Artist: Jarl
Herkunft: Neumünster, Schleswig-Holstein, Deutschland
Album: Trümmerfestung
Spiellänge: 46:06 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 12.12.2024
Label: Trollzorn Records
Link: https://www.trollzorn.de/de/trollzorn-records/jarl/
Bandmitglieder:
Gesang – Blutaxt
Gitarre – Aestus
Gitarre – Natt Kongen
Bass – Mightyraven
Schlagzeug – Hrimthur
Tracklist:
1. Levitation
2. Schattenwurf
3. Trümmerfestung
4. Schein
5. Wirkmacht
6. Dreck Und Rost
7. Alchemie
Eine Dreiviertelstunde Old School Black Metal aus Norddeutschland. Jarl, beheimatet im Schleswig-Holsteinischen Neumünster, sind entstanden als Akustikprojekt von Sänger Blutaxt und Bassist Mightyraven. Offiziell 2017 gegründet, bringen die fünf zwei Jahre später ihr Debüt Wiedergänger heraus. Nun also, wiederum fünf Jahre später, ein neues Werk. Für Trümmerfestung konnten die Norddeutschen mit Trollzorn Records sogar ein Label gewinnen.
Wer nach dem altnordischen Namen Jarl googelt, findet bei Fandom eine gute Übersetzung. „Jarl ist zusammen mit Erna der Stammvater des Standes der Edlen. Sein Name ist auch die germanische Bezeichnung für einen hohen Würdenträger fürstlichen Ranges, im Englischen heißt es Earl.“
Bei den Mitgliedern des Quintetts, die sich Hrimthur, Mightyraven, Blutaxt, Aestor und Natt Kongen nennen, handelt es sich um gestandene Musiker, die auch in anderen Bands aktiv sind. Am namhaftesten dürfte Aestor sein, der im richtigen Leben Dennis Wolter heißt und bei Extinct und Das Beben die Gitarre bedient.
Bisher kenne ich Jarl nur live. Ich mag ihren Old School Black Metal mit den deutschen Texten der 90er-Jahre. Genau das setzt die Band auch auf dem zweiten Album Trümmerfestung um. Klassische Riffs, extreme Gitarrenläufe, dunkler und kalter Text begründen diese Vorliebe. Bei allem bleiben Jarl aber immer melodisch, was man bei Black Metal mit nordischen Wurzeln nicht immer behaupten kann.
Meine größte Sorge bei derlei Alben ist, dass sich die Bands in ihrem Einerlei verlieren. Dies ist auf Trümmerfestung nicht so. Facettenreich spielen sie mit ihren Gitarrenläufen und Tempowechseln, die einen Großteil der CD ausmachen. Kein Track gleicht dem anderen. Manchmal übertreiben sie vielleicht, da wäre weniger mehr. Wie bei so vielem, ist dies natürlich Geschmackssache.
Die Produktion erscheint bewusst auf Old School getrimmt zu sein. Ich persönlich hätte mir an einigen Passagen einen lauteren, treibenderen Bass gewünscht. Das geht dann aber natürlich wieder zulasten der Gitarrenparts. Auch das ist immer so ein zweischneidiges Schwert.
Das Layout und Design stammen vom finnischen Gitarristen Jan (Örkki) Yrlund. Aufgenommen, gemixt und gemastert wurde das Album bei Void Gate Emanations, ein Studio von Tim Hochkeppel.
Das Album erscheint digital natürlich auf allen bekannten Plattformen zum Download und Stream. Bei der physikalischen Ausgabe handelt es sich um eine CD im Juwelcase. Das Booklet bietet die Texte und das obligatorische Bandfoto. Die CD ist unter anderem bei Trollzorn Records im eigenen Shop bestellbar.