ZenZenKlang – „Z“

“Aus Lübeck kommt nicht nur weiches Marzipan, sondern auch harte Musik!“

Artist: ZenZenKlang

Herkunft: Lübeck, Deutschland

Album: „Z“

Spiellänge: 41:37 Minuten

Genre: Neue Deutsche Härte, Deutsch Metal

Release: 17.1.2018

Label:  Eigenproduktion

Link: https://www.zenzenklang.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Jens Burow
Gitarre – Kim Koppitz
Bass – Martin Scheil
Schlagzeug – Stefan Schläfer

Tracklist:

  1. Monster
  2. Leidenschaft
  3. Kaleidoskop
  4. Himmelskörper
  5. Der Meister
  6. O’Zenzt Is‘!
  7. Marterpfahl
  8. Nimmerland
  9. Mata Hari
  10. Die Fürstin Der Dunkelheit
  11. Venenbenzin
  12. ZenZenKlang
  13. Rock ‘Till Meth

Da ist sie nun, die langerwartete erste Full Length Scheibe der Lübecker ZenZenKlang. Einige der Songs wurden ja bereits auf einer EP veröffentlicht. Seit 2013 spielen die Vier zusammen, und haben bereits eine zumindest lokale Fangemeinde erspielt. Bei einigen Liveauftritten haben sie gepunktet und erfreuen sich einer schon nicht unbeachtlichen Aufmerksamkeit. Gerade in Lübeck, und da speziell bereits zum zweiten Mal als Support von Feuerengel, sind sie sehr angesagt. Nun aber zur CD.

Die 13 Stücke beginnen mit Monster. Der Song wird bei den Auftritten oft als Opener gespielt und das hat seinen Grund. Der geht ab und bringt einen gleich in Stimmung für mehr. Treibender Rhythmus, auf dem sich Gitarrist Kim Koppitz austobt. Jens Burow macht am Mikro eine gute Figur und intoniert laut den Refrain. Live geht Jens ab und zu mal etwas unter, was auch an der deutlichen, zumindest auf der Bühne, Überpräsenz von Kim liegen mag. Der ist halt mehr die Frontsau. Mit Leidenschaft geht es weiter. Zunächst denk man, da ist irgendetwas falsch aufgenommen aber das soll so sein. Jens setzt gesanglich etwas tiefer an und das tut dem Song gut. Seine Stimme ist hier eher im Hintergrund, die Instrumentalfraktion, ganz vorne die Gitarre, drängen sich mehr auf. Liegt es an der Produktion? Schwer zu sagen. Der Refrain wird dann mehrstimmig gesungen, trotzdem – es fehlt etwas an Leidenschaft. Der einfache Riff geht aber ins Ohr. Kaleidoskop beginnt mit einem starken Bass. Dann setzt der Rest der Truppe ein. Das ist wieder schneller gespielt und kommt dadurch besser an. Auch gesanglich wird mehr geboten und das macht das Stück interessanter. Mittendrin dann einige Breaks, bei denen Textpassagen eine Wortspielerei aufweisen, die auf den Bandnamen hindeutet…“Hört ihr den Klang“.

Himmelskörper lässt dem Sänger mehr Platz. Die drei Instrumentalisten halten sich etwas im Hintergrund. Das ist gefälliger. Der Text ist verständlich, da auch nicht so viel geschrien wird. Mid Tempo können sie gut. Bass und Drum ergänzen sich und im Mittelteil dann ein ansprechender gesangloser Part. Der hat schon fast hypnotische Wirkung. Mit Der Meister kommt ein Reim daher, der auch zu In Extremo passen könnte. Im Refrain ertönt eine stark an Rammstein Texte erinnernde Sequenz „Ich brauche Fleisch“. Auch das ist stimmlich gut umgesetzt. Insgesamt reißt der Song einen nicht vom Hocker. Nächstes Stück o’Zenzt Is‘ hört sich an wie ein Outtake aus dem Studio. Das Fragment geht knapp eine Minute, beginnt wie ein Livesong und dann, „warte mal, warte mal‘ machen wir noch mal“. Hmm, braucht es nicht wirklich. Der Marterpfahl hätte auch direkt kommen dürfen. Indianertrommel setzt ein. Dann wieder der starke Bass von Martin Scheil. Textlich wieder ähnlich aufgebaut wie ein Rammstein Song. Das gefällt mir hier recht gut.

Die nächsten drei Songs sind bereits auf der EP erschienen und sind nun mit auf der CD.  Da hätten aber auch noch ein oder zwei neue Sachen Platz gehabt. Nimmerland ist nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Er zeigt auf, wie ZenZenKlang vor drei vier Jahren geklungen haben. Der nächste Song, Mata Hari, ist schon gleich vom ersten Riff druckvoller. Das ist einprägsamer und macht mehr Spaß. Das Stück ist auch etwas melodiöser und das steht dem Track gut. Er gehört mit zu meinen Favoriten. Mit Die Fürstin Der Dunkelheit kommt der letzte EP Titel. Der Song bewegt sich auch eher im Mittelfeld. Auffällig aber, dass Jens Burow bei den älteren Songs besser zu verstehen ist. Venenbenzin wirkt sperriger, wartet aber mit tiefem Gesang auf und das kommt gut an. Obwohl nach dem Song ZenZenKlang noch ein Titel steht, beschließt der Track eigentlich die CD. Der überzeugt mit gutem Text und einem stampfendem Rhythmus. Das können sie gut. Der Bass treibt den Song nach vorn. Kims Gitarre ist etwas verhaltener und er setzt den Riff gekonnt im Hintergrund ein. Ganz klar geht hier der Punkt an Jens Burow am Mikro. Das Rock ‘Till Meth ist nur ein Fragment, das ähnlich wie schon O’Zenst Is‘ , nicht Not getan hätte. Zum ersten Eindruck gibt’s ein Video:

https://www.youtube.com/watch?v=Z7-OF5uOY2w

Und für die, die ZenZenKlang mal live erleben möchten, die derzeitig bestätigten Termine 2018:

Fazit: Das in Eigenproduktion vorliegende Album weist Licht und Schatten auf. Gute Songs treffen auf einige Wenige unnötige und einige mittelmäßige. Für ein Debütalbum aber eine mehr als nur akzeptable Leistung und somit sollte mal abgewartet werden, was sich die vier Lübecker zukünftig noch aus den Rippen kitzeln. Live schon eine ernst zu nehmende Phalanx, wobei mir der Sänger da noch zu statisch ist und seiner Rolle als Frontmann mehr nachkommen sollte. Musikalisch ist auf der Bühne mehr Power (ist ja meist so) und auf jeden Fall sehenswert. Einfach die Jungs mal anhören, die CD holen und live abpassen.

Anspieltips: Monster, Himmelskörper, Mata Hari und ZenZenKlang
kay l.
7.8
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