Spirituell durchdacht, majestätisch mystisch und doch aggressiv trampeln sich Urfaust ihren Weg durch die Sphären des Ambient-Black-Metal. Nach einigen EPs, drei Alben und sieben Split-Scheiben melden sich die beiden Niederländer mit sechs meditativen Songs bereits nach wenigen Monaten des Erscheinens der letzten Scheibe mit Ghoul-Cult zurück.

Geboten wird im gängigen Intro mit Hall, Rauschen, Trommeln, Didgeridoo-Einlagen und sonstigen Klangwerkzeugen, die man gerade in der Effekt-Schublade gefunden hat, feinster Cyberspace Black Metal.

Kompromisslos gehen Urfaust nach vorn, schaufeln sich ihren Weg mit bequemerem, gemäßigtem Blastbeat und zeigen, dass die Schwarzmetallmine noch lange nicht erschöpft ist. Ein unverkennbarer Sound, irgendwo zwischen Nychts, Enslaved, Azhubham Haani, Mesarthim und doch noch meilenweit entfernt von jeder Vergleichsbasis. Am besten lassen sich Urfaust wohl noch mit den ungarischen Kollegen von Marblebog beschreiben. Nur um einiges besser produziert und weitaus einfallsreicher in den Kompositionen.

Druckvoller Klargesang im Wechsel mit orkischem Gekeife aus DSBM-Gefilden zeigt die nötige Bandbreite am Mikro. Und immer präsent im Hintergrund die Synthiespielereien aus einem 80er-Sci-Fi-Abenteuer. Klingt geschrieben kitschiger als es wirklich ist. Denn wenn man sich bereit erklärt, Urfaust zu öffnen, ist Empty Space Meditation ein absolut kurzweiliges Abenteuer. Meditatum III und IV sorgen obendrein für die nötigen Doom-Elemente. Meditatum VI verabschiedet sich noch mit einer angenehmen Neofolk-Note, bis alles im mentalen Rauschen verebbt und wie in Trance gemächlich ausfadet.

Fazit: Urfaust ist die typische Hassliebe. Entweder man verliert sich in der hypnotischen Monotonie und feiert exakt dies oder langweilt sich genau an dieser Art der Musik zu Tode. Deshalb werden Urfaust ihre Anhängerschaft mit einem weiteren Silberling beglücken, aber eher gemäßigten Zulauf neuer Zuhörer verbuchen können. Aber wer will auch schon „nur zwischendurch laufen“, wenn man stattdessen jemanden mit seiner Musik vollauf begeistern kann?

Anspieltipps: Meditatum II
Glenn V.
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