Artist: Splendidula
Herkunft: Genk, Belgien
Album: Somnus
Genre: Doom Metal, Sludge Metal, Post Metal
Spiellänge: 42:55 Minuten
Release: 29.01.2021
Label: Argonauta Records
Link: https://www.facebook.com/Splendidula/
Bandmitglieder:
Gitarre – David Vandegoor
Gesang – Kristien Cools
Schlagzeug & Synth Programming – Joachim Taminau
Gitarre, Gesang – Pieter Houben
Bass – Peter Chromiak
Tracklist:
- Somnia
- Void
- Incubus
- Oculus
- Drocht
- When God Comes Down
Auch du, mein Sohn Brutus!? Nein, dieses Mal ist es nicht Brutus aus Belgien. Belgien hat ja so viele geile Bands anzubieten…Dieses Mal sind es Splendidula aus Genk. Ich weiß nicht, ob Splendidula mit dem Lamprohiza Splendidula, dem Johanniswürchen/Leuchtkäfer in Verbindung stehen. Doch da ist ein Licht, welches bei Splendidula eindeutig leuchtet. Sei es drum, vielleicht war es gerade dieses Licht, welches Gero Argonauta auf sie aufmerksam machte und er die Belgier für sein Label Argonauta Records gewinnen konnte. Der Gero Argonauta hat auf jeden Fall ein spezielles Händchen für ausgefallene und geniale Sachen. Beim italienischen Label Argonauta Records erscheint dann auch folgerichtig das dritte Album der Belgier auf CD und als Vinyl (in toller Splatter Optik).
Mit dem Titeltrack Somnus beginnend zeigt die Band, dass sie zwischen tragender Musik bis hin zu wütender Ektase eine Menge zu bieten hat. Auf Somnus zelebrieren die fünf Belgier einen rituellen, psychedelisch angehauchten Doom/Sludge. Im Vordergrund dabei Kristien Cools, die die Riten beschwört. Dies manchmal sogar in einer Art von Sprechgesang wie auf Incubus. Das ergibt dann etwas total Spirituelles. Die Platte kommt einer Beschwörung gleich. Kristien Cools ist die Priesterin und Pieter Houben die Macht, die sie ruft/beschwört!? Ich weiß es nicht, es klingt auf jeden Fall sehr magisch. Dabei entweder klar bestimmend oder auch näselnd lasziv dem Ganzen Leben einhauchend. Vielleicht sind es auch irgendwelche Geister, die die Dame den Tracks da einhaucht. Auf jeden Fall wirkt es. Das ist schon ganz toll, was Splendidula auf ihrem mittlerweile dritten Album veranstalten.
Die Grundstimmung ist manchmal so depressiv und melancholisch, dass sie einem die Brust zuschnürt. Auf der anderen Seite sind da aber auch die Sequenzen von sludgegiger Heavyness. Hin und wieder sind die Songs mit Psychedelica wunderbar angereichert, die dann fast wie eine Befreiung im Rausch sind.
Ein ebenso genialer Gegenpart zur Stimme der Frontfrau ist der Gesang von Gitarrist Pieter Houben, der manchmal auch im Klargesang zu vernehmen ist, aber gerade durch seine Harsh Voices eine ganz eigenartige Stimmung hineinbringt. Irgendwie führt dass, was die Band da heraufbeschwört, stimmungsmäßig zum Untergang. Sehr gut musikalisch in dem disharmonischen Ende von Oculus festgehalten. Die Band pendelt zwischen Doom und Sludge, auch gibt es immer wieder (post) rockige Ausflüge, wie es sich im Mittelteil von Drocht sehr gut vernehmen lässt.
Die spirituelle Wirkung zeigt sich noch einmal ganz besonders am Schluss mit dem schon fast bezeichnenden Titel When God Comes Down. Da wird ja schon fast ein Krieg heraufbeschwört, wegen mir auch herunterbeschwört. Doomige Litaneien zu Beginn, bis der Himmel langsam aufbricht und die Erde wackelt.